LdN 395 Klimawandel: Climate Analogs Karte

Ich habe mich sehr über die Vorstellung der cityapp gefreut. Genau an diesem Thema arbeite ich gerade für meine Masterarbeit. Als ich angefangen habe, gab es die Karte nur für Nordamerika und ich wollte eine europäische Variante erstellen. Jetzt gibt es sie seit ein paar Wochen für die ganze Welt. Das freut mich einerseits, ist aber für meine Arbeit natürlich nicht optimal. Ich bin gerade auf der Suche nach Ideen, was man an der Darstellung ändern könnte, um vielleicht ein besseres Bild / Verständnis zu schaffen oder noch etwas mehr interaktive Elemente zum „Untersuchen“, wie z.B. verschiedene Zeitintervalle oder etwas mehr Regionalitätsbezug, um noch einen Mehrwert zu schaffen.
Deshalb dachte ich mir, wenn hier jemand Ideen hat, würde ich mich sehr freuen; vielleicht kann ich das in meine Arbeit einfließen lassen.

P.S. Für alle die sich für das Thema interessieren, es gibt auch eine Demo-Karte vom Copernicus Programm, die hatte mal ein abgelaufenes Zertifikat, aber mittlerweile geht es wieder. Wenn man dort rechts auf „Show more climate facts“ klickt, gibt es noch mehr Informationen zu den jeweiligen Städten. Die genaue Methodik von Copernicus wurde leider nicht öffentlich gemacht und den Berechnungen liegt nur ein Modell zugrunde.

Was mich bei der Karte etwas gestört hatte war, dass man jeden Ort einzeln anklickern muss und auch nicht wirklich viele Orte vorhanden sind.

Vielleicht gäbe es eine Möglichkeit alle Orte der Welt an ihren zukünftigen Platz zu morphen?
Und die beispiellosen Orte aus der Karte rauswerfen?

Inspiriert ist die Idee von den Karten bei worldmapper.org, hier ein Beispiel.

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Die Frage ist ja, was die Daten so hergeben. Drier, warmer, wetter plus Vegetationszone ist ja vielleicht noch nicht alles, was es so gibt. Den Szenarien-Ansatz von Copernicus finde ich schon gar nicht so schlecht. Auch, dass Hitzetage und Tropennächte sowie Jahresniederschlag festgehalten sind und es Graphen zum Jahresverlauf gibt. Nett wären m. E. noch Wahrscheinlichkeiten für Starkregenereignisse und andere Wetterextreme. Aber da ist die Forschungslage m. W. noch dünn.

Aber wie wär’s denn, falls das möglich sein sollte, irgendwelche Daten zu Gesundheitsbelastungen mit hereinzunehmen? Keine Ahnung, ob es da Indizes in hinreichender topografischer Auflösung gibt. Halt irgendwas mit Zusatznutzen.

Oder vielleicht exemplarisch für Deutschland noch zur Veränderung der Regionalklimate und deren Folgen für den Pflanzenanbau oder so.

Ich fand die Idee zwar auf den ersten Blick gut, aber dann habe ich mir vorgestellt, wie Otto Normalverbraucher vermutlich reagieren wird: Echt, das Wetter bei mir wird wie in Norditalien? Geilomat! Dann muss ich nicht mehr in den Urlaub fahren, sondern er kommt zu mir!
Es ist halt so überhaupt nicht erschreckend, nur dann erst, wenn man etwas darüber nachdenkt: Architektur, Landwirtschaft etc sind ja überhaupt nicht darauf eingestellt.
Dieses Tool ruft meiner Meinung nach eher Vorfreude als Besorgnis hervor.

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:rofl::tada:

Jetzt noch schnell eine Immobilie am Bodensee kaufen und in eine Air-BnB Wohnung umwandeln!

Tatsächlich lassen sich bei der cityapp auch zwischen zwei Szenarien wählen. Mir ist nicht ganz klar warum Fitzpatrick das ist der neuen Version so versteckt hat (unter Settings). Die Auswahl ist zwischen SSP5-8.5 und SSP1-2.6.
Ein Angeben der Wahrscheinlichkeit von Wetterextremen müsste mit den neuen Modellen glaube ich möglich sein. Das könnte vielleicht auch die Sorge von zegru verhindern, dass Menschen unreflektiert denken, ein Wetter wie in Norditalien „wäre ja schön“.

Über eine Angabe der Gesundheitsbelastung habe ich auch schon nachgedacht, ich hatte da den Extended Heat Index gefunden der sich vielleicht eignet.

Danke für deine Anregungen!

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Interessante Perspektive. Ich frage mich aber, ob diese Art von Menschen die so nativ sind / sein möchten, das nicht auch schon vorher dachten: Die Erde wird 1.5°C wärmer, cool dann wachsen hier bald Palmen! Vielleicht lassen sich die nötigen Anpassungen an die Städte und Infrastuktur in die Karte „einarbeiten“. Bent hat die Idee eingebracht Starkregenereignisse und andere Wetterextreme mit einzubeziehen, das könnte es etwas plastischer, dass es eben nicht so schön wird. Könnte das helfen?

Vielen Dank für deine Anmerkungen!