"Fair Park" Parkplätze bei Supermärkten?

Also das Argument „Der freie Parkplatz ist ein Geschenk des Supermarktes“ lasse ich nicht gelten. Der Supermarkt hat ein starkes Interesse daran Kunden zu bekommen. Wenn diese Kunden mit dem Auto unterwegs sind, dann sollte man eben Stellplätze vorsehen. Die Firmen die nun den Parkplatz gegen „Schwarzparken“ absichern haben dann aber ebenfalls wieder Interesse Geld einzutreiben. Das ist der Punkt der mich stört. Parkscheibe vergessen → 30 EUR Strafe. Unter der Annahme das ich auch in dem Supermarkt einkaufen war und die angegebene Zeit nicht überschritten habe. Das ist meiner Meinung nach Abzocke! Nichts anderes. Die Hürde einen „Strafzettel“ zu bekommen sind auch sehr gering. Das ist das Geschäftsmodell dieser Firmen. Genau das stört mich. Der Vergleich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln finde ich falsch. Wenn dann müsste man folgende Situation annehmen: Man hat ein gültiges Ticket gelöst und geht zum Bahnsteig. Dort verlangt dann eine Privatfirma das man ein grünes Fähnchen schwenkt. Macht man das nicht wird man mit einer Geldstrafe bestraft. Der Bahnsteig war aber, genau wie beim Supermarkt, nur Mittel zum Zweck. Auch hier ist der Bahnsteig aber nötig um die Dienstleistung „Bahnfahren“ erst erbringen zu können.

Mal eine ernst gemeinte Frage: Willst Du eigentlich diskutieren, oder nur hören, dass Dir übel mitgespielt wurde? Du tust so, als sei es komplett unerwartbar, beim Parken eines privaten Autos auf einem Parkplatz eines Dritten eine Parkscheibe zu benutzen. Ansonsten wäre der Vergleich mit dem imaginierten „grünen Fähnchen“ absurd. Außerdem scheinst Du zu unterstellen, dass der Supermarkt dafür verantwortlich ist, wie Du dorthin kommst und quasi in der Pflicht steht, Dir auch ohne Parkscheibe einen kostenlosen Parkplatz zu garantieren - auch das finde ich ziemlich weit hergeholt.

Letztlich ist die „Hürde“ einer vergessenen Parkscheibe ähnlich hoch wie die eines vergessenen U-Bahn-Tickets. Letztlich ist beides vermutlich eine Frage der Gewohnheit: Wenn ich sonst immer ohne Parkscheibe parke und auf einmal eine brauche, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ich nicht drauf achte. Wenn ich sonst immer eine Monatskarte habe, heute aber gerade nicht, vergesse ich auch eher das Ticket - sowas passiert.

Die Frage ist dann, wie „Abzocke“ definiert ist: Geht es darum, dass private Unternehmen aus der Unachtsamkeit von Menschen Profite erwirtschaften? Das fände ich sehr weit gefasst. Schließlich ist ja jeder Mensch in der Lage, sich an die geltenden Regeln zu halten und dadurch eine Zahlung zu vermeiden. Oder meinst Du mit „Abzocke“, dass ein Unternehmen mehr oder weniger gezielt Menschen in eine Situation zwingt (etwa durch Manipulation oder Unterlassung von Informationspflichten), die es dann ausnutzen kann? Das ist aber in diesem Fall nicht gegeben.

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Zum Glück ist dem Hausrecht egal was du gelten lässt. Gesetzlich völlig legitim.

Die müssen dann auch für Kunden frei sein und nicht für irgendwen.

Mich stört so ein Fass aufzumachen weil du keine Parkscheibe hinterlegen kannst. First World Problems.

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Mich nicht. Ich finde das eine wirklich optimale Lösung. Als notorischer Fußgänger hab ich absolut keine Lust darauf und sehe es überhaupt nicht ein, über meine Einkäufe im Supermarkt irgendeine Infrastruktur mit zu bezahlen, damit geregelt wird wer auf dem Parkplatz wie lange parken darf. Diese Fremdfirmen-Lösung bietet genau das. Kostenneutral für den Supermarkt, und damit dessen Kunden, wird die Dienstleistung allein von den Autofahrern bezahlt, die zu faul sind sich an die Regeln zu halten. Perfekt! Könnte ruhig noch teurer sein, wenn’s notwendig ist um die Kosten wieder reinzuholen.

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Ich halte dieses Geschäftsmodell für extrem schmutzig und würde mal gerene euere Meinung hören.

Juristisch wird man kaum was dagegen machen können, aber ich würde das „subjektiv“ bewerten: Abzocke liegt dann vor, wenn der Supermarkt seine Parkfläche durch andere Regelungen bewachen/bewirtschaften lässt als sie auf öffentlichen Straßen gelten. Dem Verbraucher/Benutzer ist es nicht zumutbar, sich auf jedem Parkplatz in eine andere „Nutzungsordnung“ einzuarbeiten, solange die Fläche nicht (durch eine Schranke o.ä. erkennbar) als private Fläche abgegrenzt ist. Wenn der Supermarkt hier einen Freiraum für irgendwelche Abzockereien anbietet, dann wir er eben boykottiert - anders wird man diesem „Geschäftsmodell“ der „privaten Parkraumbewirtschaftung“ nicht beikommen. Es gilt auch hier: Kunde ist König.

Der Supermarkt hat ein starkes Interesse daran Kunden zu bekommen. Wenn diese Kunden mit dem Auto unterwegs sind, dann sollte man eben Stellplätze vorsehen. Die Firmen die nun den Parkplatz gegen „Schwarzparken“ absichern haben dann aber ebenfalls wieder Interesse Geld einzutreiben.

Richtig - der Supermarkt hat sich seine „schlechte“ Lage in der Stadt nur dadurch ermöglicht, dass er mit dem Auto erreichbar ist. Er spart damit erhebliche Kosten. Die Parkmöglichkeit ist ein Ausgleich für den Aufwand, das Auto zum Einkaufen zu nutzen.
Wenn er für die Kontrolle eine „private Parkraumbewirtschaftung“ beauftragt, dann ist er auch für das Geschäftsgebahren dieser Firma und die Regeln verantwortlich. Verzichtet er hier auf das, was man unter „Höflichem Umgang mit Kundschaft“ versteht und öffnet irgendwelchen Geiern Tür und Tor, dann fällt das auf ihn zurückfett gedruckter Text. Ich finde, das sollte häufiger als Zumutung an den Supermarktbetreiber kommuniziert werden.
Was fehlt ist eine klare Kennzeichnungspflicht und eine Motivation für die Betreiber, ihre Regeln an den öffentlichen Straßenraum anzupassen.

Nein und nochmal Nein. Der Kunde ist eben nicht mehr immer König, besonders wenn es um Verschwendung und widerrechtliche Nutzung geht. Wer keine Parkscheibe ins Auto legen kann hat wahrscheinlich noch viele andere Probleme.

Das ist did so vielen Ebenen falsch. Fläche in der Stadt ist teuer und es wäre billiger keine anzubieten.

Es ist geltendes Recht! Deal with it!

@moderatoren bitte schließt doch endlich diesen Stammtisch Thread.

Warum fehlt das? Parkscheibenpflicht und ein angemessenes Bußgeld (in diesem Fall: Vertragsstrafe, weil privatrechtlich) ist doch genau das, worüber sich hier beklagt wird. Das ist doch exakt das, was auch im öffentlichen Raum für so ziemlich jeden Parkplatz (und selbst viele Straßen) gilt.

Der Supermarkt ist den Kunden zu gar nichts „ausgleichsverpflichtet“. Die Lage des Supermarktes und die Bewirtschaftung des Parkplatzes sind rein wirtschaftliche Entscheidungen, die der Kunde entweder akzeptieren kann oder nicht. Wenn du sowas boykottieren möchtest, bitte.

Als jemand, der zu Fuß einkaufen geht, schließe ich mich hier ausdrücklich @otzenpunk mit dem Argument an, dass ich absolut gegen jede Querfinanzierung von Autofahrern bin, daher: Ich will nicht im Supermarkt dafür zahlen, dass die Kosten der i.d.R. überdimensionierten und kostenfreien Parkplätze über den Verkauf der Waren wieder reingeholt werden. Diese Quersubventionierung der Autofahrer durch Nicht-Autofahrer ist ein Unding - und das, was du forderst, ist eben noch mehr Quersubventionierung.

Daher wäre ich sogar für eine gesetzliche Pflicht, Supermarktparkplätze kostenpflichtig zu machen, also den Supermarktbetreibern zu verbieten, den Verlust durch das Parkgeschäft auf die Warenpreise umzulegen. Wird nie kommen, vor allem nicht im Autofahrerland Deutschland, aber es wäre fair.

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Es ist eben eine rechtsfreie Zone, in der jeder „private Parkraumbewirtschafter“ machen kann, was er will. Dann zählt eben meine subjektive Bewertung als Kunde des Supermarkts, ob ich das Geschäftsgebahren zumutbar finde oder der Supermarktbetreiber seine Kunden schlecht behandelt. Deswegen mein Hinweis auf die im öffentlichen Raum geltenden gesetzlichen Regeln (dazu gehört dann auch die Anforderung einer Parkscheibe, an die ich mich selbstverständlich halte).

Es gibt keine rechtsfreien Zonen in Deutschland.

Der Supermarktbetreiber bewegt sich lediglich in den hier geschilderten Fällen eindeutig innerhalb des zulässigen Rahmens des Rechts, würde er hingegen plötzlich dreistellige Vertragsstrafen verlangen oder absurde Vorschriften treffen (oder die Vorschriften nicht hinreichend ausschildern) sähe das anders aus. Das liegt aber eben alles nicht vor.

Du kannst das natürlich jederzeit „boykottieren“. Ebenso könnte ich natürlich den Supermarkt boykottieren, weil er seine Parkplatzausgaben auf die Warenpreise umlegt, aber würde ich das tun, könnte ich nicht mehr einkaufen - leider. :wink:

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Wollen wir hier nicht langsam zum Punkt kommen? Die Diskussion dreht sich im Kreis, die Argumente wiederholen sich und es bringt niemanden weiter, oder?

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Können wir gerne machen, ich schließe Themen nur ungerne, wenn ich gerade noch darauf geantwortet habe, wollte den letzten Kommentar aber auch nicht als Abschluss stehen lassen… ich finde es immer schwierig, selbst administrative Entscheidungen zu treffen, wenn ich selbst betroffen bin ^^

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(oder die Vorschriften nicht hinreichend ausschildern)

Wer beurteilt denn, was „hinreichend“ ist? Könnte der private Parkraumbewirtschafter nach Lust und Laune auch schreiben: „Laden Sie sich die AGB und Nutzungsbedingungen von unserer Website runter“ (jede/r hat ein Smartphone, wie wir seit Corona annehmen können/müssen) oder kann er ein beliebig ausführliches Schild an der Einfahrt anbringen? Wozu hält man sich hier nicht einfach an das, was auf öffentlichen Straßen und Parkplätzen gilt.
OK - von mir aus EOD… :wink:

Hat den Vorteil dass man die Parkscheibe nicht mehr vergisst.

Einfach immer mal schauen ob die Batterie noch gut ist.

Gegen vergessene Parkscheine hilft die aber auch nicht.