Zu der Bemerkung, dass Migranten hoffentlich nicht AfD wählen, möchte ich darauf hinweisen, dass die AfD auch hierfür eine Lösung hat. An dieser Stelle hatte ich im Original Beitrag einen Podcast erwähnt, dessen Quelle ich nachtragen wollte. Aber nach intensiver Suche habe ich die Quelle nicht gefunden und streiche hiermit die Nennung des betreffenden Podcasts. Dennoch möchte ich das Thema stehen lassen und Eure Erfahrungen (wie die bereits geposteten Antworten) lesen. In dem Beispiel, b.a.W. ohne Nennung der Quelle, diskutieren auf einer Bühne mehrere Teilnehmer, unter anderem Migranten aus Nahost, über das Thema. Und nach und nach kommt heraus, dass dort auch AfD Wähler dabei sind. Diese Personen fühlen sich hier beheimatet und argumentieren hier teils gegen Ihre Landsleute, oder aber auch gegen andere migrantische Bevölkerungsgruppen über deren Asylrechte.
Diesen Artikel zum Thema fand ich äußerst spannend (leider paywalled):
Hier gibt es auch noch einen frei zugänglichen Beitrag zum Thema:
Darin wird ein Berliner Soziologe erwähnt, der zu dem Thema forscht - vielleicht ja mal eine Interviewidee für die Lage?
Die Stelle ist mir im Podcast auch aufgefallen.
Es gibt sehr viele Menschen mit migrantischem Background, die eine Nähe zur AFD haben.
Da wären zum einen Russlanddeutsche. Russlanddeutsche spielen innerhalb der AfD und als Wähler eine wichtige Rolle.
Dann zur muslimischen Bevölkerung:
Laut einer Nachwahlbefragung unter Muslimen erhielt das BSW und die Erdogan nahestehende Partei DAVA jeweils 17%. (Daten zeigen erstmals, wie Muslime wählen – zwei Parteien sind überraschend stark - FOCUS online)
Ein Grund dafür könnte sein:
„ Denkbar ist außerdem, dass beim BSW gleich mehrere interessante Faktoren für einige Muslime zusammenkommen: Neben der restriktiven Zuwanderungspolitik spricht sich die Wagenknecht-Partei zum Beispiel auch gegen „Trans-Ideologie“ aus – konservativen Muslimen dürfte das gefallen.“
Es ist unbestritten, dass AFD Wähler, BSW Wähler und viele Muslime einen ähnlichen Wertekompass haben: traditionalistisch, religiös, konservatives Familienbild, Befürwortung einer restriktiven Einwanderungspolitik u.s.w…
Dessen ist sich die AFD bewußt und auch wenn es absurd klingt: die AFD buhlt genau um diese muslimische Wählerschaft. Darüber redetet Maximilian Krah offen auf Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Bei dieser Diskussion mit dem Titel „Islam- kooperieren oder bekämpfen“ (https://youtu.be/EDN7psLb9h8?si=eKAm6xp54L8GVmvT) steht Krah klar auf der Seite des Kooperierens.
Die AFD hat mittlerweile auch viele migrantische Influencer: (Ex-)Muslime, Schwarze, PoCs.
Hier diskutiert z.B. die AFD mit dem rechten Influencer Irfan Peci: https://youtu.be/DzuIU3c5RRw?si=afnqAUOK4MNP4lag
Peci kommt glaub ich aus dem Iran und bezeichnet sich selbst als Ex-Salafisten.
Ich bin über die Aussage auch gestolpert, weil ich das auch aus den USA anders kenne: Dort ist bspw. zu beobachten, dass Migranten - gerade solche die aus eher autoritären Regimen kommen - doch in beachtlicher Anzahl Donald Trump wählen. 2020 waren es immerhin 38% der Latinos und alle Umfragen deuten darauf hin, dass Trump bei dieser Wahl noch mehr Latinostimmen bekommen wird und damit mehr als jeder andere Republikaner jemals vor ihm. (Latinos, die Trump wählen: ¿Por qué? - taz.de)
Beim Rassismus und der - ich sag mal - „Migrationskritik“ von Trump ja eigentlich auch so, dass man denken sollte, dass kein Einwanderer (oder ein als Einwanderer gelesener Mensch) für Trump stimmen sollte. Tun sie aber, weil sich diese Menschen bereits als Teil der amerikanischen Mehrheitsgesellschaft begreifen, auf Grund ihrer oftmals prekären wirtschaftlichen Situation aber Angst davor haben, dass andere Zuwanderer mit ihnen um die prekären Ressourcen konkurrieren.
Und analog dazu würde es einfach Sinn machen, wenn auch die AfD von Migranten gewählt wird, weil es auch hier Menschen gibt, die zwar zugewandert sind, aber aus unterschiedlichsten Gründen (wirtschaftliche Situation, Prägung in einem autoritärem Regime etc.) gegen weitere Zuwanderung sind. Und hier im threat wurden dazu ja auch schon ein paar Beispiele gebracht.
Man darf wenn man das Phänomen AfD betrachtet nicht immer nur den logos bemühen. Die AfD setzt ja etabliertermaßen voll auf Emotion und damit eher auf den pathos und deshalb gehen solche Schlüsse wie „wäre ja total unlogisch“ dann auch fehl.