geringe Steuerbelastung von Milliardären

In LdN 245 zitiert ihr den ProPublica Artikel nachdem einige Milliardäre zu wenig Steuern gezahlt hätten.
Es klingt so, als ob ihr den Verfassern zustimmt, dass dies eine Gerechtigkeitsfrage wäre und teast bereits auf eine kommende Sommerfolge mit diesem Thema hin.

Hier wollte ich einmal mit ein wenig Ökonomiewissen nachhelfen:
Eine Kapitalertragssteuer fällt erst bei Verkauf der Assets an, nicht davor. Entsprechend hat beispielsweise Elon Musk im Observer bereits auf die Frage geantwortet, warum er in 2015 und 2017 kaum und 2018 keine Steuern gezahlt hat: Er habe nur 2016 Aktienoptionen verkauft, nicht aber in den anderen Jahren. Entsprechend ist auch nur 2016 viel Steuer angefallen - als die Gewinne auch realisiert wurden.

Dass hier aus niedrigen Einkommensteuern eine journalistische Geschichte versucht wird aufzubauen zeugt für mich eher von einer gewissen ökonomischen Unerfahrenheit.

Übrigens ist die Regelung so wie sie ist auch fair:
Wenn ein Haus sich in den Jahren der Eigennutzung im Wert erhöht ist die Steuer auf den Wertgewinn auch erst bei Verkauf fällig- und nicht davor, erst Recht nicht auf Jahresscheiben.

Ich bin sehr gespannt auf eure Gerechtigkeitsreise - vermute aber dass ich genauso ratlos zurück bleibe wie Carl Icahn: Do you think a rich person should pay taxes no matter what? I don’t think it’s germane. How can you ask me that question?”

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