In der neuesten LdN waren Philip und Ulf für ein Wahlrecht ab 16 Jahren und einige Parteien wollen dies auch umsetzten. Persönlich bin ich noch dagegen und denke die Argumentation in der Lage war nicht ideal.
Bitte verbessert mich falls ich etwas falsch verstanden habe aber beim Hören der Lage hab ich es so verstanden dass Philip auch lange Zeit gegen ein geringeres Wahlalter war aber ihn zwei Sachen umgestimmt haben. Genannt hat er dann jedoch nur einen Punkt, nämlich die aktuelle Demographie in Deutschland. Immer mehr alte Menschen anstatt Junge und deshalb entscheiden Alte über die Zukunft der Jungen, was nicht „fair“ ist.
Klar, das stimmt und ich bin da ganz auf seiner Seite aber ist das Problem hier ist mM. doch der Demographiewandel in Deutschland welcher sich auch auf viele weitere Bereich auswirkt, wie Rente, etc. Das Wahlalter zu senken behebt nicht das Problem und man könnte Fragen wieso man dann nicht direkt auf 14 Jahre senkt? Oder gleich 12? „Zu Jung“ höre ich schon in den Kommentaren aber ich bin eben der Meinung, dass 16 bereits auch schon zu jung ist.
Denn ganz ehrlich, wer hatte selber als Erstwähler einen guten Überblick über die verschiedenen Parteien, ihrer politischen Agendas sowie Historie? In diesem Forum vermutlich sogar Mehr als der Durchschnitt aber immernoch nicht Viele. Um einen Überblick über all das zu haben brauch es einfach Zeit und Investment welches vermutlich nicht einmal die meisten Erwachsenen aufbringen. Haben Teenager wirklich Zeit, Lust und auch Verstand für Politik? Wenn ich mich an meinen SoWi (Sozialwissenschaften) Kurs aus der Oberschule zurück erinnere defintiv nein. Mit zwei Jahren weniger Zeit, um sich zu informieren und in die Welt der Politik einzutauchen, könnte dies vielleicht zu unüberlegten Kreuzen auf dem Stimmzettel führen.
Dazu passt, dass Erstwähler dieses Jahr die FDP (neben den Grünen) am häufigsten gewählt haben. Persönlich kann ich mir das nicht erklären und habe nur etwas gehört wie „Die haben en paar coole Sachen in ihrem Wahlprogramm“. Vielleicht kann mir einer in den Kommentaren helfen, da ich mir den Zusammenhang nicht anders erklären kann außer „junge Wähler wussten eben nicht genau was man wählt und die FDP sah ganz nice aus“.
Ein wenig Sorge habe ich auch, deshalb der etwas übertriebene Titel, im Punkt sozialer Druck. Ich könnte mir Vorstellen dass man in der Schule nicht uncool vor seinem Freundeskreis sein möchte. Dann wählt man lieber etwas, dass gut bei seiner Cliqué ankommt anstatt sich wirklich mit Parteien zu befassen und diese zu Wählen welche man persönlich für richtig hält.
Ein Wahlalter von 16 halte ich insgesamt zu früh, bin aber grundsätzlich nicht von der Idee abgeneigt. Wichtig für mich wäre ein jüngeres Wahlalter zu koppeln an besserer Aufklärung bzw. Befassung mit Parteien und deren Inhalten im Schulunterricht. Auch heute wird natürlich schon über Wahlen etc. aufgeklärt aber eben nicht über Parteien und deren Programme. Wie genau soetwas aussehen mag sei erst einmal dahingestellt.
Tl;dr: Wahlalter ab 16 ist mM. nach zu früh und das Argument in der Lage war mir zu knapp.
Interessant wäre auch, bevor man so viele Argumente dafür oder dagegen bringt, um wie viele weitere Wähler es sich hier denn überhaupt handelt, absolut und relativ. Im Sinne von, lohnen sich zwei Jahre wirklich, oder sind die Anzahl der hinzukommenden Wähler verschwindend gering im Vergleich zu allen bereits Bestehenden?