LdN 231 Home Office Quote aus Sicht eines AG

Ich bin Geschäftsführer einer kleinen Firma.
Alle sechs Mitarbeiter, die einen Arbeitsplatz im Büro haben, dürfen bei mir Home Office machen. Infrastruktur ist schon lange aufgebaut (Internettelefonie, VPN, Office 365, …).
Nur zwei Mitarbeiter wollen zuhause Arbeiten und machen das auch (ich bin einer der zwei). Drei der anderen Mitarbeiter wollen weiterhin jeden Tag ins Büro kommen und ein Mitarbeiter macht ca. 50% Home Office.
Alle Quellen im Internet zu „Darf ich Home-Office anordnen?“ sind entweder vorläufige Gerichtsentscheidungen oder „das muss im Vertrag stehen“.

Ich weiß also als Unternehmen nicht, wie ich meinen Beitrag zu den ausgerechneten 56% überhaupt erreichen soll. Ich habe alles, bei dem ich nicht riskiere vor Gericht zu landen, ausgeschöpft. In der LdN klingt es oft so, als seien die Arbeitgeber „schuld“ daran, dass wir nur bei 30% Home-Office Quote sind. Als kleiner Arbeitgeber bin ich froh ganz gut durch die Pandemie zu kommen. Geld für Rechtsberatung oder Gerichtsverfahren habe ich schlicht nicht.

Ich würde mich an einen Appell an auch an die Mitarbeiter freuen: Macht endlich Home-Office, wenn ihr es könnt.

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Der Appell geht doch nur eher indirekt an die Arbeitgeber. Mir war nicht klar, dass es diese Zwischenstufe gibt, aber als erstes könnte es ja rechtssicher gemacht werden, dass du HomeOffice anordnen darfst. Wenn das nicht reicht (ich dachte ehrlich gesagt immer, an dieser Stelle wären wir schon), könnte es von politischer Seite dir angeordnet werden, dass du es anordnen und ermöglichen musst, wo immer es geht.

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Also mein Arbeitgeber hat uns (ca. 150 Leute, IT-Bude) quasi Homeoffice verordnet - und das funktioniert gut, 90% der Zeit der Belegschaft wird im Homeoffice zugebracht.

Es ist natürlich auch in unserem Fall keine echte, strikte Verordnung, sondern eher eine Grundregel (die aber schon mit etwas Nachdruck kommuniziert wurde, auch wenn sie gesetzlich nicht bis zur letzten Konsequenz durchsetzbar wäre) mit Ausnahmeregelungen. Einige Leute haben aus diversen, durchaus auch privaten Gründen, fixe Tage im Office mit der Geschäftsführung vereinbart (aber niemand nimmt knallhart 100% Office-Zeit in Anspruch, so weit ich weiß), und für alle anderen besteht grundsätzlich immer die Möglichkeit, tageweise ins Büro zu kommen, wobei dies intern durch uns Mitarbeiter selbst dokumentiert wird (also die Dokumentationspflicht ist angeordnet, aber die Mitarbeiter schreiben sich selbst auf die Liste), um im Fall eines Infektionsereignisses die potenziell betroffenen Leute klar und eng eingrenzen zu können. Es gab auch meines Wissens noch nie Rückfragen zu im Office genommenen Tagen, und es muss kein Grund dafür genannt werden, wobei der Grund wohl häufig arbeitstechnischer Natur sein dürfte (wir arbeiten mit etwas exotischer Hardware, die man nicht immer problemlos mit nach Hause nehmen kann) - und selbst wenn nicht kräht kein Hahn danach.

Wenn ich mal im Büro bin, ist kaum eine andere Person dort, jedenfalls so wenige, dass man problemlos vermeiden kann, zu mehreren in einem Büroraum sitzen zu müssen - das ist tatsächlich auch eine Firmenvorgabe: nur eine Person dauerhaft pro Raum, wenn mehrere, dann nur temporär und mit Masken. Außerhalb des mit nur einer Person besetzten Raums herrscht sowieso konsequente Maskenpflicht.

Warum klappt das bei uns mit 150 Leuten weitgehend problemlos, und anderswo sind viel weniger Leute zu verbohrt, ihre Gewohnheit mal für ne gewisse Zeit zu verändern?

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Stichwort ist vermutlich IT-Bude. Bis auf Service-Techniker sind da nunmal v.a. standortunabhängige Jobs einerseits vertreten und genügend Know-How, um das umzusetzen, andererseits.