Natürlich spielen bei solchen Taten viele Faktoren eine Rolle. Das ist unstrittig. Radikalisierung ist ein komplexes Zusammenspiel aus individuellen, gesellschaftlichen und strukturellen Bedingungen.
Aber die entscheidende Frage ist: Welche Faktoren können wir mit vertretbarem Aufwand und hoher Wahrscheinlichkeit beeinflussen?
Die psychologischen Mechanismen, die zu Extremismus führen, sind schwer zu greifen. Eine flächendeckende „Prävention“ ist schwer zu messen und oft ineffektiv.
Soziale Integration kann helfen, ist aber nicht bei allen Tätern möglich und wirksam.
Harte Sicherheitsmaßnahmen sind eine Option, aber nur begrenzt wirksam, weil sie oft reaktiv statt präventiv sind.
Im Gegensatz dazu ist die Vermeidung von Risikogruppen im Land ein Faktor, der klar zu beeinflussen ist. Wenn ein straffälliger Migrant gar nicht mehr hier ist, kann er hier keine Tat begehen. Das ist keine 100%-Lösung, aber es eliminiert eine Risikogruppe, die in anderen Faktoren ohnehin schwer kontrollierbar ist.
Würde man das wissenschaftlich analysieren, müsste man die Wirkungsstärke jedes Faktors modellieren. Deswegen bleibt es letztlich eine Frage der Plausibilität: Welcher Hebel hat realistisch die größte Wirkung? Und da liegt eine konsequentere Migrations- und Abschiebepolitik zumindest auf dem Tisch.