Tausend Dank für die umfassende Richtigstellung all der Lügen und verdrehten Aussagen so vieler Akteure in Politik und Medien.
Besonders schlimm an der Debatte fand ich auch die menschenverachtenden Aussagen von H. Gauck.
Übrigens:
In einer Gemeinde in Rheinland-Pfalz namens Freisbach sind Bürgermeister und alle Gemeinderatsmitglieder aus Protest gegen Unterfinanzierung geschlossen zurückgetreten.
Soweit ich weiß, weil sie mit ihrem Budget nur die Kita finanzieren können und sonst nichts.
Soweit ich weiß, gibt es dort keine Überlastung durch Migranten.
Das ist die ganz gewöhnliche Unterfinanzierung der Kommunen. Und das in Rheinland-Pfalz. Wir erinnern uns: Das ist dort, wo auch Mainz ist. Mainz ist die Stadt, die nicht mehr weiß, wohin mit dem ganzen Steuergeld von Biontech.
Entdecke den Fehler.
https://kommunal.de/hilferuf-buergermeister-und-gemeinderat-sind-geschlossen-zurueckgetreten
Gehört von Freisbach habe ich hier: https://spotify.link/Knp2xx3rxDb
Auch interessant darin eine vernichtende Einschätzung der europäischen Vorhaben durch Migrationsforscher Gerald Knaus. Ca. ab Stunde 3 Minute 10.
Jetzt erzählt auch noch Wolfgang Schäuble den Unsinn, den viele hören wollen.
Ich verstehe es nicht und frage mich, wo die Intelligenz und die christliche Haltung geblieben sind.
Danke, Ulf @vieuxrenard und Philip @philipbanse , für eure vernünftige und laute Stimme. Ohne euch würde ich gerade an der deutschen Debatte verzweifeln.
Richtig, die Finanzen der Kommunen sind auch ganz unabhängig von der Migrationsfrage eine einzige Katastrophe, das behandeln wir ja auch im Buch, vor allem im Kapitel zur Infrastruktur. Genau wie du sagst: Es gibt einige wenige Gemeinden, die vor lauter Gewerbesteuer nicht mehr wissen wohin mit der Kohle, während die allermeisten schon daran scheitern, im Winter die Straßen zu räumen und die Schulen zu heizen.
Ich denke, wir bräuchten hier eine grundlegend neue Verteilung der Gelder, nämlich pro Kopf. Alle heutigen Gemeindesteuern sollten dem Bund zufließen, der dann das Geld bundesweit einheitlich nach der Zahl der Menschen verteilt, die tatsächlich in der Kommune leben. So könnte man zugleich das Problem lösen, dass arme Kommunen schnell in einen Teufelskreis geraten: schlechte Leistungen, wenig Gewerbe, noch schlechtere Leistungen, noch weniger Gewerbe.
Idealerweise würde man die Verteilung pro Kopf natürlich noch nach Bedürftigkeit anpassen, ähnlich wie wir das in der Lage in letzter Zeit häufig beim so genannten Startchancen-Paket für die Bildung diskutiert haben. Aber eine Verteilung pro Kopf wäre schon mal ein Anfang.
Noch weitere tröstende Einschätzungen habe ich beim Piratensender Powerplay (Samira El Quassil und Friedemann Karig) https://spotify.link/ZYSW08i6xDb und bei „Die neuen Zwanziger“ (Wolfgang M. Schmitt und Stefyn Schulz) https://spotify.link/vF3IACm6xDbgehört. Aber mittlerweile scheint die Zahl der Vernünftigen in diesem Land extrem abzunehmen. Es ist kaum auszuhalten.
Ich möchte mich anschließen, ich fand Eure Ausseinandersetzung mit den diskutierten „Vorschlägen“ auch sehr interessant und aufschlussreich.
Aus meiner Sicht führt Ihr die Debatte jedoch etwas zu sehr aus dem Standpunkt: „1) Die Zahlen an Migration die wir sehen sind zu bewältigen und 2) wir müssen uns entschieden gegen die Tendenzen zu Abschottung und menschenrechtsverachtenden Maßnahmen gegen Flüchtlige wehren und dürfen sie nicht zulassen.“ Beidem würde ich ausdrücklich zustimmen, aber: Wir sind längst in einem menschenrechtsverachtendem System von gewaltsamer Abschottung an den EU-Außengrenzen welches von allen EU-Staaten mindestens gebilligt wird. Auch deshalb sind die Zahlen an Ankommenden verhältnismäßig gering.
Das muss in dieser Diskussion immer genannt werden, und wir brauchen dafür eine Lösung!
Ich fände es total spannend von Euch zu hören wie Ihr das seht und was aus Eurer Sicht eine Vision für ein humanes, europäisches Migration- und Flüchtlingssystem sein könnte. (Das hatte ich auch mal als Themenvorschlag formuliert: Vision für eine humane europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik )
Ein erfreuliches Beispiel für einen positiven, engagierten, integrationsfördernden Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten, die am südwestlichen Ende der Republik seit Monaten vermehrt ankommen, findet sich heute in der Lokalzeitung: Jugendliche Geflüchtete lernen in Freiburgs Notunterkünften ab Tag eins Deutsch - Freiburg - Badische Zeitung
Das ist was wir viel mehr brauchen. Statt nie endenden Diskussionen, was alles schlecht läuft und warum und wer Schuld daran hat, braucht es einfach jeden Tag ein neues, positives Beispiel wie es geht, warum es Win-Win ist und wieso es uns als Gesellschaft voranbringt. Daumen hoch !
Bei Markus Lanz am 3.10. hat unser Justiz(!)minister mehr als 10mal „illegale Migration“/„illegal“ wiederholt. Gehirnwäsche. Ich bin immer wieder von Neuem entsetzt.
Hoffentlich sind Ulf @vieuxrenard oder Philip bald mal bei Lanz, um ein bisschen Vernunft in die Debatte zu bringen…
Ich war erst zu dieser Sendung eingeladen, wurde dann aber wieder ausgeladen … ich beginne zu ahnen warum
Zumindest Sascha Lobo hat die Wortwahl korrigiert. Aber da hatte Buschmann schon gefühlte 10000 Male „illegal“ gesagt…
Die Landrätin hat dann auch nachgehakt, ob er mit „illegal“ abgelehnte Asylbewerber meint, woraufhin sie dann von einem Bäckerlehrling erzählte, der ein solcher war und trotz angebotenem Arbeitsplatz erst zurück in sein Heimatland musste, dort ein Visum beantragen, um wieder nach Deutschland zu kommen, um weiter Bäcker zu lernen. Oder so ähnlich.
Auch hat der Polizeigewerkschafter deutlich klargestellt, dass der Öffentlichkeit gerade der falsche Eindruck vermittelt werden, die Polizei könne durch Grenzkontrollen Menschen an der Einreise hindern.
Das einzige, was ich tatsächlich als Problem erkenne und wogegen man vorgehen muss, ist das Schleusertum. Gegen dieses hilft die Schleierfahndung wohl tatsächlich etwas.
Liebes Lage-Team,
ich finde es richtig gut, dass bzw. wie differenziert ihr euch mit dem Thema Migration/ Flucht auseinandersetzt!
Aktuell wird in den Medien ja wieder sehr viel über Geflüchtete berichtet. Ich fände es sehr cool, wenn ihr im Podcast mal einen Praktikerin interviewen würden, derdie erzählt, wie die Lage von Geflüchteten in Deutschland konkret aussieht (Unterbringung, Deutschlernen, Arbeit, Kinder) und welche Möglichkeiten es für Bürgerinnen gibt, Geflüchtete zu unterstützen.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr meinen Vorschlag in die Tat umsetzt
Kommt das Interview mit Boris Kühn in der Lage 348 deinem Vorschlag nicht schon sehr nahe?
Ich hab mich gefragt, warum man davon so wenig hört. Eine Sache ist, dass die meisten von uns (mich eingeschlossen) nie so wirklich face to face mit Geflüchteten gehen. Vielleicht wäre eine Maßnahme, die wir angehen könnten, den ehrenamtlichen Kontakt mit uns für Geflüchtete und Migranten allgemein wieder stärker zu fördern? Aktuell enden zu viele Gespräche in Bullshitterei, wo alle Beteiligten garnicht wirklich wissen worüber sie reden und aufgeschnappte Anekdoten reproduzieren. Menschen, die sich tatsächlich face to face mit anderen Menschen beschäftigen, wirken dagegen als positive Pole und Multiplikatoren.
Das verwundert mich dann doch ein wenig. Mittlerweile sind sehr viele Geflüchtete im Berufsleben angekommen. Ich kann von vielen motivierten Mitarbeitern erzählen, mit denen man auch ins Gespräch kommen kann, wenn man möchte. In welcher „Bubble“ bewegst du dich, wenn ich fragen darf, wo man keinen Kontakt zu Geflüchteten hat?
Ich will auch nicht sagen, dass ich diesen Menschen im Alltag nie begegne, Sorry wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt habe. Ich habe aber Hemmungen Leute im Alltag von mir aus auf ihre Situation anzusprechen, weil ich mir Sorgen machen denen damit einen Stempel aufzudrücken (so nach dem Motto: „du siehst anders aus, wo kommst du eigentlich her?“). Wobei mir jetzt von keinen meinen direkten Kollegen oder Freunde (sagen wir mal zusammen grob 50 Leute) kein Fluchthintergrund bekannt ist.
Unsere Pfarrerin hat beim Höhepunkt der Flüchtlingswelle eine Freiwilligengruppe gegründet und der Gemeinde angeboten, im Flüchtlingsheim, das vor allem von Familien und Müttern mit Kindern bewohnt war, mit den Kindern zu spielen und zu malen.
Das wurde abgelehnt. Da sie ja nur vorübergehend da seien, wolle man nicht, dass sich Bindungen oder Freundschaften entwickelten.