Innovationen gegen Klimawandel 2: Minister Habeck plant unterirdische CO2 -Speicherung in Deutschland

Vielleicht mal Infos dazu:

Umweltbundesamt:
Carbon Capture and Storage | Umweltbundesamt

Mit Norwergen kenne ich mich wenig aus. Wir emittieren gut 700 MT und Deutschland hat ein Potential von 50 GT, siehe CCS - Nicht nur schlecht, sondern auch eine Option.

Also scheitert es letztendlich sowieso am Standort.
So wie Bayern unbedingt weiter Atomkraftwerke möchte, aber extrem verschnupft reagiert, wenn im „schönsten Bundesland der Welt“ Standorte für Endlager geprüft werden. Also Deckel drauf. Hat sich erledigt.

Was die Speicherung in Deutschland angeht hast du vermutlich Recht. Was CCU angeht sieht es aus den hier genannten Gründen anders aus. Das gilt allerdings allerdings genaugenommen für CCS, da es wohl exportiert wird. Hier ist laut BMWK zumindest die Evaluierung des bestehenden Gesetzes so ausgefallen, dass es Anpassungen geben soll: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Artikel/Industrie/weitere-entwicklung-ccs-technologien.html.

Es soll also einfacher möglich werden Capture- und Pipelineprojekte anzugehen, sowie Exporte von CO2 angestoßen werden. Hier ist eher die Frage, ob die aktuelle Bundesregierung mit all ihren externen und internen Problemen noch soweit kommt, diese Punkte auch umzusetzen. Was die Speicherung angeht ließt es sich in der Tat so, dass die Verantwortung weiter einfach auf die Bundesländer abgewälzt wird, ob Speicher zugelassen werden. Der Bund also sagt, dass geht doch prinzipiell, aber wir können da nichts machen. Das finde ich insgesamt dann scheinheilig, weil sich einfach über die Exporte freigekauft wird. Im Gegensatz zu dem aufgeworfenen Atom-Endlager ist das hier wesentlich einfacher möglich. Die genannten Länder wie Norwegen oder Dänemark sind bereits dabei, dass sie unser CO2 gegen Gebühr einlagern können (Dänemark bei CO2-Speicherung weit vorn – energate messenger+).

Nachdem sich NABU und WWF in einem seltenen Bündnis mit der Industrie und dem DGB hinter die (begrenzte, Anm. Mod.) Nutzung von CCS gestellt haben, schießen nun Greenpeace und BUND quer.

Dabei ist der wissenschaftliche Konsens eindeutig. Die Menschheit braucht leider zumindest zeitweise CCS um die Erderwärmung einzubremsen (der schnelle Ausstieg aus fossilen Energieträgern bleibt unabhängig davon unheimlich wichtig) und risikoarm[1].

Mir ist völlig unverständlich, wie einzelne(!) Verbände immer wieder für sich reklamieren streng auf die Wissenschaft zu hören und dann die klare Position der Wissenschaft so mit Füßen treten können. Das ist Hybris.

https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/Nutzung_tieferer_Untergrund_CO2Speicherung/CO2Speicherung/FAQ/faq_inhalt.html?nn=1564092#Start

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Wenn wir ehrlich sind, dann ist für diese Organisationen die Wissenschaft doch noch nie etwas gewesen an der man sich orientiert, sondern schon immer nur etwas was man für sich nutzt wenn die Wissenschaft einen bestärkt aber von sich weist sobald die Wissenschaft eine andere Meinung vertritt.

Es geht hier dann auch oft gar nicht darum die beste Lösung, den besten Kompromiss oder die praktikabelste Lösung zu finden, sondern einzig darum einen Weg den man von Anfang an vorgeschlagen hat als die einzige Lösung zu verkaufen.

Abweichung von veralteten Meinungen, Schließen von Kompromissen etc. wird von Mitgliedern und Spendern als „Einknicken“ empfunden und deshalb bleibt man bei dem was man schon immer sagte.

Oftmals frage ich mich bei all den Risiken von denen immer gewarnt wird, ob es dafür auch immer fundierte Erkenntnisse dazu gibt oder ob da jedes Bedenken egal wie fundiert gleich zum Risiko erklärt wird.

Was heißt den hier quer schießen? Die waren von Anfang an dagegen und sind es weiterhin. Es haben lediglich WWF und NABU ihre Position geändert, wie @TilRq oben geschrieben hatte.

Es gab übrigens letzten Juli eine weitere Anhörung zu dem ursprünglichen Antrag von CDU/CSU:
Deutscher Bundestag - Antrag zur Speicherung und Nutzung von Kohlendioxid

Das vollständige Protokoll gibt es hier:
Wortprotokoll der 75. Sitzung - Ausschuss für Klimaschutz und Energie

Ich bin kein Experte für Parlaments- und Ausschußarbeit aber der Satz:

Der CDU/CSU bleibt es überlassen, wie es mit dem Antrag weitergeht, aber, ich glaube, wir haben alle viel gelernt.

klingt für mich erst mal nicht so, als wenn es bei dem Thema CCS allzu viel Eile geben würde. Aber vielleicht kann das ja jmd. einordnen, der sich da auskennt.

Eile im Sinne von öffentlichen Ergebnissen scheint es in der Tat nicht zu geben. Wobei das bei der aktuellen Koalition vielleicht auch ganz positiv ist, wenn nicht andauern alles nach draußen dringt.

Zumindest in der Stellungnahme des BMWK zur Kraftwerksstrategie von heute wird auf die Carbon-Management-Strategie verwiesen (https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2024/02/20240205-einigung-zur-kraftwerksstrategie.html). Zugegeben in der PM wird auch das Wort Kernfusion erwähnt, was bisher noch weniger im Fokus stand und der Absatz ließt sich etwas nach toller, einfacher Lösung. Aber bei der hat die Bundesregierung schon mal einen Stakeholderdialog eingeleitet. Der BDEW ist da Ende des letzten Jahres dabei gewesen eine Branchenposition zu erarbeiten: BDEW erarbeitet Branchenposition zur Carbon-Management-Strategie des BMWK | BDEW

Der Dialog hat aber auch schon im März des letzten Jahren angefangen. Er hat also nicht die höchste Priorität, allerdings ist es auch nicht so, dass gar nichts passiert.

Da hat mich anscheinend die TAZ an der Nase herumgeführt, da sie Neuigkeitswert suggeriert hat, wo die Nachricht schon in Würde gealtert ist. Danke für den Hinweis, @matder.

Nun bleibt es aber dabei, dass Greenpeace und BUND sich weiterhin dem wissenschaftlichen Konsens gegenüber verweigern oder ist das falsch?

Und ja beim Thema CCS kommt es sicher nicht auf 1-2 Monate an. Aber wir brauchen hier definitiv langsam Bewegung. Deutschland ist gerade das Land der EU, dass mit Abstand am meisten CO2 emittiert, dank Kohleverstromung. Und CCS kann für Deutschland ein Kassenschlager werden, denn Technologie und Know-how zur Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoffdioxid wird ein weltweites Geschäft.

CCS Eckpunkte-Papier vom BMWK veröffentlicht:

https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/E/240226-eckpunkte-cms.pdf

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