Fake News & Pflicht zur Wahrheit für Medien

Bei euren Einlassungen zum Thema digital Services Act sagtet ihr, das Fake News etwas neues wären und daher bislang Gesetze dafür nicht erforderlich gewesen waren.
Da hatte ich doch etwas Zweifel.

Ich denke ihr habt dabei den „Boulevard Journalismus“ vergessen, die Klatsch Blätter betreiben schon lange (schon immer?) Fake News um Menschen in der Öffentlichkeit und sind sich nicht zu schade zu täuschen und zu lügen und sich trotzdem hinter der Pressefreiheit zu verstecken und sich Journalismus zu nennen.

Ein besonderer Fall davon ist die BILD, da diese auch politische Inhalte verbreitet und dabei häufig gezielt „Fake News“ in die Welt setzt.

Im Fernsehen sind es auch stark Privatsender die mit Reality-TV eine Scheinwirklichkeit konstruieren oder durch Schnitt und Manipulation wirkliche Umstände in Fernsehformaten gezielt verfälschen (siehe bspw. Vera-Fake von Böhmermann) und dabei auch Beteiligte Menschen bewusst falsch darstellen.

Fake News sind also keineswegs ein neues Phänomen in den Medien, allein in der Internet Dimension und dem Begriff neu

ähnlich hat es Günther Jauch in seinem hörenswerten Interview mit der Zeit ausgedrückt.
Kurzform: Es gibt einige Blätter die ihr Business-Model nur auf FakeNews aufbauen. Diese werden stets abgemahnt und zu geringen Geldstrafen verurteilt. Das stört und verstört ihn (Günther Jauch) und er wünschte sich eine an den Umsatz angepasste Strafe - dann würde auch der Businessplan von Fakenewsplattformen untergraben.

https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-09/guenther-jauch-interviewpodcast-alles-gesagt

Eine an den Umsatz angepasste Bestrafung bzw. eine juristische Einschätzung im Podcast würde ich mir aber auch sehr wünschen.
Ich kenne übrigens auch die entgegengesetzte Variante, wo die Genehmigung teurer ist als die Strafe- aber das ist ein andres Thema.

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