LdN 397 Diskussion um Preise für E-Autos

Auch so ein Punkt den viele vergessen.
Die Tankstellen sind auch nicht über Nacht aufgepoppt. Aber wenn der Staat nicht jedem über Nacht einen Schnellade vor die Tür stellt …
(Nicht persönlich nehmen nur meist Bestandteil aller Diskussionen um BEV und Ladeplätzen und gerne vorgebracht von Leuten die noch nie nachgeschaut haben)

„Das Aufkommen von E-Autos, die eine öffentliche Ladesäule benötigen, wachse nicht so schnell wie angenommen, gleichzeitig verzögern sich laut Numbat die Genehmigungsprozesse bezüglich Baugenehmigungen.“

(Aus deinem Artikel)

Das berühmte Henne Ei Problem und mangelnde Bürokratie.
An der Stelle ist halt wirklich mal der Staat gefragt mit seiner Forward Guidance und auch mal ein paar Subventionen (die man ja vom Verbrenner umschichten könnte).

Meine Gemeinde hatte dazu am Anfang eigene aufgestellt bis sie anhand der Userzahlen gemerkt haben, dass die nicht mehr gebraucht werden, da auch private öffentliche Punkte dazu gekommen sind.

Z.B.
Ja du kannst halt nicht auf dem Sofa sitzen und in ein multimediales Viereck glotzen, aber du kannst dafür in deinem Auto sitzen und in ein multimediales Viereck glotzen.

Noch so ein Beispiel, es gibt Gegenden in Deutschland da darf man 20km und mehr zur Tanke fahren da ist nix mit Tanken dauert keine 5 Minuten (auch hier wird sehr oft der Aufwand ausgeblendet den man wirklich betreibt ähnlich wie bei dem Thema Verbrauch/Reichweite oder allgemein Folgekosten)

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Bei uns (rund 2000 Einwohner) gibt es am Ortsrand zwei Ladepunkte 11kw.
Viele große Parkplätze gibt es nicht, parken Fasttage am Straßenrand.

Und: die Säulen muss einer aufstellen. :wink:

Was halt von der aktuellen Regierung mit ihrem Schlingerkurs aktiv befördert wurde.
Gerade macht die CDU vor dem Autogipfel (zusammen mit Manfred Weber) Werbung, man solle die kommenden EU-Grenzwerte nochmal hinterfragen. Das bringt eben keine Planungssicherheit und verunsichert die Käufer.

Viele hier kalkulieren unter 10.000€ ; Schrauber gibt hier genug.
Als Schüler/Azubi sind 15k ganz weit weg

Das schrieb ich ja, dauert also bei Ladesäulen auch noch paar Jahre

2422 Angebote aktuell bei mobile

Aber klar, das ist dann kein Angeberauto sondern ein Fortbewegungsmittel.

Ich hab in dem Alter einen Trabant gehabt und war mächtig Stolz einen eigenen PKW zu haben.
Auch da war es schon durchaus verbreitet, dass andere unter einem Fabriksneuen Golf nix akzeptiert haben.

Sind wir aber schon wieder bei dem Punkt, dass ein Auto in Deutschland viel zu oft Statussymbol und viel zu selten Gebrauchsgegenstand ist.

Tochter 1, Erstauto ein 12 Jahre alter Corsa, knallgelb mit Alufelgen, problemlos seine Zeit gehalten: 3000€

Tochter 2, Seat Ibiza orange mit sehr sportlichem Touch, 86 PS, 11 Jahre alt, 4000€ inkl. Winterreifen, fährt immer noch.

Das ist Standard bei unseren Fahrsnfängern. Über 10 Jahre alte Polos, Corsas, Ibizas, kein Statussymbol, da man sonst auf dem Dorf nicht mobil ist.
Da fährt keiner ein E-Auto, völlig illusorisch als Berufsanfänger.

Aber zum Thema: das E-Auto ist sicher die Zukunft. Aber vielleicht war die zeitliche Erwartung an eine Mobilitätswende zu hoch.
Man muss den Leuten auch die Chance geben, da alltagstauglich mitzugehen.
Erst konsequent die Ladeinfrastruktur ausbauen, bezahlbare Autos anbieten, das dauert halt länger als 5-10 Jahre.
War man vielleicht zu ambitioniert

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Wie immer sehr aufschlussreich die Diskussion, wann immer man den Beweis erbringt, dass im gewünschten Kostenrahmen etwas zu bekommen ist wird abgewunken und der Kostenrahmen noch weiter gesenkt.

Ist nicht neu und erlebe ich öfters in solchen Diskussionen.

Außerdem habe ich nirgendwo gefordert dass Fahranfänger gleich als erstes ein BEV kaufen müssten. Was ja quasi dein letzer Post entgegnen soll.

Aber nur um gemein zu sein Mobile.de listet aktuell 104 reine BEV für unter 4000:-€

Ob die dann genau zu dem Anwendungsfall passen hängt vom Anwendungsfall ab, aber du wirst sicher auch da wieder etwas finden was dem entgegen steht.

Sich für einen BEV zu entscheiden ist als erstes Mal mit Änderung im eigenen Verhalten verbunden, das ist der häufigste Punkt.

Man sucht nach Argumenten dagegen weil man sich nicht ändern will, statt nach Möglichkeiten zu schauen.

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Wir sind ja nicht weit auseinander. Ich bin E-Auto gefahren, würde gerne eins fahren, aber die geschilderten Hürden Preis (da kann ich aber sicher nochmal gucken, wenn mein Verbrenner bezahlt ist) und Lademöglichkeiten kann ich aktuell nicht kompensieren.

Ich tu mich nur schwer wenn es in pauschale Aussagen mündet wie „E-Auto passt für alle problemlos, die wollen nur nicht oder sind zu bequem“.
Das mag auf einen Teil zutreffen, aber nicht pauschal.
Es ist eine Technik in der Entwicklung und braucht halt noch Zeit, Mehr will ich damit nicht sagen.

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Mutter, 15 Jahre lang einen damals drei Jahre alten VWMultivan, nie Probleme, dann die letzten 24 Monate 15.000€ Reparaturen reingesteckt - immer Kleinigkeiten, und dann würde ja hoffentlich Ruhe sein. Dann Motorschaden.
Jetzt einen gebrauchten VW ID3, der deinen angestrebten Kostenrahmen sprengt, aber von dem sie hofft, dass er ihr ähnlich lang Freude macht.

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Ja, man muss dann den richtigen Zeitsprung zum Absprung finden :joy:

Tochter 1 nutzt jetzt mit Kind den 10 Jahre alten Familienwagen Tiguan, Freund fährt gebrauchtes Quad. Jahreseinkommen von beiden zusammen um 50k, keine Lademöglichkeiten.

Tochter 2 verdient bald erstes Geld, wird mit eBike zur Arbeit fahren, wenn der Ibiza zickt, dann mal gucken.

Muss nicht immer Auto sein😉

Mein Traum: kein Auto haben müssen.
Keine Reparaturkosten. Keine KFZ-Steuer. Keine Versicherungssteuer. Keine Mehrwertsteuer. Keine Mineralölsteuer.

Aber will der Staat, das ich diese ganzen Summen nicht mehr zahle ? :face_with_monocle::wink:

Intuitiv würde ich sagen, dass die Kosten der (autoorientierten) Verkehrsinfrastruktur deutlich höher als die das an Autos gebundene Steueraufkommen sind. Allein die externalisierten Kosten der CO2-Emissionen übersteigen die Einnahmen aus der Mineralölsteuer ja schon um ein vielfaches.

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Und wieder die Forderung nach klaren Rahmenbedingungen, statt hin und her …

Was machen Union und FDP: rumeiern was gilt und auf jeden Fall „technologieoffen“ …

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Mal ein Beispiel aus dem echten Leben: Wir sind eine Familie, 2 Erwachsene und 2 Kinder und ein Hund, wohnen auf dem Land und fahren folgende Fahrzeuge:

Hyundai I30 (10Jahre alt, Preis vor 7 Jahren 10K€): Auto der Frau, hauptsächlich für den Weg zur Arbeit, ca. 30 Kilometer am Tag
Hyundai H-1 (Familienvan, 14 Jahre alt, Preis vor 9 Jahren ca.11K€): dient als reines Familienauto, läuft ca. 10K Km pro Jahr
Golf 4 (26 Jahre alt, Preis vor 4 Jahren 1500€): mein Auto für die Arbeit, läuft ca. 40K Km pro Jahr.

Warum 3 Autos? Eine Bahn gibt es nicht in der Nähe, Bus ist nur als Schulbus zu gebrauchen. Wird auch von den Kindern dafür genutzt. Der Van dient für Familienausflüge, einkaufen, Transporte und ähnliches. Als „normales“ Arbeitsauto viel zu teuer im Unterhalt und für eine Person einfach zu groß bei zu hohem Verbrauch. Daher der Golf als Außendienstfahrzeug. Sehr günstig in der Anschaffung und im Unterhalt, Ersatzteile günstig, Verbrauch gering. Ein Auto ohne teure Technik. In der Konstellation leben wir seit einigen Jahren.

Jetzt kommt ein BEV und ersetzt 2 Fahrzeuge, den Van und den Golf. In Frage kommt ein Skoda, preislich viel günstiger als alle deutschen Marken. Der Preis hat für mich oberste Priorität, denn von dem Geld, was ich für den Kauf benötige, gibt es hier in der Gegend nicht viel. Die Arbeitgeber wollen einfach nichts rausrücken :wink: und Alternativen gibt es leider nur wenig. Der Skoda kostet ca. 50K €. Von dem Geld könnte ich mit der oben beschriebenen Verbrennerkombination einige Jahre fahren.
Die Entscheidung für den E-Antrieb ist in meinem Fall nur durch den Arbeitgeber gefallen. Als Dienstwagen kostet mich der Wagen, dank 0,25% Versteuerung einen Bruchteil eines vergleichbaren Verbrenners. Nur durch die staatliche Unterstützung habe ich überhaupt die Möglichkeit, mir dieses Fahrzeug leisten zu können.

Nun kommt bereits die erste Hürde: die Installation der Wallbox kostet mich etwa 5K €, da die Infrastruktur der Elektrik nicht den aktuellen Ansprüchen entspricht. Dafür habe ich sonst ganze Autos gekauft :thinking:

In der aktuellen Folge sind ja bereits Vorschläge gekommen, um die Attraktivität der E-Autos zu steigern. Das ist mir mit den Spuren alles viel zu kompliziert. Was passiert wenn es zu viele E-Fahrzeuge gibt, usw.? Die Fahrzeuge werden attraktiv, wenn es für den Benutzer auch Sinn macht.
Warum gibt es in Norwegen so viele E-Fahrzeuge? Ein großer Punkt ist der niedrige Strompreis im Vergleich zu Kraftstoffen. Vielleicht sollte mal in die Richtung gedacht werden. Und Nein, ich meine nicht Kraftstoffe teurer zu machen, SONDERN Strom günstiger. Allerdings geht nur ein Schritt nach dem anderen. Ich halte viel von den E-Fahrzeugen aber für mein Gefühl kommen sie zu früh. Die Infrastruktur ist einfach noch nicht da für jeden.

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Aber das ist doch auch gar nicht Phase.
Als der C64 rauskam und Computer massentauglich machte, haben auch noch viele eine Schreibmaschine benutzt. Als Apple das erste iPhone brachte, kauften die meisten trotzdem Nokia.
Heute sind die Dinge nicht mehr wegzudenken.
So wird es auch mit dem Elektroauto laufen.

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Genau.

Damit sind wir wieder bei der Zeitform Futur. :wink:

Mehr soll ja auch nicht ausgesagt werden. Es kommt, es dauert etwas, aber ist halt aktuell noch nicht völlig massentauglich

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Was generell ein selten genanntes Problem beim Preisvergleich eAuto vs Verbrenner ist, die Reichweitensicherheit über die Nutzungszeit hinweg.

Die Diskussion über Kosten für Reparaturen im Alter der Autos im Vergleich mit Neuanschaffung oder jüngeren Gebrauchen aufzuwiegen ist wohl genauso unsinnig wie hier schon oft beschrieben.

ABER… mein 17 Jahre alter Avensis fuhr vor 8 Jahren als ich ihn gebraucht gekauft habe mit einer Tankfüllung seine rund 450km und macht das bis heute genauso, planbar und zuverlässig, ohne dass ich dafür großartig neue Kosten hatte, bisher.

Das ein Akku betriebenes Fahrzeug über eine solche Nutzungszeit vergleichbar stabil in der Leistung bleibt, darf berechtigt bezweifelt werden. Akkus verlieren einfach über die Zeit stark an Leistung, auch bei guter Pflege und selbst bei geringer Nutzung. Ein Verbrenner tut das eben nicht, gerade bei geringer Auslastung fallen tendenziell sogar wenig Kosten für Reparaturen und Verschleiß an. (Bei geringer Auslastung könnte man über die Notwendigkeit eines eigenen Autos vs Sharemodel sprechen, aber das ist ja nicht das Thema)

Eine mehr oder minder sichere Reichweite verändert sich über ein Verbrennerleben HK weg kaum, das ist schon ein Vorteil, den man einpreisen kann, vor allem, wenn man sich eh eher selten ein neues Auto kaufen kann oder möchte. Und je nachdem wie man diesen Faktor für sich gewichtet, kann man verständlich zu dem Ergebnis kommen, dass ein eAuto in der Tendenz schon günstiger sei muss, um einen solchen Nachteil auszugleichen.

Als ein weiterer Eckpunkt fehlt mir dieser Umstand ohnehin oft in der Debatte
und spricht indes auch zusätzlich als Argument für die Aussage aus der Podcastfolge, dass die eAutos zu teuer sind.

Das stimmt so allerdings auch nicht. Im Laufe des Verbrennerlebens führen Schmutzablagerungen, kleine Probleme beim Kat und Verschleiß zu größeren Verbräuchen. Das zu vermeiden würde mehr Pflege und Kosten verursachen als der Durchschnittsnutzer aufwendet.
Ansonsten lohnt es sich, sich mit Elektroautobesitzern zu unterhalten. Sie werden dir versichern, dass die Reichweitenangst völlig unbegründet war. Denn ob der Tank nun 50km früher oder später in den roten Bereich springt, macht nicht den großen Unterschied - zumal das Auto „mitdenkt“ und den Tankstopp in die Routenplanung einbaut.

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Und bei mir ist der Motor vom VW Bus im Jahre 6 in die ewigen Jagdgründe gegangen.
Also alles eine gefühlte Wahrheit.
Ich bitte hier mehr um Fakten als um Anekdoten.

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