Krisenmanagement zur Pandemiebekämpfung dringend gesucht!

Die Frage ist immer wieder, warum man nicht die Erkenntnisse des Krisen- und des Komplexitätsmanagements in die Behandlung der Pandemie aufnimmt.

Es gibt z.B.

  • das Crisis Value System (CVS), welches die richtigen Ziele definiert und überwacht, Interessensausgleiche der Stakeholder durchführt. Es basiert auf Transdisziplarität, nicht nur auf Interdisziplinarität.
  • das Cynefin Framework, das complex adaptive Systeme managen und die Komplexität berücksichtigen kann
  • das Kujira bzw. ReTurnAround Model, das die Struktur, den Ablauf, das Verfahren und die Roadmap zur Krisenbehebung beinhaltet.

Taiwan setzt alle diese Elemente in seiner Pandemiebekämpfung seit langer Zeit in seinem Central Epidemic Command Center ein. Das Central Epidemic Command Center als System und sein Kommunikationskonzept basieren übrigens auf dem in Deutschland entwickelten SYSTEM 100 (!). Und Deutschland kennt und nutzt das nicht …?

Das Virus hält sich nicht an Spielregeln!

Taiwan hat mit ca. 25 Mio. Einwohner gerade einmal 10 Tote und weniger als 1.000 Infizierte (!). Irland, Australien, Neuseeland und Großbritannien, Japan sind auch Inseln. Die haben nicht einmal annähernd den Erfolg von Taiwan.

Chen Chien-jen war bis Mitte 2020 Vizepräsident der Republik China auf Taiwan, ist Epidemologe. Sein deutscher Pendant, Jens Spahn, hat nicht einmal die Briefe bzw. Hinweise von ihm beantwortet!

Der taiwanesicher Gesundheitsminister Chen Shih-chung beklagt die mangelnde Unterstützung Deutschlands gegen die Pandemie-Diskommunikation von China. Taiwan konnte deswegen keinen BioNtech Impfstoff erwerben.

Das Virus kennt keine Grenzen!

Statt dessen wird in Deutschland endlos diskutiert, kaum etwas ausprobiert, laufend das Rad neu erfunden und ziellos und planlos Lösungen auf Basis von Partikularinteressen der großen Stakeholdergruppen und durch Bildung von Kompromissen gesucht.

Das Virus macht aber keine Kompromisse!

Also mal nicht was läuft alles schief. Sondern wie es klappen könnte.

Wie sagte der taiwanesicher Gesundheitsminister Chen Shih-chung: Wir werden noch sehr lange mit dem Virus leben müssen.

Da wäre ein Appell an alle, die gerne ausprobieren und denken genau der richtige Weckruf.

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Taiwan hat aber den Vortail eine Insel zu sein und ziemlich drastisch Kontakte der Einreisenden zu beschränken, was eben die aneren Inseln nicht in demselben Mass tun. ich sehe aber immer noch nicht wie dieses Konzept auf Deutschland mit einem offenen Binnenverkehr umsetzbar wäre.

Erfolgs-Konzepte muss man häufig an die lokalen und regionalen Gegenbeheiten anpassen. Undifferenziertes Übernehmen klappt oft nicht. Stimme Dir da völlig zu.

Eine Adaption des Systems muss sich sicherlich an westlichen Werten und Vorstellungen orientieren. Aber das SYSTEM 100 kommt doch sogar aus Deutschland und ist adaptionssfähig, das ist doch gerade sein Merkmal (!).

Aber Taiwan hat 23,5 Mio. Einwohner (soviel wie Australien oder 5 mal soviel wie Irland) und die Taiwanesen tracken, tracen und testen mehr als die gesamte EUR mit ihren 400 Mio Einwohnern!

Der Erfolg basiert also nicht nur auf der Insellage wie auch der Vergleich mit Irland, Australien, Neuseeland und Großbritannien, Japan (die allesamt Inseln sind) zeigt.

Taiwan sagt auch, dass mit den Impfungen der Virus noch lange nicht verschwinden wird und Mutationen jederzeit neu aufkommen können.

Die sind uns einfach gedanklich/intellektuell, organisatorisch und agierend/machend immer einen Schritt voraus.

In Deutschland macht sich m.E. kaum einer einmal die Mühe, das verstehen zu wollen. Man vermutet die Basis der Erfolge allein in der besondere Lage. Aber selbst China, das Taiwan bestimmt nicht liebt, hat im Lauf der Zeit diese Konzept und das System in großen Teilen übernommen. Und in China gibt es etwas mehr Binnenverkehr als in Deutschland, believe me…

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Es wäre am Anfang sehr einfach gewesen, denn niemand bestimmt wie die maximale Größe der Insel zu sein hat:

Schengenraum abriegeln und Zutritt nur nach Quarantäne egal von wo aus die Einreise erfolgt.

Dazu noch einen Holzhammer (großräumiges Abriegeln) wenn dann doch von vorher ein Fall drin gewesen wäre.

Und schon gäbe es keine Pandemie.

Dafür ist es jetzt natürlich zu spät.

Um die Sache jetzt in den Griff zu bekommen sollte die Politik in die zweite Reihe rutschen und einem Technokratenstab die Pandemie Bekämpfung Überlassen.

Man Kann ja die Politik noch als nachträgliches Bollwerk mitspielen lassen, sprich: Stab beschließt, so wird es erstmal gemacht und danach kann die Politik diskutieren und evtl. Intervenieren.
Dann auch gerne als übergeordnete Instanz.

Aber so wie es jetzt läuft wird das nichts, weil zu viele drin rumrühren und jeder eigene Interessen verfolgt.