Gesetzliche Krankenversicherung für Beamt:innen

Ich bin seit vorletzten Jahr Beamter und in der gesetzlichen Krankenversicherung geblieben, da ich schon deutlich über 30 bin und auch eine Vorerkankung habe. Leider zahlt mein Dienstherr keinen Cent Beihilfe, also auch nicht den Arbeitgeberanteil. Man sollte nicht bestraft werden, wenn man als Beamter oder Beamte in der Solidargemeinschaft bleibt.

Es gibt inzwischen Bundesländer, die unterstützen Beamt:innen in der GKV. Zum Beispiel Brandenburg. Hier können sich Beamt:innen gesetzlich versichern und das Land trägt 50 Prozent der Kosten, wie bei der Beihilfe bzw. dem Arbeitgeberanteil. Ich finde das top und es sollten schnellstens andere Bundesländer und der Bund nachziehen. Es gibt viele Beamt:innen die sich dann gesetzlich versichern würden. Auch würde es sicherlich die Attraktivität des Staatsdienstes erhöhen, ist ja nicht so als ob wir keinen Fachkräftemangel hätten.

Die aktuelle Ampel-Koalition spricht sich für eine einheitliche Bürgerversicherung aus, aber das wäre ein ziemlich ambitioniertes Projekt, das sicherlich nicht von heute auf morgen eingeführt wird. Die Konditionen der GKV für Beamt:innen zu verbessern sollte eigentlich deutlich einfacher und schneller umsetzbar sein. Wäre sicher mal ein spannendes Thema für die Lage.

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Hatte mich auch schon gefragt, warum man für die Private KV vom Land (NRW) Geld kriegt, aber nicht für die gesetzliche. Gibt es dafür einen Grund? Für mich ergibt das keinen Sinn.

Es gibt einen. Der Staat stellt dich unkündbar ein und hat darum ein besonderes Interesse, dass deine Gesundheit erhalten bleibt. Die gesetzliche Krankenkasse stellt aber nur eine medizinische Grundversorgung sicher.

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Streng genommen bekommt man als Beamter kein Geld für die PKV. Der Beamte bezahlt die Hälfte der Versicherung, die Beihilfe die andere Hälfte - aber nur im konkreten Krankheitsfall. Ist mal also gesund und rechnet keine Leistung ab, bezahlt der Bund/ das Land nichts, wohingegen die GKV Beiträge monatlich fällig sind, unabhängig von der Inanspruchnahme von Leistungen.

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Und genau das dürfte ein Teil des Problems sein, warum nicht alle Bundesländern den Beamten den Arbeitgeberanteil der GKV zahlen. Beamte zählen, zumindest überwiegend, ja nicht zu den Geringstverdienern und damit eher zu denen, die im Laufe ihres Lebens mehr in die GKV auszahlen, als für sie aufgewendet wird (so funktioniert ja das Solidarprinzip - zum Glück). Bedeutet aber auch, dass die Dienstherren (Bund/Länder/Kommunen) letztlich mit dem aktuellen Modell Geld sparen - sie müssen die Aufwendungen nur zur Hälfte tragen, und eben auch erst dann, wenn sie überhaupt anfallen. Unterm Strich könnte es für viele Kommunen teurer werden, wenn alle Beamte in die GKV fallen.

Der Staat hat es ja sowieso nicht mit Versicherungen. Außer in enorm seltenen Fällen (bspw. bei Kunstwerken) ist der Staat selbstversicherer. Das spart enorm viel Geld.