Hengameh Yaghoobifarah oder: taz auf den Müll?

Ich fange mal so an: „Satire“ auf taz zwei - eine Ausrede? Oder: darf Satire wirklich alles? (z.B.: ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.).
Ein Nebenkriegsschauplatz: „Pressefreiheit“? (Indiskutabel, was Seehofer als Innenminister gesagt hat).
Stattdessen: Generationswechsel in der taz oder der (Un-)Sinn öffentlicher Streitkultur?

Viel wesentlicheres und zentrales Thema ist für mich: das (Er-)Leben von BPoC und die „weißen“ Perspektiven, der alltägliche „Rassismus“. (taz-Debatte über Müll-Kolumne: Wer spricht? Wer schweigt? - taz.de) .
Interessant dazu der ZEIT-Artikel (Nr. 26, S. 49 ff) von Jens Jessem zum „strukturellen Rassismus“ und „critcal whiteness“.

Ganz persönlich gefragt: was darf ich (Teil des Bildungsbürgertums, gehobener Mittelstand, linker Grünenwähler) sagen und empfinden?
Wie geht ihr in der „Lage“ mit diesem Themenkomplex um: rassistisch? Alles Müll?

Mich treibt in der Hinsicht ja am meisten um, warum Seehofers problematisches Demokratieverständnis eigentlich nicht der Hauptschauplatz ist. Der Mann ist immerhin Innenminister, nicht hauptberuflicher Stammtischgänger.

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Sehr schwieriges Thema. Ich bin frage mich auch, was gesagt werden kann und was nicht. Rassismus ist ein echtes Problem und das sollte auch nicht kleingeredet werden. Dennoch wird es meiner Meinung nach auch an manchen Stellen zu groß geredet. Ein großer Schauplatz ist z. B. die Verwendung von „richtigen“ Bezeichnungen, wie z. B. PoC oder N-Wort. Ist nicht so, dass ich das als falsch ansehe, aber ich denke, dass ist eher ein Nebenschauplatz mit einem zu großen Anteil in der Berichterstattung. Damit werden eh nur Personen erreicht, die sich bereits mit dem Thema auseinandersetzen.
Wichtiger wäre meiner Meinung nach das Thema Diskriminierung. Wir haben in Deutschland aus meiner Sicht eine deutliche soziale Diskriminierung. Wenn die verringert wird, hat das einen ganz großen Antirassistischen Effekt, denn davon sind PoC stärker betroffen als Weiße, da diese eher in den unteren Schichten zu finden sind. Wo auch sonst, wenn man als Geflüchteter hier neu anfängt.

„Strukturellen Rassismus“ sehe ich persönlich sehr kritisch. Nicht weil es ihn nicht gibt, aber der Glaube daran kann leicht zu Rassismus führen und bestehenden Rassismus verstärken.