Krankhaus Reform

Hallo,

Ich glaube man zieht sowas völlig falsch auf. Klar wollen die Leute ihr Krankenhaus in der Nähe behalten, und das wird auch nicht groß anders nur weil man sagt diese oder jenen schweren Sachen laufen da etwas schlechter.

Zum einen kommen die Leute dann mit, besser schlecht als garnicht, dann andere das sind ja nur Ausnahmen…

Und ich glaube auch das wir diese Krankenhäuser weiter brauchen.

Daher wäre mein erster Schritt eine Absicherung für die nächsten 10 Jahre. Keins wird geschlossen, aber wir bauen um.

Den warum wollen die Leute ihr Krankenhaus? Nähe, Bedeutung für die Stadt, Arbeitsplätze …
Alles gute und wichtige Gründe.

Was spricht dagegen? Möglichst viele schnell behandeln sicher nicht für die Bürger, aber bessere Behandlung.

Wie kann man das nun aus meiner Sicht kombinieren und erreichen?

Die ganzen „Land“ Krankenhäuser werden umgebaut, reine Erstversorgung ( das wichtigste das sie schnell passiert) dazu natürlich notfall, passiert ein größerer Unfall müssen alle diese Leute ja schnell behandelt werden, und zuletzt wohl das wichtigste Nachversorgung.

Was braucht es dafür, als erstes ein gutes Transport Netz, dass braucht man aber noch mehr wenn man die Krankenhäuser schließt. Den wieder, oft zählt die Zeit halt doch. Und wenn man im nächst gelegenen die ganze Erstversorgung hat, entspannt das den Transport danach eher. Also keine mehr kosten.

Notfälle, sind sowieso klar, das ist die größte sorge der Menschen, und das kann man auch nicht glaube nicht anders lösen als durch ein Krankenhaus in der Nähe.

Und der dritte Punkt, nachversorgung, wenn man selbst oder ein Verwandter für eine schwerer op verlegt wird hat jeder Verständnis. Aber das er dann teilweise Wochen weit weg liegt wo nichts groß aktiv gemacht wird ist dann eher lästig für alle, also wieder zurück mit den Leuten, Transportmittel müssen ja eh dauernd hin und her, warum also den Rückweg nicht auch benutzen.

Und die spezialkliniken wären schnell leer, es kämen gut vorbereitete Patienten, und diese gehen sobald man sie gut behandelt hat für das langwierige wieder in die Nähe des Wohnsitz.

Klar ist das sicher teuerer als einfach zu schließen, aber wollen wir das billigste System? Oder das beste für die Bevölkerung?

Die kleinen Krankenhäuser haben dann natürlich auch weniger Ärzte bedarf, und weniger schwere Fälle, das dürfte das arbeiten dort erleichtern was es attraktiver macht.

Und wenn dann 10 Jahre rum sind, die Leute daran gewöhnt sind und man dann wirklich sieht es gibt Regionen wo man auch so überversorgung hat wird man sicher mehr Verständnis bekommen, weil ja jeder weiß, okay die Hilfe wird nicht groß anders nur man muss halt in die andere Stadt, und nicht wie es jetzt rüber kommt halt 50km bis zur Spezialklinik, und beim nächsten Problem vielleicht 100km in die andere Richtung.

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Ob das so richtig ist? Und bekommt man für alle „Notfälle“ die beste Versorgung? Oder verzögert es im Zweifel eher. Bsp. Thoraxschmerz: kann nichts sein, also nicht gefährlich (dennoch ärgerlich) weil Muskuloskelettal. Kann aber auch ein Herzinfarkt sein, eine Lungenembolie und andere Krankheiten mit hoher Mortalität. Ist da auch das Krankenhaus in der Nähe gewappnet?

Naja dafür sollte man ja die Zeit nutzen damit jedes Krankenhaus bei sowas immer die Erstversorgung hin bekommt, also Diagnose und für den Transport stabilisieren.

Bei uns wäre das wenn unser Krankenhaus schließt alleine vom dem Krankenhaus bis zum nächsten bei freiem Verkehr ohne sich an die Geschwindigkeiten zu halten rund 20 min reine Fahrt extra. Plus die schnell 15-20 zu unserem Krankenhaus.

Ich wage zu bezweifeln das im Krankenwagen man das besser hin bekommt als ins Krankenhaus, dort alles wichtige machen und dann mit Hubschrauber weiter. Alleine schon die extra Personen helfen doch.

Und was ist bei einem Unfall mit 4 oder mehr verletzten?

Aber klar wenn jemand beweist das im Krankenwagen die Diagnose besser geht dann klar. Aber wenn dem nicht so ist und man stattdessen, nun jeden Verdacht zur Spezial Klinik fährt bremst man die ja auch damit erstmal aus. Und macht zusätzlich den Patienten mehr Probleme.

Da besteht aber schon ein gravierendes Problem: Um Notfälle tatsächlich gut „anzubehandeln“ benötigt man eine gehörige Portion Erfahrung (alternativ ein bisschen Erfahrung und sehr viel gutes Simulationstraining, das exorbitant teuer ist). Diese erhält man aber eben nur dadurch, dass man auch eine relevante Zahl von Patienten behandelt. Wenn wir jetzt auf der einen Seite kleine Kliniken noch kleiner werden lassen wollen und auf der anderen Seite verlangen, dass diese Notfälle gut erstversorgen, dann geht das im Prinzip nur, wenn ihr Personal mindestens zu einem großen Teil eigentlich an größeren Kliniken arbeitet und dann für bestimmte Zeiträume dorthin „abgeordnet“ wird. Das wird ein Großteil der Mitarbeiter im Gesundheitswesen schlicht nicht mitmachen - schließlich sind das keine Leibeigenen, sondern auch ganz normale Menschen mit dem Wunsch nach entsprechender Freizeit (der bei den ohnehin prekären Arbeitsbedingungen sowieso jetzt schon oft zurückstehen muss).

Das musst du mir mal erklären. Wenn jetzt ein Transport ins Krankenhaus erfolgt, dann gibt es zwar auch Verlegungen, aber nicht so viele, wie wenn man kleine Kliniken zu mehr oder minder reinen Notaufnahmen umbaut. Das erhöht die Anzahl an Transporten massiv, und die kosten Geld, alleine weil man viel mehr Ressourcen (Krankentransportwagen, Rettungswägen, ggf. spezielle Verlegungs-Notärzte) bereithalten muss. Nur weil der sogenannte Sekundärtransport (also der Transport von der erstversorgenden Klinik zur weiterbehandelnden Klinik) vielleicht zeitlich dann etwas weniger kritisch wird, wird er nicht weniger teuer.
Darüber hinaus, woher möchtest du das Personal für dieses „Sekundärtransportnetz“ nehmen? Der Rettungsdienst hat jetzt schon in weiten Teilen Deutschlands große Probleme genug Personal nur für die vorhandenen Rettungsmittel zu finden - das wird kaum besser, wenn man noch mehr Fahrzeuge besetzen muss.

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Das ist sicherlich im Einzelfall ein sinnvoller Ansatz - problematisch wird es aber immer dann, wenn Komplikationen auftreten. Dann müssen gerade operierte Patienten oftmals innerhalb weniger Stunden (manchmal Minuten!) in einem OP-Saal sein, der von der Ausstattung und dem Personal her in der Lage ist, diese Komplikation zu behandeln. Wird auch schwierig, wenn die kleinen Krankenhäuser eine reine Notaufnahme mit Nachsorgebetten sind. Ja, es mutet teils so an, als ob nach größeren Operationen teils wochenlang „nichts“ gemacht wird. Tatsächlich gehört dazu aber auch eine Portion Glück - es ist bei diesen Patienten dann schlicht nicht zu einer Komplikation gekommen.

Gerade nicht - siehe meine Ausführungen oben.

Das Problem ist, dass es Krankheiten gibt, wo man recht zügig bestimmte Therapien durchführen muss. Allseits bekanntes Beispiel: Der akute Herzinfarkt. Hier müssen die Patienten zügig einer Herzkatheteruntersuchung zugeführt werden. Da kann auch wenig „Stabilisierung“ in einer „Notaufnahme Plus“ geleistet werden, weil die Therapie in der Behebung der Ursache besteht - das geht aber nur in Kliniken mit einem Herzkatheterlabor. „Echte“ Notfälle bedürfen eben leider oft so eine schnellen Versorgung, die kleine Kliniken ohnehin kaum bis nicht leisten können.

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Bei dem ist es heute schon davon abhängig, wo man ihn erleidet… Wenn das auf dem platten Land ist und man tatsächlich 4 polytraumatisierte (also Schwer- bis Schwerstverletzte) Patienten hat, dann wird man auch jetzt schon gut triagieren müssen, wohin man die fährt. Das wird nicht besser, wenn es zwar um die Ecke eine kleine Notaufnahme gibt, diese aber keine Möglichkeiten zur Versorgung von Schwerverletzten hat - und um die zu haben benötigt man auch eine entsprechende Infrastruktur. Die Erstversorgung ist auch hier zwar wichtig, darf aber eine operative Therapie nicht verzögern. Genau das passiert aber, wenn man zuerst in eine kleine Notaufnahme fährt.

Ich finde ja deine Grundintention, kleine Kliniken umzubauen statt sie zu schließen, völlig richtig. Sie hat nur einige Haken.
Alternativvorschlag daher: Wir setzten die gesamte Krankenhausplanung auf Null und definieren zuerst, wo größere Kliniken, die dann tatsächlich gut erstversorgen können, hin müssen. Dann schauen wir, welche Kliniken da jetzt so sind und ertüchtigen sie entsprechend, wenn das jetzt noch nicht der Fall ist. Die verbleibenden kleinen Kliniken kann man dann tatsächlich schließen - die anderen sind hinterher keine kleinen Kliniken mehr, sondern können tatsächlich Notfälle qualitativ hochwertig versorgen. Dafür schließen wir dann in Ballungsgebieten dann auch mal das ein oder andere etwas größere Klinikum, sofern dort lediglich redundante Leistungen erbracht werden.

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