Dann möchte ich auch das Monopoly-Experiment noch mal in Erinnerung rufen.
Leider hat diese Studie ein ähnliches Problem wie viele in den letzten Jahren publizierte psychologische Studien: fehlende Replizierbarkeit (Quelle).
Man sollte die Ergebnisse deshalb mit Vorsicht genießen. Die Studienlage ist sehr viel weniger eindeutig, als dein Video vermuten lässt.
Ja, definitiv. Das Experiment funktioniert deshalb, weil es gleichzeitig auch den Spieltrieb und das Belohnungszentrum ansprechen. Den anderen bankrott zu machen ist ja Spielziel und fühlt sich deshalb richtig an.
Das entscheidende ist aber gar nicht, ob der Reiche sich unsozial verhält. Das Entscheidende ist, dass er, obwohl er mit seinem Vorteil jede Spielrunde konfrontiert wird, dies ausblendet, wenn er für sich den Erfolg bewertet. Genauso ist es für Erfolgreiche im wahren Leben unangenehm, wenn sie damit konfrontiert werden, dass sie nicht alle ihrer Privilegien ihrem Fleiß und Hartnäckigkeit zu verdanken haben.
Du solltest ergänzen, dass dieses Verhalten bei allen Beteiligten gleich war, egal aus welcher sozialen Schicht sie kamen.
Wenn wir schon munter Videos teilen. Wenn ich Stories lese wie die von Mashood Khan, dann habe ich vor solchen Menschen höchsten Respekt !! Vielleicht sollten wir ihn mal fragen, was den Kids in seinem alten Wohnblock am besten helfen würde. Gelder für solche Programme / Sozialarbeiten bringen mMn viel mehr, als immer nur die Gießkanne für alle zu fordern.
Ja, auch das. Weiß nicht mehr in welchem Film das Zitat vorkam, aber es hat mir gefallen:
„Keiner will die Armen vom Stiefel der Unterdrückung befreien. Nein, jeder will der Stiefel sein.“
edit: laut Bing aus dem Film „Hügel der blutigen Stiefel“
Es ist schon ein bisschen lustig. In diesem Forum wird links und rechts wo immer möglich der Neoliberalismus gebasht. Aber dann wird die dicke fette Nebelkerze der Chancengleichheit nicht einmal als solche erkannt. Nicht mal dann, wenn der geduldige @faust euch mit der Nase drauf stößt.
Wer an den Verhältnissen von Armut und Reichtum grundsätzlich nichts auszusetzen hat, und lediglich an der dafür notwendigen moralischen Rechtfertigung bisschen feilen möchte, der wird mit Chancengleichheit tatsächlich glücklich. Wer hingegen mit Armut und Reichtum an sich ein Problem hat, der muss eben an deren gesellschaftliche Ursachen ran.