LdN 208 Radinfrastruktur

Hallo zusammen!

Es ist schön, dass ihr das Thema der mangelhaften Radinfrastruktur so ausführlich thematisiert habt.

Die zahlreichen funktionierenden Konzepte aus Kopenhagen, Holland und Co. sollten den Stadtplanern mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Allerdings scheint das StVG aktuell gar keinen großen Spielraum für Veränderungen zu lassen, selbst wenn die Städte es wollen.
Wenn ich es richtig verstehe, dann müssen Änderungen am Straßenverkehr der Gefahrenminderung dienen. Bevor also z. B. ein Parkstreifen in einen befestigten Radweg umgewandelt werden kann, muss es dort bereits zu Unfällen gekommen sein. Somit erhält man natürlich nur den Status quo und lässt keinerlei Innovationen zu.

Der ADFC hatte genau aus diesem Grund bereits einen Gesetzesvorschlag ausgearbeitet:

Würde mich interessieren, was ihr zu der Gesetzeslage (StVG & StVO) sagt und was man konkret machen sollte/könnte, um etwas an der Situation zu verbessern.

Mit allerbesten Grüßen
JoeVazy

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Hallo zusammen,

Details zu dem Thema kann Thiemo Graf liefern, der sicherlich ein spannender Partner für ein Interview wäre:. https://www.innovative-staedte.com/ Vor einigen Jahren hatte ich das Glück einen Vortrag von ihm in Aachen hören zu können, der übrigens bei youtube verfügbar ist: Vortrag Thiemo Graf "Attraktive Fahrradstraßen für Aachen" - YouTube.

Viele Grüße
Chris

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Auch wenn es sich evt. doppelt hier nochmal der Hinweis auf die Initiative des VCD auf ein Bundesmobilitätsgesetz.

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Noch ein interessanter Buchtipp für alle, die mehr über die Entwicklung der Fahrradinfrastruktur in Kopenhagen wissen möchten.

Copenhagenize - erschienen bei Islandpress
ISBN: 9781610919388

Hallo zusammen,
sehr cool, dass ihr in der letzten LdN mal wieder auf die Radnetz-Problematik hingewiesen habt und Kopenhagen als Vorbild beschrieben hat. Die Dänische Herangehensweise an moderne und nachhaltige Städteplanung ist uns mindestens 10 Jahre voraus, was meiner Meinung nach die Vergleichbarkeit mit Deutschland noch schwieriger macht. Mein Vorschlag wäre es stattdessen nach Frankreich und insbesondere Paris zu schauen. Paris war vor ca. 3-5 Jahren deutschen Großstädten sehr ähnlich, hat es allerdings mit konsequenten Maßnahmen in den letzten Jahren geschafft alternativen Mobilitätsformen wesentlich mehr Raum zu gehen, sichere Rad-/Rollerwege zu schaffen und den öffentlichen Raum in der Stadt nachhaltiger auszuplanen. Der Zeit Artikel anbei beschreibt sehr gut wie die Pariser Bürgermeisterin das Schritt für Schritt voran getrieben hat:
https://www.zeit.de/mobilitaet/2020-03/verkehrswende-paris-buergermeisterwahl-fahrradstadt-anne-hidalgo

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Genau das führte hier in Hamburg dazu, dass der Verkehrsversuch „Ottensen macht Platz“, wo das Zentrum eines Stadtviertels für eine begrenzte Zeit autofrei werden sollte, leider vorzeitig abgebrochen werden musste.

Eine tolle Interviewpartnerin zu diesem enorm wichtigen Thema wäre meiner Meinung nach auch Katja Diehl aka She drives Mobility.

Als Hörempfehlung zum Themenkomplex Mobilität kann ich den Podcast Autokorrektur geben: https://www.quarks.de/autokorrektur-der-quarks-podcast-fuer-bessere-mobilitaet/

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