Wenn es wirklich um den Wählerwillen ginge, würden wir zumindest teilweise Direktdemokratie wie die Volksentscheide in der Schweiz einführen.
Aber es geht noch nicht einmal um den Wählerwillen. Es geht erschreckend wenig um die Sache. FDP, CDU und natürlich AFD (ich finde, auch SPD) geht es (überspitzt ausgedrückt) nur um Stimmenfang und dafür lügen sie notfalls.
Wenn es wirklich um den Wählerwillen ginge: Warum gibt es dann noch kein Tempolimit??
Ehrlich gesagt bin ich auch nicht ganz sicher, ob Volksentscheide gut sind. Dabei riskiert man, dass die Mehrheit, die so beeinflussbar ist, die falsche Abzweigung nimmt. Notwendig wäre dafür eine faktenbasierte Information der Öffentlichkeit.
Ich wundere mich immer über die unreflektierte Veröffentlichung von Meinungsumfragen. Wer von den befragten Personen war denn zum Thema gut informiert? Natürlich kann man für den Erhalt von AKWs sein, wenn man nicht weiß, dass wir neue Brennstäbe bräuchten. Natürlich bin ich gegen das Verbot neuer Heizungen, wenn ich in den Medien immer wieder lese, höre, sehe, dass noch gut laufende Heizungen "herausgerissen " werden sollen. Usw.
Mir wäre es lieber, visionäre, entscheidungsfreudige, ehrliche, kommunikativ begabte PolitikerInnen zu haben. (Dann hätte man immer noch die Abwahlmöglichkeit). Ich frage mich aber, wer sich solche Eigenschaften im Politbetrieb und unter Lobbyeinfluss so lange erhält, bis er/sie in einem entscheidenden Amt ankommt…
Eine hervorragende Lösung wäre der Bürgerrat als Mittler zwischen Bürger und Politik. Als Informations- und Diskussionsmöglichkeit. Als Quelle von Selbstwirksamkeit. Am besten mit tatsächlicher Einflussmòglichkeit auf Politik, nicht bindend, aber auch nicht ohne Konsequenzen ignorierbar wie aktuell Expertenrat und Umweltbundesamt. Handeln gegen Entschluss eines Bürgerrats müsste dann gut begründet sein, ggf. mit Klagemöglichkeit.