LdN 375 Interview Mario Voigt

Ich finde, du bist zu streng. Es ist ein Interview und sie haben schon oft widersprochen. Entscheidend ist, dass klar geworden ist, wie populistisch und größtenteils Voigt argumentiert hat. Und das ist es definitiv.

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Das Interview war eine Zumutung - und so sollte es ja eigentlich sein.

Zuerst habe ich mich gewundert, warum ihr Herrn Voigt überhaupt interviewt. Ich kannte ihn nicht (ich wohne nicht mehr in Deutschland und kriege nicht mehr alles mit, halte mich aber über ein paar deutsche Medien, darunter die LdN :wink: auf dem Laufenden.)

Nach den ersten Sätzen schon hatte ich das dringende Bedürfnis, abzuschalten. Nicht nur, dass Herr Voigt meiner subjektiven Wahrnehmung nach eine sehr, sehr unangenehme Stimme und Sprechweise hat (für mich klang er von vorneherein - es tut mir leid, das so deutlich sagen zu müssen - angekotzt und feindselig. Ich hatte das Gefühl, seine verzogene Miene geradezu hören zu können. Man sagt offenbar nicht umsonst, dass man im Radio beim Sprechen lächeln sollte, weil man das sonst hört.

Aber auch WAS er sagte und erstmal unwidersprochen stehen bliebt, schockierte mich. Der triefende Populismus, die unverschämte Selbstbeweihräucherung, die durchsichtigen Parolen - ich habe erneut die eklatante Nähe dieser Ausprägung der CDU zur AfD gesehen. Zum ersten Mal wollte ich eine LdN-Folge abschalten.

Ich habe mich jedoch trotzdem durch das Interview gezwungen. Am Schluss war ich etwas erleichtert, dass Ihr beide einige Aussagen einordnen bzw. widerlegen konntet. Es zeigt mir jedoch einmal wieder: Im Grunde bringt es nicht, mit solchen Leuten ständig zu reden. Die ändern sich nicht und gehen in keinen Diskurs. Herr Voigt hat ganz deutlich gemacht, dass er nur auf seine Bubble hört und diese für die Mehrheit/die Deutschen/das Volk hält.
Die Anderen sind nach Voigt a) immer im Unrecht b) immer die Minderheit c) immer moralisch belastet etc. etc. kurz: immer das absolut Negative und Irrationale. Dazu sein pseudointellektuelles Gehabe, das seinen Populismus nur schwach übertüncht, lässt mich Schlimmes für Thüringen befürchten.

Unterm Strich: Gut, dass Ihr das Interview gemacht habt. Aber bitte nicht so oft. Das reicht jetzt erstmal für meinen Geschmack. Jetzt erstmal eine Handvoll Interviews mit Leuten, die die Welt nicht brennen sehen wollen, dann geht’s vielleicht wieder.

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Obwohl ich Voigts Statements ziemlich durchgehend, bis vielleicht auf die Anmerkung zu Europa, nicht teile und auch in großen Teilen für widersprüchlich und faktenfrei halte, ganz besondes bei der Klimapolitik (wenn man sie denn überhaupt so nennen will), finde ich deinen differenzierenden Kommentar trotzdem wohltuend!

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Die FDP wird im nächsten Landtag nicht mehr sitzen.
Und eine Minderheitsregierung wäre nach den Erfahrungen der jetzigen keine gute Idee - die Linke hat sich auf die CDU verlassen und die hat sie seit sie die Auflösung des Parlaments verhindert hat nur auflaufen lassen.
Da es mit der Linken wenig Übereinstimmung gibt, wird es wenn Mehrheiten gesucht werden auf die AFD rauslaufen. Und die wird die Bühne mit Freuden auskosten - und die CDU vor sich hertreiben.
Tatsächlich wäre aus Regierungssicht da wohl besser, mit der AFD einen Koalitionsvertrag zu schließen, an den sie gebunden ist als dass man ihr die Chance gibt, jede Abstimmung an eigene täglich wechselnde Bedingungen knüpfen zu können.
Statt die Linke im Vorfeld zu dämonisieren, wäre wohl besser, darüber nachzudenken, dass eine der (aus Sicht der CDU) extremistischen Parteien in Regierungsverantwortung gehen muss, will man stabile Verhältnisse.

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Mitlerweile finde ich dieses Narrativ auch falsch. Denn es unterstellt, dass die CxU die Positionen der AFD analysieren würden, diese in leicht abgeschwächter Form für sich selbst übernehmen würden, aber in Wahrheit etwas ganz anderes machen (wollen). Dieser Glaube, die CxU würde eigentlich eine viel bessere Politik machen wollen halte ich für falsch.

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„…größtenteils einfach unlogisch…“ war gemeint :slight_smile:

Sehr schönes Beispiel um zu verstehen, wie Konservative ticken. Für eingespartes CO2 gibt es blöderweise kein Geld, und wenn die ersten Inseln im Meer verschwinden ist das schließlich weit weg. Oder hast du das anders gemeint?
Mit Trump wurde der Begriff „alternative Fakten“ erfunden. Scheint inzwischen Mainstream zu sein.
Kombiniert mit dem Hinweis er (Vogt) ist Wissenschaftler ist das besonders pikant. Leider haben Ulf und Philipp da nicht geschaltet.

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Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr mich dieses Mindset anwidert und wie sehr mir dieser Hass auf was auch immer Angst macht. Voigt lügt ja nahezu bei allem was er ausspricht. Sabotiert und stellt gleichzeitig alles in Frage was sein gegenüber sagt. Er antwortet auf nichts und verweist immer auf das miese CDU Partei Programm, an das er sich ohnehin nur hält, wenn es ihm gefällt. Er nennt sich Wissenschaftler und macht seine „Ansicht“ von allem, zur Meinung jedes Bürgers.

Wenn der den Mund auf macht läuft das Gift links und rechts an den Mundwinkeln runter. Dieses kleiden in konservativ und in Wirklichkeit rechts außen atmen. Beängstigend!

Wie viel Energie es braucht da gegen zu halten und dann ist der angerichtete Schaden, den Menschen wie Voigt in Welt setzen noch lange nicht negiert.

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Es hat m.E. zwei Gründe: Bildung und Zeit. Sich zu informieren und Wissen anzusammeln, um Argumente überprüfen zu können, sich also zu bilden, und dann auch noch den Aufwand dafür zu betreiben, ist für viele Menschen doch noch schwierig.

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Erstmal vielen Dank für das Interview, das ihr kritisch geführt habt!

Ich hätte gerne mehr dazu gehört, wie Voigt drängende soziale Probleme angehen will (Wohnraum, Rente, Armut, demografische Entwicklung und Bildung). Gerade Bildung hat er selbst als zentralen Punkt seiner Agenda benannt.
In meiner Wahrnehmung habt ihr dem Thema Migration zu viel Raum gegeben, egal wie kritisch oder nicht dieser Interviewteil geführt wurde. Denn so oder so wurde ein relevanter Teil des Interviews zum Thema Migration (oder auch Gendern) geführt. Im Ergebnis trägt doch damit auch diese Podcastfolge zur prominenten Stellung dieser Themen im Diskurs bei. Ich frage mich, ob man diese Themen (bei denen die Position ja sowieso ziemlich bekannt und von euch auch im Podcast kritisch diskutiert wird) nicht auf ein Minimum (Rückführungen von Straftätern) reduzieren oder gar weglassen (Gendern) kann und dafür relevantere Probleme im Alltag der Menschen (wie bezahle ich mein Essen, wo wohne ich, wie oft schließt die Kita, mein Kind lernt nicht vernünftig lesen, …) und damit verbundene Themen wie Reform der Schuldenbremse, Änderung der Erbschaftssteuer, Steuerung in der Lehrkräftebildung und Erzieher*innenausbildung, Wohnungsbauprogramme, Mietenregulation usw. als zentral setzt, auch wenn diese im Diskurs nicht immer an erster Stelle stehen.

liebe Grüße aus einem ICE, das WLAN funktioniert :slight_smile:

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Tatsächlich sollte eine Regierung oder eine Partei schon verständlich erklären, was sie erreichen will und auf welchem Weg.
Wenn mir ein Gesundheitsminister medizinisch einwandfrei erklärt, warum eine Cannabisfreigabe keine besonderen Gesundheitsrisiken hat, ist das sicher alles fachlich valide, aber die wenigsten Nicht-Mediziner werden ihm folgen können.
Wenn dann jemand sagt, Cannabis ist eine Droge, Drogen sind bäh, dann bleibt halt das hängen, weil es verständlich ist.
Die wenigsten hinterfragen das.

Danke für die Einschätzung und das Interview. Teile deine Einschätzung. Habe erst den Anfangsteil mit der Klimadiskussion gehört. Wenn er eine Frage nicht beantworten wollte hat er ein neues Thema angeschnitten und schon wieder Falsch ehauotungen aufgestellt. Finde da seit ihr gut gegen gegangen (Wärmepumpe kostet 100k€). Fände es auch mal gut, wenn ihr deutlicher sagt „ok auf diese Frage wollen sie anscheinend nicht antworten“ um ihn einfach bloßzustellen.

Vielen Dank für das Interview. Auf mich wirkte es wie ein „schönes“ Bild der aktuellen Debattenkultur. Was mich bei Voigt besonders enttäuscht hat, er war offenbar nicht gut vorbereitet. Wer ein paar Lagen hört, kennt die aktuellen Positionen. Da muss schon mehr Hintergrund von einem Spitzenpolitiker kommen, wenn man seine Position vertreten will. Typisches Beispiel ist für mich die Wärmepumpe. In der Vorbereitung wird sicher gestanden haben, „altes Haus“ mit Wärmepumpe, Fußbodenheizung und Solar aufs Dach kostet maximal 100k Euro. Was merkt sich das 30 sec Politikerhirn: Wärmepumpen-Einbau kostet 100k. Das gleiche Fingerhakeln fand ja beim Thema Zuwanderung statt. Wenn Voigt da spitz zurückfragt, wie er den Leuten möglicherweise 9 Mio. Flüchtlingen als positive Nachricht verkaufen soll, sagen ja die Hosts auch nur, muss er sich halt auf den Marktplatz in Greitz stellen und „einfach sagen, dass das so ist.“. Dass das ein Voigt anderes sieht, er muss sich ja wirklich auf den Marktplatz stellen, liegt irgendwie nah.
Auch wenn solche Interviews hier in der Diskussion als Zumutung empfunden werden, ich fand es gut. Nur wo Reibung ist, usw.

Edit: sprachlich

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Ich gehe da nicht in der Schärfe gegen Herrn Voigt mit- aber auf jeden Fall in der Interviewführung. Wenn so viel Populismus aufgetischt wird, hätte ich mir wher eine Entschleunigung und direktes eingehen auf die Punkte gewünscht und sie nicht inkommentiert gelassen. Herr Voigt hatte so das Gefühl in seiner rethorischen Gewandheit (die er selber gelobt hat) bestätigt zu werden. Vielleicht nur einen Punkt und den sauber aufdröseln anstatt so viele Themen, die unwahr in der Luft hängen. Und- wie immer: toll, dass Ihr mit der Taschenlampe in den Kellern der Nation unterwegs seid!

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Diese Meinung vertrete ich ganz und gar nicht, denn wie wenn nicht durch ein solches Interview soll sich MV outen können. Ich denke die Herausforderung wurde in diesem Beitragden ich empfehlen möchte, sehr gut dargestellt.

Ich würde mich nicht bei konservativ einordnen, aber was mich an der Debatte zum Teil stört ist, dass Klimaschutzmaßnahmen, die von den Grünen vorgestellt werden immer verkauft sind als “macht ihr das mit oder seid ihr gegen Klimaschutz”. Aber das Gegenteil von “gut gemacht” ist ab und zu halt auch “gut gemeint”. Dazu wird insgesamt zu viel “in the Box” gedacht.

Aus meiner Sicht haben alle relevanten Parteien außer der AfD Klimaschutz auf dem Schirm. Der Unterschied ist, ob das Thema auf Platz 1 ist, dann kommt lange nichts, oder ob wir das als ein relevantes Ziel von vielen sehen, das um Geld und Freiheit in Konkurrenz zu anderen Dingen steht. Dass es für eingespartes CO2 kein Geld gibt, liegt ja auch mit daran, dass die CO2 Bepreisung noch nicht ausgeweitet und in Richtung des wahren Preises gehoben wurde. Klar braucht es da Gegenmaßnahmen in der Transformation, auf der anderen Seite schafft das Anreize bspw. für Start-ups. Und dazu ist in der Abwägung eben nicht jede Klimaschutz-Maßnahme gut, Beispiele:

  • 25k€ pro Tonne für die Förderung von Lastenfahrrädern, kann man effektiver investieren (auch wenn Effektivität für manche Linke ein neoliberaler Kampfbegriff zu sein scheint)
  • EU-Regulierung, die Unternehmen extrem detaillierte Berichtspflichten aufdrückt, die Leute können auch andere Dinge machen, die das Unternehmen tatsächlich voranbringen
  • Heizungsgesetz, das faktisch zu einem Anstieg der Nachfrage von Ölheizungen geführt hat, sehe da auch was die Implementierung angeht deutliches Verbesserungspotenzial (auch wenn hier wieder Kommentare kommen werden, dass es na nur an BILD etc. liegt, ich wurde aber sagen, man ist als Regierung für das Gesamtprodukt verantwortlich)

Letzteres Beispiel zeigt ja auch gut auf, dass die möglichen Hemmnisse bei der Implementierung massiv unterschätzt werden.

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Bei der CDU (und FDP, die Klimawandelleugner in ihren Reihen hat) bin ich da nicht so sicher.
Siehe hier: https://www.rnd.de/politik/friedrich-merz-findet-klimaschutz-in-der-politik-ueberbewertet-4LNHPDS34FKULHLU2CZSOPHQA4.html?outputType=valid_amp

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D’accord. Und meine Position ist natürlich nicht komplett dargestellt. Es gehört das Vermitteln von Politik genauso dazu, wie das Interesse an den gelieferten Argumenten und ihre Überprüfung. Und gerade weil dies einen (Intellektuellen und zeitlichen) Aufwand bedeutet, ist die Chance ja so groß mit populistischen, einfachen Lösungsvorschlägen zu punkten.

Ich kann z.B. nicht verstehen, warum nicht Marketing- und Kommunikationsfachleute von der Ampel engagiert werden, um ihnen im täglichen Leben diese Vermittlung zu erleichtern. Also. in konkreter Situation Unterstützung für gute Kommunikation (nicht für Werbekampagnen!) zu geben.

Ebenso TikTok. Das kann auch besser bespielt werden und es bedarf nicht des individuellen Einsatzes einzelner Politiker. Es geht um die zu erzielende Wirkung.

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Ging mir auch so.
… (Abs. gel. Mod.)
Insebesondere Ulfs Ansichten zur Migrationssteuerung ( „kommen eh, kann man sowieso nichts gegen machen, …) kann man teilen, sind in der deutschen Parteienlandschaft aber eher eine Außenseiterposition, die vielleicht von den Jusos und der Grünen Jugend so eingenommen wird.

Würde dies von Linken bis CDU so vertreten hätten wir die AfD dauerhaft bei über 20%.
Da bewirkt Ulfs Ansatz, man müsse den Leuten nur die Wahrheit sagen und besser kommunizieren m.A. nach wenig.
Man kann vor Herren Voigts Positionen halten was man will, aber die Unterschiede CDU-AfD hat er sehr klar dargestellt.

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Ich musste heute nochmal zum Thema „technologieoffen“ nachdenken. Es triggert mich ungemein. Das Wort ist sehr gut gewählt. Man kann quasi nicht dagegen sein technologieoffen zu sein.
Aber was es eigentlich aussagt ist: die aktuell verfügbare Technologie, die ein Fortschritt in Hinblick auf Klimaschutz ist gefällt mir nicht. Daher hoffe ich ganz ganz fest, dass bald etwas erforscht wird, was mir besser gefällt (weil ich meine Gewohnheiten nicht ändern will).
Beispiele dazu sind:
Ich trage meine Sachen lieber. Ich mag Esel nicht und bin überzeugt, dass bald das Auto erfunden wird (Mensch, irgendwann im 19. Jahrhundert).
Ich telefoniere lieber mit einem Telefon mit Kabel, da ich kein Handy nutzen will. Ich warte auf den Hirnchip mit dem ich telefonieren kann (oder die Macht meiner Gedanken).

Vielleicht können wir probieren die Menschen, die für „Technologieoffenheit“ werben zu enttarnen. Es sind nicht diejenigen, die für Fortschritt stehen sondern vielmehr die, die gegen Fortschritt und Wandel sind.

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