Auf die Frage nach der Wirkung der Mutationen kann ich auch keine abschließende Antwort geben, aber ich versuche die Herausforderungen etwas anders zu beleuchten:
Wir in Deutschland versuchen gerade allen Erkrankten so gut wie irgend möglich zu helfen, auch mit solchen Maximaltherapien wie einer Sauerstoffanreicherung und CO2 Abreicherung des Blutes außerhalb der Lunge, weil letztere das unter Corona bei manchen Patienten nicht mehr schafft.
In den meisten Ländern der Welt stehen nicht mal hinreichend Intensivbetten zur Verfügung, um eine künstliche Beatmung (wie bei jeder Anästhesie) leisten zu können.
Wir sind in Deutschland also sehr gut versorgt und eben wie maximal möglich.
Aber was passiert in Ländern, in denen diese medizinischen Dienste nicht zur Verfügung stehen: die schweren Verläufe sterben innerhalb weniger Tage, die Patienten mit keinen oder geringen Symptomen genesen recht schnell und sind danach für eine gewisse Zeit immun, Patienten mit mittelschweren Verläufen bekommen oft langfristige Schäden und werden kaum rehabilitiert.
Was wird in Deutschland passieren, wenn die Mutationen den R-Wert deutlich steigern: es besteht das Risiko, dass die Intensiv Kapazitäten (derzeit grob 1 Bett je 3000 Menschen) nicht reichen und dann stellt sich eine Situation ein, die der in den niedrig entwickelten Ländern nahezu entspricht: viele Sterbefälle, besonders bei den Alten und Vorerkrankten.
Ich spekuliere, dass Bolsonaro in Brasilien mit der Nicht-.Bestellung hinreichender Impfdosen letzteres Szenario bewußt herbeiführt und eben auf eine Nach-Corona Situation spekuliert, in der der Anteil der Alten und Vorerkrankten in der Gesellschaft dann erheblich zurückgegangen ist. Mir erscheint das ethisch inakzeptabel und es ist ein Experiment, denn wenn die Durchseuchung von Brasilien recht lange dauert muß man eben auch neue und gefährliche Mutationen erwarten, die einen hohen Kontrollverlust bedeuten können.