Gestaffelter Mutterschutz

Liebe Lage-der-Nation-Redaktion,
lieber Ulf, lieber Philip,

zunächst möchte ich euch für euren Podcast danken. Ich bin Abonnentin und höre ihn regelmäßig und schätze besonders, wie ihr gesellschaftspolitische Themen fundiert aufgreift. Durch das Buch habe ich sehr viel gelernt und konnte manchen Themen (Investitionsstau) besser auf den Grund gehen, die Quellen waren sehr hilfreich. Gerade in Zeiten von inflationären Texten. Herzlichen Glückwunsch, Philip, zur Geburt deines Kindes! Dass du dir eine Auszeit genommen hast, um diese Zeit mit deiner Familie zu verbringen, finde ich wunderbar. Genau an das Thema möchte ich heute in den Fokus bringen.

Es gibt viele Frauen, die nicht die Möglichkeit haben, ihre Auszeiten zu planen – besonders nach einer Fehlgeburt. In Deutschland gibt es bisher keinen Mutterschutz für Frauen, die eine Fehlgeburt vor der 23. SSW erleiden, und das hat oft schwere Folgen, physisch und psychisch.

Ich habe selbst vier Fehlgeburten erlebt. Eine davon führte zu meiner Kündigung, da ich unerwartet ausfiel und mein Arbeitgeber keine Rücksicht nahm, klar hat er die 4 Wochen eingehalten - aber da habe ich als Frau keine Chance. Eine andere stellte mich vor enorme Herausforderungen in einem Konzern, weil ich nach dem Verlust sofort wieder arbeiten musste, ohne die notwendige Zeit zur Erholung zu bekommen. Das hatte zwei Jahre körperliche Folgen. Das tut einfach nur weh, jeden Tag.

Natascha Sagorski setzt sich mit der Initiative „Familie sind alle“ dafür ein, geraffelten Mutterschutz nach Fehlgeburten zu ermöglichen. Es ist dringend nötig, dass wir darüber sprechen und handeln – jetzt, während die Ampelkoalition noch regiert. Dieses Jahr könnte einer der letzten Momente sein, um ein solches Gesetz in den nächsten vier Jahren auf den Weg zu bringen.

Euer Podcast wäre eine großartige Plattform, um dieses wichtige Thema zu beleuchten und eine breitere Diskussion darüber anzustoßen, wie wir mehr Unterstützung für betroffene Frauen schaffen können. Es gibt aus einigen Parteien Unterstützung hierzu, namentlich fallen mir da Leni Breymaier, Nina Stahr (nicht mehr im Bundestag wg. Berlin Wahl) aber auch die FDP ein. Von den Krankenkassen hat die IKK das Thema näher beleuchtet. Jede 3. Frau ist betroffen - viellicht habt ihr selbst Fehlgeburten in der Familie erlebt.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr das Thema in einer eurer kommenden Folgen aufnehmt.

Liebe Grüße,
Angela

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