Zum KBV/Streeck Papier (Disclaimer: ich bin selbst als Arzt tätig):
Wenn man sich im Gesundheitswesen nicht so gut auskennt, könnte man meinen die KBV spricht als eine Art Fachgesellschaft für die gesamte Ärzteschaft in Deutschland. Dem ist aber nicht so, die KBV ist der Dachverband der niedergelassenen Kassenärzte und ist insbesondere zuständig für Abrechnungsfragen, Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen, Verteilung der Sitze etc.
Die allermeisten niedergelassenen Ärzte hatten durch den Lockdown im März einen teils dramatischen Rückgang der Patientenzahlen und dadurch auch ihrer Einnahmen zu beklagen. Daher kann ein gewisses politisches Kalkül des KBV Papiers, dass sich gegen einen erneuten Lockdown richtet, als zumindest gut möglich in Betracht gezogen werden.
Einige Fachgesellschaften, z.B. der Anästhesisten und Intensivmediziner haben sich von dem Papier auch bereits deutlich distanziert:
Danke, das ist eine Zusatz-Info, auf die ich noch nicht gekommen war … das ist in der Tat plausibel. Und dass sich inzwischen Organisationen von dem Papier distanzieren, die behaupten, gar nicht gefragt worden zu sein, lässt die KBV jetzt auch nicht so richtig seriös erscheinen.
Mittlerweile haben sich wohl die meisten Verbände von dem Papier verabschiedet, zumal sie wohl teilweise auch gar nicht wussten, dass sie dieses Papier unterstützen.
Laut sz wird mittlerweile nur noch der Dachverband der Fachärzte angeführt anstelle aller Mitgliedsverbände.
Für mein Gefühl scheint es problematisch, dass hinter Streeck und seinen Veröffentlichungen die PR-Agentur storyline, angeführt von Kai Dieckmann steht. Kann es sein, dass Herr Streeck gerne in der Öffentlichkeit steht und nicht bemerkt, dass er in eine Richtung gelenkt wird, die nicht gut für ihn ist. Also jedenfalls nicht auf Dauer.
Der „Volksverpetzer“ ist wohl an dem Thema dran und informiert und befragt die aufgeführten Verbände, was die Liste der Streeck-Unterstützer schon um die Hälfte hat schrumpfen lassen. Ich verlinke mal den Instagram Post Login • Instagram
Ich hab da jedenfalls ein ganz komisches Gefühl, dass Herr Streeck da instrumentalisiert wird. Aber das schon seit der Heinsberg Studie und seit ich weiß, dass storyline die PR für ihn macht.