ich lebe in einer relativ konservativen Stadt am Niederrhein, die zwar einen SPD-Bürgermeister und eine progressive Mehrheit im Stadtrat hat, jedoch seit 1949 bei der Bundestagswahl stets den Kandidaten der CDU direkt in den Bundestag wählte.
Nun fand ich die Diskussion über die Direktkandidaten sehr interessant und das führte mich zu der Frage, was Menschen machen sollen, in deren Wahlkreis sowieso der CDU-Direktkandidat gewählt wird (ja, bei der CDU sind es fast immer Männer!).
In meinem Wahlkreis tritt Bundesgesundheitsminister a.D. Hermann Gröhe an, der in Umfragen weit vor allen anderen Kandidaten liegt. Durch das „the winner takes it all“ ist meine Erststimme de-facto also wertlos, da ich aus verschiedensten Gründen die CDU niemals wählen werde.
Ernstgemeinte Frage: Hat hier jemand eine Idee, was man da machen kann? Ich sehe da irgendwie keine Option.
Moin,
mach Dir nicht so einen Kopf um den Direktkandidaten. Wenn der von der CDU ausnahmsweise nicht gewinnen sollte, käme halt eine/r von der CDU Landesliste rein. Ändert also an den Mehrheitsverhältnissen gar nichts. Daher sehe ich persönlich die Erststimme als Spaßstimme und wähle, wer mir sympathisch ist.
Wenn Du unbedingt Gröhe verhindern willst, musst Du halt die/den nach Umfragen Zweitplatzierte/n wählen und hoffen, dass viele andere das auch tun.
Gruß,
Matthias
Die Erststimme ist dazu da eine persönliche Vertretung zu wählen. Also bei dem glaubt man kann sich an diese Person wenden, wenn man politisch was sagen will. Ich selbst habe schon dem Abgeordneten meines Wahlkreises geschrieben, auch wenn die Person einer Partei angehörte, die von mir keine Zustimmung erhält.
Daher sollte man sich die Person ansehen, nicht die Partei. Leider sehen das viele Leute nicht so…
Ich würde auch sagen: einfach die Kandidat:in mit den zweithöchsten Chancen wählen.
Ich fand diesen Beitrag zum Thema taktisches Wählen ganz hilfreich:
Außerdem: wenn ich das recht verstehe, dann verringert jeder CDU-Direktkandidat Armin Laschets Chancen, über seinen Listenplatz in den Bundestag zu kommen?
