In Niedersachsen werden Impfeinladungen an Menschen verschickt, die auf von Krankenkassen erstellten Listen stehen. Z.t. kerngesunde Menschen werden mit diesem Schreiben berechtigt, sich impfen zu lassen. Ich kenne allein schon drei Menschen, die definitiv nicht zur Gruppe 2 gehören. Einer davon ist 16 Jahre alt. Schlimmste Erkrankung: kurzsichtig.
Habt ihr ähnliches mitbekommen?
Da scheint bei den Krankenkassen so einiges falsch zu laufen. Die Priorisierung wird damit ausgehebelt.
Für alle aus der Gruppe3 ist das ein übler Schlag, da dieses Schreiben m. E. die Angeschriebenen berechtigt, sich sofort auf die Warteliste setzen zu lassen. Dies ist den Vorerkrankten aus Gruppe 3 in Niedersachsen noch nicht möglich.
Dann sollten die Angeschriebenen mal mit der Krankenkasse sprechen, was sie angeblich haben. Manchmal schreiben Ärzte eine schlimmere Diagnose in die Krankenakte, weil sie sonst ein - für den Patienten - durchaus sinnvolles Medikament nicht verordnen dürfen. Beispiel: Jemand hat sich eine hartnäckige Bronchitis eingehandelt, das durchaus sinnvolle Spray darf aber nur Asthmatikern als Kassenleistung verordnet werden. Dann wird der/die Patient:in zum Asthmatiker oder - etwas besser - Verdacht auf Asthma wird hinterlegt. Dumm nur, wenn diese:r Patient:in dann sich verbeamten lassen will oder so etwas wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung möchte. Dann ist ganz schnell eine vorvertragliche Anzeigepflichtverletzung passiert. Ich würde das abklären.
Meine eingereichte Antwort ist weg… ich probiere es nochmal.
Sollte in meiner vorherigen Antwort irgendwas falsch/unangemessen gewesen sein, bin ich diesmal wohl ausreichend „distanziert“ und treffe keine rechtlich problematischen Aussagen… ich beziehe mich auf öffentlich einsehbare Aussagen eines Arztes und der AOK und erwähne dort geäußerte Aussagen (Vermutungen sind entsprechend gekennzeichnet, sofern nicht beweisbar).
Auf Twitter hat der Arzt Marc Hanefeld das Thema öffentlich angesprochen. Es geht wohl vor allem (aber scheinbar nicht ausschließlich?) um Mitglieder der AOK. Er (und auch andere Nutzer) berichten von jungen, gesunden Menschen, die Impfberechtigungen erhalten, während Risiko-Patienten noch auf die Berechtigung warten. Die AOK weist diese Behauptungen zurück, ich habe Marc Hanefeld aber als sehr ehrlichen und vertrauenswürdigen Arzt kennengelernt.
Eine auf Twitter geäußerte Vermutung ist (natürlich nicht beweisbar), dass die AOK möglichst viele Mitglieder impfen will, um die Notwendigkeit von kostspieligen LongCovid-Behandlungen zu verhindern…
Quelle: https://twitter.com/Flying__Doc/status/1384118500822720513