Interview mit Politikberatung Kommunikation & Konfliktmediation

Liebes Forum,

die Lage höre ich seit mehreren Jahren sehr gern und schreibe vorfreudig meinen ersten Forumsbeitrag.
Ein Thema, das mich schon eine Weile beschäftigt, wurde in der LdN366 und im Forum bereits aufgegriffen: die fehlende bzw. fehlschlagende politische (Krisen-)Kommunikation. Mehrere Facetten machen dieses Thema relevant:

  • Politik und ihre Kommunikation holt Menschen nicht ab, Frustration wächst, Leute wenden sich antidemokratischen Kräften zu (Ist die demokratische Kommunikation nicht emotional genug? siehe hier)
  • Kommunikation & Agendasetting der AfD zu überlassen führt dazu, dass Bürger:innen Probleme sehen, die eigentlich nicht da oder zumindest nicht so relevant sind, siehe Migration (habe dazu einen spannenden Beitrag gehört, ich glaube in Bezug auf die Kernkomponenten des Faschismus, den ich aber leider nicht mehr finde)
  • erstmal wünschenswerter, demokratischer Streit innerhalb der Ampelkoalition dauert an, lähmt den Politikbetrieb und wird von Populisten ausgeschlachtet
  • Desinformation als aktuell größte Gefahr für die Menschheit (hier) schadet Demokratien und verbreitet sich besonders einfach und rasant in den sozialen Medien, wmgl. noch schneller durch KI (hier)

Ich fände es deshalb super spannend, in der Lage mal ein Interview mit einer Person aus der Politikberatung zu hören. Diese Praxis-Perspektiv könnte m.M.n. wichtige Antworten liefern auf Fragen wie:
Wie wird in Bezug auf die politische Kommunikation multipler Krisen beraten? Warum wird den Menschen kein „reiner Wein“ eingeschenkt in Bezug auf die Herausforderungen unserer Zeit? Wie könnte eine erfolgreiche politische Kommunikation aussehen, die das schafft?
Gibt es einheitliche Kommunikations-Guidelines zu bestimmten Themen in der Politik (etwa analog zum Leitfaden Krisenkommunikation des BMI)?
Warum sind Behörden/Ministerien etc. nicht auch auf TikTok unterwegs und verbreiten dort demokratischen Content?
Welche Expertise wird in politische Kommunikation miteinbezogen? (hier eine hilfreiche Liste des PRIF aus Frankfurt zur Expert:innenvermittlung zwischen Wissenschaft und Politik)
Gibt es sowas wie eine Schlichtung/Konfliktmediation auch innerhalb der Koalition, zwischen den Ampel-Parteien zu bestimmten Streitthemen zum Beispiel? Wäre so etwas sinnvoll, warum (nicht)?

Ich finde, das Thema muss gerade in dieser Zeit, da die Demokratie wieder in Gefahr ist, viel ernster genommen werden.

Liebe Grüße
Selina

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