Kommunale Blockade beim Energiemanagement

Ein Thema, das man nicht unterschätzen sollte:

„Von den 1.136 Kommunen und Landkreisen im Land [Baden-Württemberg] haben bis zum Stichtag 547 ihren Energieverbrauch übermittelt“, bilanzierte Mitte Juli die zuständige Klimaschutz- und Energieagentur des Landes (KEA BW). Heißt im Umkehrschluss: 589 Bürgermeister:innen brechen das Klimaschutzgesetz auf Landesebene.

Viele sind Wiederholungstäter. […]

„Es ist gut zu wissen, was ich verbrauche und ob das in der Norm liegt“, beschreibt der Leiter Bereich Energiemanagement, dessen Team die eingereichten Daten aufwendig checkt und miteinander vergleicht. Das Prüfergebnis übermitteln die KEA-Expert:innen den Rathäusern in Form eines Kommunensteckbriefs: Er zeigt auf einen Blick, wie man im Vergleich zum Landesdurchschnitt oder auch gegenüber gleichgroßen Gemeinden abschneidet.

In der Regel ließen sich ohne Geld zu investieren durch einfache Maßnahmen die Energieverbräuche um zehn bis zwanzig Prozent senken, schildert Greiser, welche Wirkung etwa eine optimierte Heizungssteuerung haben kann. Erfahrungsgemäß sparen Kommunen mit funktionierendem Energiemanagement ein Viertel bis ein Drittel ihres Energieverbrauchs und damit auch der Treibhausgasemissionen ein. Spitzenreiter wie die Landeshauptstadt Stuttgart kommen sogar auf die Hälfte ihres bisherigen Energieverbrauchs. Deutschlandweit können Kommunen mit Hilfe eines Energiemanagements rund eine Million Tonnen klimaschädliches CO2 pro Jahr einsparen.

Da kommt also schon jede Menge zusammen.

Gutes Thema. Sehe täglich in der Universität, wie es kein Energiemanagement gibt. Und die ist ähnlich groß und autonom wie eine Kleinstadt.
(Lichter bleiben auch tagsüber in Bereichen mit gutem Tageslicht an, beschädigte Fenster werden wochenlang nicht repariert etc. - gleichzeitig sollten Dienstreisen nur über ein bestimmtes Portal der Bahn gebucht werden, da sie nur dann „klimaneutral“ seien.)

Edit: Vermute, da können einige ein Lied von singen, in privaten wie öffentlichen Betrieben.

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Ohne mich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt zu haben, würde ich mal vermuten daß die Kommunen einfach keine Zeit und kein Personal dafür haben die ganzen Daten zusammen zu suchen und zu übermitteln.
Auch wenn es laut Bericht nur wenige Arbeitstage sind.
Auch den Punkt , Maßnahmen ohne Geld auszugeben, verstehe ich nicht. Wenn der Artikel meint das die Optimierung der Heizung kein Geld kostet? Dann stimmt das nicht. In der Regel müsste die Kommune ein Fachbetrieb damit beauftragen ihre, ich weiß nicht wie viele, Heizungen zu optimieren. Das wird der Fachbetrieb bestimmt nicht für umsonst machen.

Das nennt sich Zukunftsinvestition. Denn letztlich macht sich der resultierende Einspareffekt auch bei den Gemeindefinanzen bemerkbar.