Ldn 302: eID - Hürden in der Privatwirtschaft

Hallo zusammen,

Möchte mal kurz meine Erfahrung zu eID in der privaten Wirtschaft anreissen. In meinem alten Unternehmen wollten wir die eID nutzen, um Kunden zu einer qualifizierten elektronischen Signatur zuzulassen. Dazu hätten wir den Nachweis über die Person gebraucht. Allein dieser Nachweis hätte uns jedes mal 6€ gekostet. Da sind noch nicht die einmaligen Lizenzgebühren und die Kosten für den extra Server dabei.

Somit ist die Eintrittsbarrieren für die private Wirtschaft enorm hoch. Ich weiß nicht, wie das für öffentliche Einrichtungen ist.

Dazu kommt, dass letztes Jahr max. 60% der Bürger einen aktivierten Personalausweis mit einem NFC fähigen Handy hatten. Automatisch bei jedem Bürger wird es erst seit wenigen Jahren aktiviert. iOS hatte die NFC Funktion ja auch noch nicht so lange aktiviert.

Also sehr viele Anlaufschwierigkeiten.

Viele Grüße

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Weitere Ergänzung zum Thema eID: da fehlt mir immer ein wenig meine eigene Perspektive.

Als Ausländer in Deutschland bekomme ich diesen Ausweis natürlich nicht. Prinzipiell gibt es etwas ähnliches mit dem „elektronischen Aufenthaltstitel“. Den auszustellen weigert sich die Berliner Ausländerbehörde allerdings seit Jahren mit wechselnden Begründungen. Aktuell steht dort zu lesen:

* Es besteht kein Rechtsanspruch auf einen vorzeitigen Umtausch eines Klebe-Etiketts in einen eAT. Sofern die Neuausstellung eines Aufenthaltstitels erforderlich ist (zum Beispiel weil ein neuer Pass ausgestellt wurde), wird dieser dann in der Regel als eAT ausgestellt.

* Lediglich in Ausnahmefällen können Sie vorzeitig einen eAT beantragen, wenn Sie ein berechtigtes Interesse (zum Beispiel berufliche Gründe) an der Neuausstellung nachweisen können.
Allein die Möglichkeit, dass mit einem eAT weitere Funktionalitäten zur Verfügung stehen bzw. genutzt werden können, reicht dabei nicht aus.

https://www.berlin.de/einwanderung/aufenthalt/elektronischer-aufenthaltstitel/#Klebeetikett

Digitalisierung juhu! Also nicht…

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Inhalt wurde gelöscht…

Und es gibt eine Personengruppe in Deutschland, die ihre aktivierte und funktionstüchtige eID evtl. gar nicht (oder eingeschränkt) nutzen kann. Ich bin letztes Jahr umgezogen und habe mich umgemeldet. Dann erhälst du den „schicken“ Aufkleber auf der Rückseite. In der eID ist aber nach wie vor die alte Adresse gespeichert (haben die eID erst lstzte Woche aktiviert und deswegen im Amt auch nicht danache gefragt).

Meine eID weicht nun also von meinem Ausweis ab. Wie aussagekräftig ist der dann noch?
Ich sehe es schon vor mir, dass ich mich bei einer Bank registriere, sie mir nicht glauben, dass ich nicht mehr da wohne (sagt ja der Ausweis) und ich die Meldebescheinigung hinterher faxen muss :slight_smile:

Wenn eID beim Umzug bereits aktiviert wurde, wird die Adresse bei der Ummelden auf dem ePerso aktualisiert. Das geht natürlich nicht, wenn eID auf dem Personalausweis gar nicht aktiviert ist. Ich schätzte, Du musst nochmal aufs Amt …

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Was kostet denn die Authentifizierung per PostIdent?

Verstehe, danke dir. Ist natürlich auch logisch, dass der NFC Chip sich nicht einfach ändern kann.

Nach meinem Verständnis sind die Daten schon (dezentral!) auf dem Chip des Personalausweises gespeichert. Aber wenn ein Bürger die Funktion eID nicht aktiviert, warum sollte die Verwaltung dann diese Informationen speichern, geschweige denn aktualisieren (dürfen)?