Schönen guten Tag,
ich bin seit langem begeisterter Lage Hörer und genieße die aufklärerische Art, mit immer wieder konstruktiven Lösungsvorschlägen. Vielen Dank an dieser Stelle dafür.
Ich würde gerne eine Idee zur Diskussion stellen, die mich schon länger beschäftigt und wo ich mich Frage, in wie weit diese Idee schonmal thematisiert wurde bzw. ob diese Idee überhaupt realistisch ist.
Bei allen politischen Themen zu denen man eine Meinung haben kann und über die man diskutieren kann, stört mich bei unserer Demokratie vor allem ein bürgerliches Dilemma, wie ich es jetzt einfach mal nennen will.
2025 steht wieder die Bundestagswahl an und bei der Beschäftigung mit der Parteienlandschaft stelle ich immer wieder fest, dass es Kleinparteien sind, mit denen ich die größte politische Schnittmenge habe. Leider ist es mir fast unmöglich diese zu Wählen, weil meine Stimme dann, mit hoher Wahrscheinlichkeit, unter die 5 Prozent Hürde fallen würde und somit ich indirekt rechtspopulistische Parteien stärken würde. Mir bleibt also nichts anderes übrig als taktisch zu Wählen und eine „Kompromisspartei“ zu wählen und das empfinde ich dem demokratischen Gedanken zuwider laufend.
Die Konstruktive Idee die mir im Kopf rumgeistert ist im Kern simple. Eine Partei müsste vor der Wahl festlegen, wie die ihr zugekommenen Stimmen sich aufteilen für den Fall, dass die Partei unter der 5% Hürde landet. Diese Stimmen würden dann mengenmäßig weiter geleitet werden. Konkretes hypothetisches Beispiel: Patei XY bekommt bei der Bundestagswahl 0,4% Stimmen. XY hat für den Fall eines Stimmenanteils von kleiner 5% festgelegt, dass 80% der Stimmen den Grünen zukommen und 20% den Linken. Somit gehen 0,32 % an die Grünen und 0,08% an die Linken.
Frage in die Runde:
Lohnt sich dieser Gedankengang und ist es wirklich eine Lösung für das beschriebene Problem?
Ich könnte mir vorstellen, dass dadurch das Gefühl, der politischen Ohnmacht, in der Bevölkerung deutlich gemindert werden könnte und die Partizipation an Politik allgemein gestärkt werden könnte. Kleinparteien würden dadurch ebenfalls profitieren, weil sie für viele dadurch wohl auch erst wählbar werden würden.
Ist dieser Vorschlag ein möglicher Kompromiss zwischen Befürwortern und Gegnern der 5 %-Sperrklausel?
Freue mich über eure Meinung und Ideen dazu. Vielleicht gab es besagte Idee ja auch bereits.