Die private Vermögen in Deutschland sind stark ungleich verteilt und – auch im europäischen Vergleich – besonders stark konzentriert: Die reichsten zehn Prozent besitzen zwei Drittel des gesamten Vermögens und das reichste 1% ein Drittel. Seit der Abschaffung der Vermögenssteuer im Jahr 1997 gab es keinen nennenswerten politischen Vorstoß mehr, um daran etwas zu ändern. Wir finden, es ist Zeit für einen neuen Anlauf.
Wir, die Stiftung „Ein Erbe für jeden“ (www.grunderbe.de), verlosen im November unter allen 30-jährigen in drei deutschen Landkreisen ein familienunabhängiges Grunderbe von 20.000€. Denn aktuell besitzt die Hälfte der deutschen Bevölkerung so gut wie gar kein eigenes Vermögen – d.h. entsprechend erbt jeder zweite in Deutschland nichts – und das obwohl im Schnitt jedes Jahr 400 Milliarden hinerlassen werden. Ein Grunderbe von 20.000 Euro pro Person würde jährlich 15 Milliarden kosten (bei den heutigen Geburtskohorten etwa 750000 junge Leute pro Jahr). Das klingt erstmal viel, aber wenn man das mal ins Verhältnis setzt, würden weniger als 5% der jährlichen Erbmasse dazu ausreichen (Zahlen vom DIW). Wir möchten den Beweis erbringen, dass ein gerechteres Erbschaftssystem (durch das alle erben und nicht nur wenige) möglich ist. Dafür starten wir auf eigene Faust damit und verlosen seit 2022 jährlich drei Grunderben.
Falls prinzipiell Interesse besteht, das Thema in der Lage der Nation aufzugreifen stünden wir als Interviewpartner*in oder für ein Hintergrundgespräch zur Verfügung. Auch Stephan Bach vom DIW könnte ein spannender Interviewpartner sein. Ihmzufolge ist das Grunderbe der möglicherweise wirksamste Hebel um Vermögenskonzentration auf faire und gerechte Weise etwas entgegenzusetzen.
Jüngste Berichterstattung im WDR: https://youtu.be/4tOiAVyaN2M.