Man kann viele Aspekte der Impfpflicht diskutieren, mich interessiert der Modus des Zustandekommens.
Es wird schon fast über-betont, dass Impfen eine gesamtgesellschaftliche Thematik ist und Bedeutung hat.
Die Bundesregierung begründet die Entscheidung, keinen eigenen Gesetzesvorschlag einzubringen und ausschließlich auf Gruppenanträge zu setzen, mit der besonderen ethischen Tragweite dieser medizinischen Entscheidungen. Insbesondere Vertreterinnen der FDP ziehen Vergleiche zur Organspende-Entscheidung (siehe Sendung von Markus Lanz am 5. Januar).
Meine Gedanke ist: Wenn es doch wirklich eine so übergeordnet ethisch-moralische Frage ist, eine Impfpflicht einzuführen und man sich deshalb unter Aufhebung der Fraktionsdisziplin der „maximalen Legitimation“ im Bundestag bedienen möchte - warum führt man dann im Nachgang des Gesetzesvorschlags - egal wie er dann aussieht - kein fakultatives Referendum herbei?
Damit würde man einen Gesetzesvorschlag, der durch die professionellen Politiker abgewogen und beschlossen worden ist noch einmal der Bevölkerung zur Abstimmung freigeben.
Ich kann mir kaum ein Mehr an demokratischer Legitimation vorstellen.
Stattdessen wird meiner Meinung nach versucht, eine Verantwortlichkeit in der Regierung zu umgehen.