LdN 382 Rente mit 63

Würdest du in diesem Gedankenexperiment dann auch 2.400 € als Antwort wählen?

Proportionalität impliziert meiner Meinung nach nicht „keine oder weniger Umverteilung“.

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Oder die Regierung zahlt Max 100 € Wohngeld, auf das man mit 2000 € Rente keinen Anspruch mehr hat. Kommt je nach Antwort ggf. auf das selbe hinaus, hat dann aber nichts mit der Rente zu tun und auch nichts mit den vergangen Rentenbeiträgen von Max und Erika oder mit den aktuellen Beiträgen derer Kindern und Enkel. Das fände ich logischer

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Das fände ich auch besser, und noch besser wäre es meines Erachtens, wenn man schon bei der Einzahlung in die Rente darauf geachtet hätte, dass es für Max ausreicht.

Ich halte es aber für sehr unwahrscheinlich, dass man einen Mechanismus wählen würde, der auf das selbe wie 2.400€ rausläuft. Und das ist der entscheidende Punkt.

Dein Punkt läuft an meiner Argumentation vollständig vorbei. Ich sage nicht, dass Menschen mit geringem Einkommen oder geringer Rente nicht unterstützt werden sollen. Ich sage aber, dass das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und daher aus Steuermitteln erfolgen muss.

Und es ist nicht egal, wie das finanziert wird, da davon abhängt, ob andere Renten niedriger werden oder ob auch Gruppen einbezogen werden, die nicht in die Rentenversicherung einzahlen. Und wenn ich eine Rente so anhebe, dass sie über dem Bürgergeldniveau ist, dann wird die Rentenkasse belastet, der Staat muss aber kein Bürgeld bezahlen. Das ist unfair gegenüber den anderen Mitgliedern der gesetzlichen Rente.

Wir diskutieren gerade zwei Punkte, die aber zusammenhängen:

  1. Die Rente von Menschen mit geringem Einkommen sollte nicht innerhalb des Rentensystem aufgebessert werden.
  2. Wenn sie doch innerhalb des Rentensystems aufgebessert wird, sollte dies nicht proportional geschehen.

Wenn man 1. einhält, ist 2. nicht mehr relevant, weil die Bedingung nicht erfüllt ist.

Mein Punkt ist, dass wenn wir uns nur an „wer viermal so viel eingzahlt hat, bekommt viermal so viel Rente“ halten, beide Punkte verletzt werden können.

Zum Beispiel passiert im Gedankenexperiment eine Bezuschussung von Max, diese wird in der Beantwortung mit 2.400 € dann zu einer proportionalen Bezuschussung.

In der Realität tritt genau das gleiche Konzept bei den Forderungen nach einer Erhöhung des Rentenniveaus auf 53%, bei der Rente mit „63“, beim Rentenpaket II, und auch schon im Status quo auf.

Meine persönliche Meinung ist, dass wir beide Punkte einhalten sollten, und der Zuschuss sollte natürlich aus Steuermitteln finanziert werden.

Dafür sollte man in einem ersten Schritt Proportionalität durch Äquivalenz (jeder bekommt, was er eingezahlt hat) + Zuschuss ersetzen, und das ist im wesentlichen die Basis für meinen grundlegenden Reformvorschlag.

Drum werbe ich der seit zwei Jahrzehnten dafür, die Sozialversicherungen in ein Steuersystem zu überführen.
Das jetzige System wird zwangsläufig nicht in einem fairen System weitergeführt werden können.

Ist die Diskussion hier beendet?

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