Keine Hilfe für Solo Selbstständige. War das der Plan?

Ihr zeigt euch verwundert darüber dass doch erst, grob gesagt, die ich-AG gefordert und gefördert wurde und es nun keine Hilfe für diese Menschen gibt? War das gewollt? Menschen raus aus festen Anstellung und damit sind die Firmen die Verantwortung für diese Menschen los. Die sind dann eben für dich selbst verantwortlich und bleiben bei vielen Dingen nicht im Netz der sozialen Absicherung hängen.
Wenn es nicht die Politik war die diesen Plan verfolgte so war es mindestens im Interesse der Wirtschaft sich hier eines Teils der Verantwortung zu entledigen.

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Danke dass ihr das Thema aufgreift!
Die wirtschaftlichen Lasten des Lockdownssind sehr ungleich verteilt
wer im Staatsdienst ist oder in System relevanten berufen arbeitet oder als Handwerker verzeichnete keinerlei finanzielle Nachteile.
Wer in Kurzarbeit geschickt wurde verdient zum Teil deutlich weniger, einzelne Firmen stocken das kurz aber Geld aber auf.
Wirtschaftlich schwer getroffen wurden viele andere Branchen von Künstlern über Restaurants über viele Freiberufler hier passierte 100-prozentiger Einkommensverlust ohne Entschädigung. das empfinde ich als sozial ungerecht.
In der Erwachsenenbildung durfte ich drei Monate lang nicht arbeiten und hatte keinerlei Einkommen.
Jetzt darf ich zwar wieder arbeiten, aber die Abstandsregeln führen dazu dass die Gruppen kleiner sein müssen als zuvor (Das gleiche Problem haben viele Restaurant Besitzer ) bei konstanten Kosten.
abgesehen davon kommen neue Anmeldung nur sehr schleppend rein… Das führt in meinem Fall dazu dass meine Kurse noch nicht mal mehr halb voll sind damit kann ich zwar kostendeckend arbeiten, aber mir selber bleibt fast nichts zur Bestreitung meines Lebensunterhaltes übrig.
In dieser Situation hat der Staat nur Hartz IV zu bieten, was in Vielen Fällen dazu führt, dass man seine Altersvorsorge angreifen muss… was wiederum dazu führt, dass man langfristig auf Existenzsicherung angewiesen sein wird. Das ist Irrsinn und ungerecht.

Ich habe übrigens auch beim Arbeitsamt angefragt, ob es eine Teilzeitstelle gibt, weil mein Einkommen nicht mehr ausreicht.
Laut Arbeitsamt gibt es in meiner Branche fast nur selbstständige Stellen und die haben alle das gleiche Problem…Das Geschäft liegt danieder.
Wenn man sich flexibel zeigt und nach anderen freien Arbeitsplätzen fragt bekommt man derzeit die Antwort, dass der Arbeitsmarkt leider kollabiert sei. Es werden nur einige Spezialisten gesucht und Amazon hätte Stellen frei.

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Dem Thema etwas tangierend: das wurde in der Sendung wieder mal eingeleutet, als wären alle mit festen Arbeitsvertrag „fein raus“ mit Kurzarbeit.

Was aber leider vergessen wurde: geringfügig Beschäftigte (also unter anderem Minijobber auf 450€-Basis und Saisonarbeiter) haben auch einen festen Arbeitsvertag, sind aber auch nicht Arbeitslosenversicherungspflichtig und haben somit auch keine Möglichkeit auf Kurzarbeit. Ebenso reicht bei vielen Leuten das Kurzarbeitergeld auch nicht zum Leben.

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Die Arbeitsagentur konnte mir in den letzten drei Jahren nach Abschluss meines Studiums nicht einmal eine Stelle vermitteln. Dafür ist das einfach der falsche Ansprechpartner. Hab aber über zwei Zeitarbeitsfirmen in verschiedenen Unternehmen gearbeitet. Leider wurde ich im März abgemeldet, weil die Anzahl Meldungen deutlich zurückgegangen ist und daher bei der Behörde nicht mehr so viel zu tun war. Kurzarbeitergeld hab ich zwei Monate erhalten, dann kam die Kündigung von der Zeitarbeitsfirma.

Bedingung für Kurzarbeitergeld ist die Mitgliedschaft in der Arbeitslosenversicherung. Hierfür entrichtet der Arbeitnehmer Beiträge (und hat weniger netto vom brutto) und erwirbt so Ansprüche. Somit ist das Kurzarbeitergeld nicht vergleichbar mit Zuschüssen z.B. aus Steuermitteln für Selbstständige. Für diese wurden ja vorab keine Beiträge eingezahlt und/oder gemeinschaftliche Rücklagen gebildet. Der Vergleich hinkt also. Dumm ist allerdings dabei, das meines Wissens freiwillige Einzahlungen in die Arbeitslosenversicherung für Selbstständige keinen Bezug von Kurzarbeitergeld ermöglichen, das es keinen Arbeitgeber gibt. Hier könnte man vielleicht im Rahmen der Sozialgesetzgebung perspektivisch auch Soloselbstständigen eine Krisensicherung ermöglichen?

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Ich bin eine dieser vielgepriesenen, betroffenen Soloselbstständigen. Und habe ziemliches Glück: Ich habe die Rücklagen, um die Situation durchaus noch ein paar Monate zu überstehen, obwohl mir die komplette Hauptsaison weggebrochen ist (aber nicht 100 % des Einkommens).
Was mich persönlich ja am meisten anfrisst an der Situation wurde von Euch gar nicht erwähnt: Es wurde vollmundig etwas versprochen, das dann einfach nicht eingehalten wurde. Das ist natürlich ein rein moralisches Problem, kein pragmatisches. Aber ganz ehrlich: Der Bundestag hat sich für etwas feiern lassen, was er nicht liefert. Offenbar nicht einmal zu liefern versucht.

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Ein sehr guter und in dem Ausmass erschreckender TV-Bericht zu dem Thema:
Die Coronakrise bbringt die existierenden Defizit brutal ans Licht.

https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/videos/armut-corona-krise-video-100.html

Diese Erfahrung mit der Arbeitsagentur kann ich leider nur teilen!

Sehe ich genauso! Bin auch betroffen. Ich durfte nicht arbeiten. Null Einkommen. Null Entschädigung. Das finde ich nicht gerecht!
Und jetzt läuft es so langsam wieder an… reicht für etwas mehr als Kostendeckung, aber keinerlei Hilfen mehr. Muss daher weiter von Ersparnissen leben. Frustrierend!
Ich Kurbel die Konjunktur sicher nicht an!

Witzig mit eurem Beispiel des „Clowns“.

Mein Schwiegervater ist ebenfalls Clown, mein Ehemann Artist und ich selbstständige PR- & Eventmanagerin.

Wir sind alle drei betroffen und müssen über Alternativen nachdenken.
Reserven halten nicht ewig und die Entertainment Branche wird wohl am längsten an den Nachwirkungen der Pandemie zu knabbern haben.

Ein sehr unausgeglichenes Panorama und noch düstere Aussichten.
Die gesellschaftliche Kultur stirbt vor unseren Augen.

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