LDN 388 AFD-Wähler*innen in Prozent

Derzeit (und auch in der Lage) ist eigentlich immer davon die Rede, dass 30% im Osten die AFD gewählt haben - das stimmt so nicht ganz. Denn am sind nur ca. 60% der Wahlberechtigten überhaupt wählen gegangen. Somit haben nur 30% dieser 60% die AFD gewählt und schwupps wird aus jedem/r dritten Wahlberechtigten/m, der/die in Ostdeutschland AFD-WählerIn ist, jede/r fünfte.
Zmd. fürs Gefühl der DemokratenInnen, die in diesen Regionen leben, macht das dann doch einen Unterschied - wobei die eigentlich gewichtigste Partei der NichtwählerInnen in diesen Zeiten auf ganz eigene Weise erschreckend bleibt.

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Kann man auch anders sehen: 40% der Ostdeutschen haben nicht gegen die AfD gestimmt. Das wird interessant, wenn aus der 20% Partei mal eine 30% Partei wird. Nicht wählen heißt für den Wahlsieger stimmen.

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Ich bin da ehrlich gesagt nicht so optimistisch. Nichtwähler haben sich per Definition aus dem demokratischen Prozess verabschiedet, aus welchen Gründen auch immer. Wählen ist wirklich nicht schwer und wird einem in Deutschland auch nur recht selten abverlangt. Wer es angesichts drohender Wahlsiege einer faschistischen Partei (und vieler anderer richtungsweisenden Entscheidungen in den nächsten Jahren) nicht an die Urne schafft, dem ist vielleicht vieles wichtig, aber nicht die Demokratie oder die positive Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft.

Am Ende des Tages kann ich mir dafür nichts kaufen, dass die 40% Nichtwähler nicht die AfD gewählt haben. Sitze in Parlamenten werden nach Zahl der abgegebenen, gültigen Stimmen vergeben.

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Im Prinzip hast du natürlich Recht wenn wir die potentiellen Wähler mit 100% gleich setzen würden .Das würde die Prozente der AFD nach unten korrigieren ,aber es würde auch dazu führen das Parteien wie FDP ,Grüne und SPD unter die 5% Hürde fallen würden (In Sachsen mit Sicherheit ).Ich vermute mal das viele AFD Anhänger diese Auswertung ,trotzt niedriger Werte für ihre Partei ,dann gerne in Kauf nehmen würden .

Also halten wir fest:

Optimistische Sichtweise:
Es haben zwar 30% der Wähler die AfD gewählt, aber nur 18% der Wahlberechtigten.

Pessimistische Sichtweise:
Es haben zwar 70% der Wähler demokratischen Parteien ihre Stimme gegeben, aber 70% der Wahlberechtigten haben entweder die AfD gewählt oder zumindest durch Nichtwählen toleriert.

Neutrale / Standard-Sichtweise:
Es haben 30% der Wähler die AfD gewählt und wir wissen nicht, wie die Nichtwähler gewählt hätten, wenn sie gewählt hätten. Davon auszugehen, dass gerade diese Nichtwähler „demokratischer wählen würden“ als die Wähler es taten, ist eine mutige These, mindestens ebenso vertretbar ist die These, dass diese Nichtwähler im Schnitt eher undemokratischer wählen würden als die Wähler. Aber schlussendlich wissen wir es nicht, weshalb es Sinn macht, diese Wähler weder in die eine noch in die andere Richtung zu deuten.

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