LdN 357 Reaktion der Neuen Osnbrücker Zeitung

Liebe alle,
Die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ), hat die im letzten Podcast von Ulf formulierte Kritik bzgl. Des Genderns aufgegriffen, was ich hier mal teilen wollte. Dort wurde mit einer Kolumne auf die letzte Folge recht beleidigt reagiert.
Da die Kolumne hinter einer Paywall steckt, mal die zentralen Aussagen zusammengefasst, unten ist sie aber auch verlinkt:

Titel: Kolumne: „Was geht?!“Gendern in den Medien – warum wir beim generischen Maskulinum bleiben

  • Die Autorin wirft der LdN „Dogmatismus“ vor.
  • Widerlegung des Vorwurfs von Ulf, die „Unwahrheit“ zu sagen, da sich lt. Redaktionellen Richtlinien auf das generative Maskulinum bezogen wird, was ja auch recht einfach recherchierbar wäre. Buermeyer müsse das wissen
  • die feministische Kritik wäre der NOZ bekannt und wäre auch diskutiert worden und im Impressum nachlesbar. Trotzdem bleibt man bei dem Maskulinum, da es einer gängigen Lesbarkeit förderlich sei und der gültigen Grammatik entspräche.
  • weitere Formen des Genderns würden Texte unnötig lang und unleserlich machen, den inhaltlichen Sinn verfälschen oder weitere Geschlechtsidentitäten nicht mitmeinen
  • dementsprechend ist in Texten der NOZ das Maskulinum verwendet und würde eine Benachteiligung nach AGG nicht beabsichtigen
  • die Bevölkerung sagt zu 62% dass gendersensible Sprache ihr nicht wichtig sei
  • die Autorin räumt ein, dass die LdN ja Gendern können, hätte sich aber die Toleranz und Reflektionsvermögen gewünscht, dass in Podcasts die Nutzung des Genderns freigestellt ist und das nicht-Gendern als Unwahr darzustellen sei diffamierend

Link zum Artikel

Ich persönlich finde es schade, dass malwieder mit dem Kampfbegriff „Dogma“ gearbeitet wird - ist doch das generative Maskulinum ebenso ein Dogma bzw. Ideologisch, da es eine determinierte Norm darstellt. Wenn man diese nicht hätte, hätte Ulf ja faktisch recht und von „Mitarbeitern“ bei vielen Mitarbeiterinnen zu reden, wäre semantisch falsch. So ist von der „Unwahrheit“ zu reden eine Zuspitzung, die in Bezug auf die angesprochenen kognitiven Male-Bias aber ja auch eine Berechtigung hat.

Wäre dann vorher in der Kolumne auch noch auf den Kontext eingegangen, worden weshalb überhaupt die NOZ im Podcast aufgegriffen wurde, nämlich der hessische Koalitionsvertrag, wäre man inhaltlich teilweise gar nicht so weit auseinandergewesen.

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Anhand diesen einen Fallbeispiels lässt sich doch gut die eigentliche Problematik erkennen: Erweitert man bestehende Regelungen und lässt mehrere Alternativen frei wählbar offen, so stellt sich spätestens in konkreten Kommunikationskontexten die Frage „Welche Regel gilt jetzt gerade“ und wer hat jetzt gerade die Definitionshoheit. Annahme: Für Kommunikationskontexte der NOZ hat wohl die NOZ die Definitionshoheit, was ja auch durch ihr Statement im Impressum hervorhebt. Teilnehmer haben das zu akzeptieren und damit die Pflicht sich vorab darüber zu informieren.

Ob in Summe der erhoffte Mehrwert des freiwilligen Genderns die potenziellen Missverständnisse bzgl. jeweiliger Regelungen kompensiert, mag jeder selbst beurteilen.

Der Text ist wirklich großartig: Zur Begründung dafür, dass sie Frauen lieber nicht ausdrücklich erwähnen und nur von „Mitarbeitern“ reden, führt die Autorin eine Studie an, wo sich 69 % der Befragten die Formulierung „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ wünschen … 🤡

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