Gasvorkommen im Mittelmeer: griech.-türk. Joint Venture

Wäre es nicht eine „schöne“ Idee:
Griechenland und die Türkei fördern zusammen die umstrittenen Gasfelder im Mittelmeer?
Natürlich: Fortführung fossiler Energiequellen, Meeresökologie, keine kurzfristigen Entlastungen, Konfliktpotential in aktuell „ruhigem“ Feld,… viele Einwände, schon klar.

Aber GR und TR gemeinsam wäre doch großartig! Könnte das nicht mal durchgedacht werden?

Kommt ja so ein bisschen im Kielwasser des russ. Angriffs, dass etwas randständige Regierungen moralischen Boden gutmachen können…

Wenn dann kann man auch einfach noch einen Schritt weiter gehen und einfach Gas direkt in Deutschland fördern. Wir haben noch 1,36 Billionen m³ Gas bei einem jährlichem Verbrauch von 0,09 Billionen m³. Das sollte also reichen bis zur Klimaneutralität.
Einziger Nachteil, man muss auch wieder an unkonventionelles Gas ran und das heißt man müsste Fracking hier in Deutschland wieder erlauben. Vermutlich ist das aber nicht durchsetzbar, da Fracking für zu viele ein rotes Tuch ist.

Edit:
Hier noch die Quelle für die Zahlen:

ich bin leider auch in der Rotes-Tuch-Fraktion…
Allerdings immer noch unwissend bzgl. der ökologischen Konsequenzen einer maritimen Förderung…

Mit Erdogan?
Er führt zwar keinen Krieg gegen die Ukraine, aber er ist absolut unberechenbar und alles andere als ein verlässlicher Handelspartner.
Die Brandblasen an Deutschlands Fingern vom Flüchtlingsdeal so schnell wieder vergessen?
Die Griechen jedenfalls mit Sicherheit nicht.

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Ich fürchte, damit die Türkei und Griechenland ihre ideologischen Gräben überwinden, muss noch viel, viel mehr Druck von Außen die Europäer zusammenschweißen…

Aus zyprischer/griechischer/europäischer Sicht ist Nordzypern halt kein Staat, sondern ein annektiertes Territorium, das zu Zypern und der EU gehört. Zusammen mit der Türkei dort Erdgas zu fördern würde eine indirekte Anerkennung des türkischen Rechtsanspruchs nicht nur auf das Gas, sondern auch auf Nordzypern, bedeuten. Und dazu ist Zypern/Griechenland/die EU nicht bereit.

Die Frage wäre daher:

Sollte die EU die aus ihrer Sicht illegale Annexion Nordzyperns durch die Türkei nun billigen, um wirtschaftlich besser gegen die illegale Annexion ukrainischer Gebiete durch Russland kämpfen zu können?

Das Problem ist halt immer, wenn man illegale Annexionen nach ein paar Jahrzehnten plötzlich akzeptiert, dass das Zeichen dann an Länder wie Russland ist: „Wenn ihr es lange genug durchhaltet, werden wir auch das irgendwann akzeptieren!“. Und das ist gerade jetzt im Ukraine-Konflikt vermutlich nicht das Zeichen, welches die EU in Richtung Russland senden will, selbst wenn es im Gas-Streit helfen würde.

Abgesehen davon benötigt die Erschließung neuer Gasvorkommen vor Zypern viel zu lange, um im aktuellen Fall helfen zu können. Bis das Gas dort fließt und die Infrastruktur geschaffen wurde, es nach Deutschland bzw. Festland-Europa zu bringen, ist der Schaden durch den Ausfall russischen Gases schon da.

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Danke Daniel!

Ich versuche mal ein bisschen was zu Fracking zu schreiben, da ich aus meiner Zeit an der Uni da Einblicke hatte und ein paar wesentliche Punkte zusammenfassen kann. Mache ich dann in einem eigenen Thema.