Impfpflicht durch die Hintertür?

Wenn ich gerne Auto fahren möchte, brauche ich einen Führerschein. Ich bin nicht gezwungen, einen Führerschein zu machen, dann muss ich mir halt Alternativen suchen: Freunde, die mich fahren, öffentlicher Personennahverkehr … Kaum jemand beschwert sich darüber. Bin ich nicht geimpft, kann ich an bestimmten Veranstaltungen nur mit entsprechenden Tests teilnehmen, Alternativen sind da. Völlig richtige Schlussfolgerung!

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Solche Vergleiche sind immer schwierig. Denn es darf auch niemand Auto fahren, der gesundheitlich nicht dazu in der Lage ist, einen Führerschein zu machen.
Übertragen würde das bedeuten, dass wir von Menschen, die nicht geimpft werden können (z.B. Schwangeren), auch demnächst kostenpflichtige Tests verlangen. Diese Forderung aber habe ich zum Glück noch von niemandem gehört.

Ja, stimmt, der Vergleich hinkt. Wie das häufig so ist, bei Vergleichen

Was mich dabei eher stört ist, dass offenbar weder in der Gesellschaft, aber vor allem mal wieder seitens politischer Kommunikateure und Entscheidungsträger sich damit beschäftigt wird, warum sich denn die Menschen, die nicht geimpft sind, bisher nicht haben impfen lassen (gesundheitliche Gründe mal beiseite gelassen). Ich lese/höre immer nur von Spekulationen. Was ich den Aussagen meiner MItmenschen entnehme ist, dass man aus mangelndem Verständnis darüber „warum man sich nicht impfen lassen wolle“ schnell in einen Stigmatismus verfällt, à là: Dann haben sie auch verdient, dass sie dieses-oder-jenes nicht mehr tun dürfen.
Setzt man dabei aber nicht stillschweigend voraus, dass alle Menschen inhaltlich und vom Verständnis her an der sleben Stelle stehen? Und da frage ich mich: Wodurch hätte das denn kommen sollen? Mit Verlaub, die Kommunikation über Impfungen, Impfstoffe, deren Nebenwirkungen, eventuelle Gefahren, Wirksamkeit etc. war in der Vergangenheit gelinde gesagt nicht rümlich. Wodurch sollten jemandem mit bestimmten Ängsten (und Angst wurde medial in den letzten zwei Jahrne ausreichend verbreitet) bezüglich Impfungen und Impfstoffen denn diese Ängste genommen worden sein?
Man kann hier gern auf Eigenverantwortung und „na ich hab’s doch auch ‚verstanden‘“ verweisen, aber das greift meines Erachtens zu kurz.

Und demnach greift für mich auch das Lage-Fazit, es gäbe faktisch keinen Grund mehr, sich nicht impfen zu lassen zu kurz. D.h. ja, vielleicht keinen „faktischen Grund“, aber wie wir wissen, handeln Menschen nicht ausschließlich pragmatisch und faktisch, sie sind emotional gesteuert. Und da scheint es mir zu billig, die Suche nach Kontakt/Gesprächen/Verständnis mit Bratwürsten und Lotterien zu ersetzen.

Just my 2 cents.

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Sind gute Gedanken! Stimme ich zu! Eine zusätzliche Sache: Das ist mir schon in der Lage aufgefallen, aber da es hier nochmal vorkam doch nochmal der Hinweis: Schwangere können sich impfen lassen. Es gibt dazu nur noch keine StiKo Empfehlung weil logischerweise keine riesigen Studien mit Schwangeren gemacht wurden und daher weniger Daten vorliegen, ähnlich wie bei Kindern zwischen 12 und 16 Jahren. :slight_smile:

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Ich würde folgendes Vorgehen vorschlagen: erste Impfung ab dem 1. Oktober 2021 kostenpflichtig für 500 €. Keine Erstimpfungen mehr ab dem 1.1.2022.

Ich könnte mich jeden Tag auf der Arbeit mit guten Argumenten abarbeiten, bin aber mittlerweile resigniert, da sich da nichts bewegen lässt. Die Gegenargumente reichen von ich bin (vom Guru) gesegnet mir kann nichts passieren bis wenn sich die anderen impfen lassen brauche ich das ja nicht. Auch sind Argumente von Querschwurblern immer wieder vertreten.
Ich wüsste nicht wie oder mit was diese Menschen erreicht werden sollte.

Das wäre eher ein Argument seht jetzt versuchen sie uns zu zwingen um sich erst recht nicht impfen zu lassen.

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Ich finde es wurde genug informiert über die Impfungen und die Risiken und für genauere Gespräche gibt es den Hausarzt und andere Stellen. Ich hatte selbst mit Depressionen und Angststörungen bei mir zu tun und kann sagen, dass es da auch nicht hilft wenn ich einen etwas besseren Werbespot sehe oder irgendein Politiker an meiner Tür klingelt. Da müssen Ärzte und Therapeuten und Freunde und Familie ran. Und die due eh blind an die Lügen aus dem Internet glauben sind meiner Erfahrung nach oft verloren. Ich habe aus diesen Gründen in den letzten Monaten meinen Freundeskreis leider reduzieren müssen.

Ich finde man sollte nicht zu viel Rücksicht auf eine großteils unvernünftige Minderheit auf Kosten der vernünftigen Mehrheit nehmen. Nicht wenn es um ein solches globales Problem geht.

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Auch die Information über Impfstoffe, Impfungen, Nebenwirkungen und Wirksamkeit ist in großem Maß, und ich würde auch sagen ausreichend, medial verbreitet worden. Vielleicht nicht von den gleichen Medien, die Angst verbreitet haben. D.h. es kommt leider darauf an, auf welchen Medien man unterwegs ist. Ist halt schwierig, jemand, das sich schon von der Angst erfassen hat lassen, in den dunkelsten Winkel von Telegram nachzulaufen und die oben genannte Info auf eine Weise rüberzubringen, dass sie auch angenommen wird.

Aber es gibt doch wirklich viel Info zu diesen Themen aus den öffentlich rechtlichen, aus Podcasts, aus den Zeitungen.

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Ich frage mich aber vor allem: Können wir nicht mal bitte diesen Begriff „Impfpflicht durch die Hintertür“ abschaffen?

Falsche Frage, ich weiß! Aber diese Phrase, wie auch „indirekter Impfzwang“ ist einfach falsch. Sie implizieren, dass es bei den Maßnahmen, die ergriffen werden, um uns zu schützen, darum ginge, Menschen zur Impfung zu bewegen. Aber das ist nicht das Ziel, höchstens ein Schritt auf dem Weg dorthin.
Was wirklich erreicht werden soll, ist, dass wir uns wieder möglichst normal treffen können, ohne die Sorge, uns oder andere anzustecken, oder das Virus weiterzuverbreiten. Ich habe das Ziel halbwegs erreicht, nachdem ich jetzt vollständig geimpft bin. Wer sich frei entschieden hat, bei der Impfung nicht mitzumachen, erreicht dieses Ziel aber nicht, oder nur viel später.
Das heißt, man entscheidet sich indem man sich nicht impfen lässt, eben für einen anderen Weg. Der enthält nicht die Unannehmlichkeiten oder Gefahren der Impfung, aber stattdessen andere Risiken und Einschränkungen. Ziel ist Schutz vor der Krankheit und ihren Folgen, nicht die Impfung.
Ich will mich jedenfalls nicht indirekt dazu zwingen lassen, mit einem Superspreader im Kino, Restaurant oder Zug zu sitzen.

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Würde mich spontan der Grund für eine derart drastische Maßnahme interessieren, beziehungsweise welches sinnvolle Ziel man damit erreichen sollte.

Das Pendel schwingt da in beide Richtungen. Die Mainstream Media hat sich nun auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn es um Verbreitung von „Fakten“ ging.

Wirksamkeit der Masken … Ja/Nein
1.000.000 Tote Ja/Nein
Kinder sind Treiber des Infektionsgeschehens Ja/Nein
Astra sicher Ja/Nein

Meine persönliche Meinung ist, dass insbesondere die offiziellen Stellungnahmen sehr viel Angst verbreiten, ohne dass die Faktenlage wirklich so eindeutig ist.

Der große Unterschied ist: Die „dunklen Teile“ von Telegram haben überhaupt keinen Einfluss auf unser täglich Leben. Die, die „Angst“ gerechtfertigte Politik schon.

Umgekehrte Psychologie. Stell Dir doch einfach mal den Effekt vor, den es hätte, wenn man Impfgegnern ganz klar sagt: „Kein Problem, ihr müsst euch nicht impfen lassen, aber wenn ihr bis zum xx.xx.xxxx das nicht erledigt habt, seid ihr raus.“

Ich rede nicht so sehr von den „Impfgegnern“ die konkrete Gründe gegen eine Imfpung in’s Feld führen, das sei ihnen ungenommen und man wird diese Menschen auch nicht zum Impfen überzeugt bekommen; ich rede von dem, leicht stumpfen Teil der deutschen Gesellschaft, die sich einfach nicht die Mühe machen, zum Impfen zu gehen und irgendwelche Argumente nachplappern, die sie nicht verstehen, aus einer Mischung aus Ignoranz und Selbsterhöhung. Diese Teile der Gesellschaft verweigern die Impfung, Schutzmaßnahme u.Ä. aus einem einzigen Grund: Sie werden damit zu Handelnden, die Macht ausüben und sich daran ergötzen, wenn links und rechts versucht wird, sie umzustimmen. Verheerend währe eine Impfpflicht, weil sie dann sogar noch in eine Art Märtyrerolle rutschen und ihr Leben endlich einen Sinn hat.

Nein, hier sollte ein klarer Realitätscheck verübt werden und auch deutlich werden, was für ein f*cking Privileg es ist, dass wir in Deuschland leben und die Impfungen nicht nur kostenfrei sind, sondern dass es überhaupt welche gibt.

Diese Menschen - und das dürfte der weit überwiegende Teil der Verweigerer sein, dürftest Du recht easy mit dieser Maßnahme bekommen, weil sie zwei Dinge zu verlieren haben: 1. Ihre Stellung als Handelnde, denn wenn es eine keine Impfungen gibt, kann auch keiner welche verweigern und 2. dürfte ihnen recht schnell dämmern, dass sie auf eine Impfung verzichten, d.h. es entsteht ein Mangel, ein Weniger als vorher und das Gefühl, etwas weggenommen zu bekommen, das mögen Menschen nie.

Meine Aussagen sollte grundsätzlich mit einer Prise Salz betrachtet werden, aber ich denke, ein kleines Körnchen Wahrheit dürfte man darin finden.

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Die Welt ist nunmal nicht schwarz/weiß.
In der laufenden Pandemie gewinnt die Wissenschaft auch neue Erkenntnisse hinzu.
Masken wirken weder zu 100 % noch zu 0 %, und auch nicht alle Masken gleich gut.
Der Begriff „Treiber des Infektionsgeschehens“ macht in einer Pandemie, in der praktisch alle Gruppen keine Immunität gegen das Virus haben, wenig Sinn, wie Prof. Drosten in einer Podcastfolge dargelegt hat.
Bei der Sicherheit von Impfstoffen geht es um die Abwägung von Risiken von Nebenwirkungen und der Krankheit, und das Ergebnis kann für verschiedene Gruppen unterschiedlich sein.
Bloß weil man nicht „alle“ Fakten zur Pandemie genau kennt, heißt das nicht, dass man nicht genug Fakten genau genug kennt, um gewisse Aussagen zu machen.
Außerdem muss man Entscheidungen treffen, auch wenn man nicht so viele Fakten hat, wie man gerne hätte. Würde man Monate, Jahre oder gar Jahrzehnte auf mehr Fakten warten und solange nichts tun, wäre das auch eine Entscheidung, und sicherlich keine gute.

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Plus, dass das Mutationsrisiko gesenkt wird.

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Ja, schon, aber das ist nur ein Zwischenziel. Im Endeffekt geht es um unsere Gesundheit und unser Sozialleben. Wenn diese beiden Ziele auch bei hohem Mutationsrisiko erreicht werden könnten, wäre uns Letzteres egal.