Fahrtauglichkeitsüberprüfung im Alter

…und auch eine verständliche!

Deutschland ist im Punkt Digitalisierung weit abgeschlagen. Flächendeckendes Internet braucht es für die Fahrzeuge ja glücklicherweise schon mal nicht :sweat_smile:

Ich stimme dir aber voll zu, wir haben andere Baustellen, die wir dringender beheben müssen. Dennoch sollten wir die rechtlichen Grundlagen schaffen um Herstellern zu ermöglichen ihre Technologien hier auszurollen.
Allerdings wäre dies nach den E-Autos der nächste Schlag ins Gesicht der Automobilhersteller in DE, von dem sich einige vermutlich nicht erholen werden. Aktuell herrscht Protektionismus. Die Technologie ist verboten, weil unsere Hersteller es noch nicht können.

Ich mache hier mal nen Punkt, ist schon etwas zu sehr Offtopic…

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Die Vorschläge von @marcblum finde ich sehr gut. Wird bereits in einigen europäischen Ländern gemacht. Meines Wissens nach, neben anderen, in Spanien, UK und der Schweiz.

Eine Regelung sollte EU-weit gelten, daher ist die Ausarbeitung in Brüssel notwendig.
Dabei sollte es keine feste Altersgrenzen geben, sondern z.B. Reaktionstest alle 3 Jahre, egal welches Alter. Im Grunde wie ein TÜV für den Autonutzer.

Ein wichtiger Teilaspekt der noch zu berücksichtigen wäre. In den kommenden Jahren werden in der EU alle nationalen Führerscheine durch einen EU-Führerschein abgelöst.
https://www.verbraucherschutz.com/verbraucherwelt/eu-fuehrerschein-umtausch-alter-fuehrerscheine-aber-wie-und-bis-wann/

Soweit mir bekannt ist, haben die neuen Führerscheine eine Gültigkeitsdauer von 15 Jahren. Alleine diese Regel bietet genug Möglichkeiten die Erneuerung des Führerscheins an bestandene Tests und den Nachweis einer Fahrtauglichkeit zu koppeln.

Um der Frage des Alters aus dem Weg zu gehen, könnte, wie beim Alkoholtest vor dem Motorstart, gleich ein Reaktionstest (ähnlich dem MPU) im Auto integriert werden, ggf. sogar als ein Test gegen Alkohol am Steuer und Fahrtauglichkeit im Alter.
Der Reaktionstest für die Fahrtauglichkeit im Alter müsste im Gegensatz zum Alkoholtest nicht bei jedem Motorstart durchgeführt werden, aber vielleicht nach jeden x-ten Start. Sicher böte das Spielraum für Betrügereien. Fordert man es jedoch bei jedem Motorstart, wie beim Alkoholtest durch Pusten, dauert der Startvorgang sehr lang. Eine Toleranz beim Abfragezeitpunkt wäre ebenfalls sinnvoll, sodass FahrerInnen den Test einplanen können. Technisch ist das bestimmt möglich, da bereits heute viele Autos über moderne Displays verfügen auf denen der Test gezeigt/durchgeführt werden kann.

Ich verstehe den Sinn, sehe aber Probleme mit der:
-Schweigepflicht der Ärzte.
-abschieben der Eigenverantwortung an andere.

Mein Hausarzt sollte eigentlich MEIN vertrauensvoller Gesprächs- und Beratungspartner sein. Wenn ich Angst haben muß, dass dieser etwas weiter meldet werde ich es mir 2 mal überlegen dort hin zu gehen.

Allerdings sollte der Arzt darauf hin wirken, dass bei mir dem Patienten eine Einsicht eintritt. Unter Garantie wird der Arzt dies dann auch in der Patientenakte vermerken.

Ich selbst habe das Thema erst bei meinem Vater und später bei meiner Mutter durchgemacht. Als direkt Betroffener ist es nicht leicht eine Entscheidung zu treffen. In erster Linie ist es die eigene Bequemlichkeit die es zu überwinden gilt, da aus einem „Fahrverbot“ ja neue eigene Aufgaben erwachsen die es zu bewältigen gilt.
Ich habe das so gelöst, dass ich einmal in der Woche mit ihr einkaufen gehe (vor Corona). Der Bäcker fährt mit seinem Verkaufsbus bei uns 2 mal in der Woche durch die Straße. Für andere Termine kann sie Montag oder Dienstag ausmachen, da wir an diesen Tagen flexibel sind.
Durch die körperliche Beeinträchtigung ist meine Mutter nicht in der Lage längere Strecken selbst zu laufen. Dadurch und das fehlen eines Führerscheins ist der soziale Kontakt doch stark eingeschränkt, was wir auch nicht kompensieren können.

Ich habe bei der Durchsetzung des „Fahrverbotes“ vor folgenden Problemen gestanden:

  • das Erkennen dass meine Mutter nicht mehr fahrtüchtig ist. Hat eine zeit lang gedauert wahrscheinlich wäre es schon früher nötig gewesen, aber die Zeichen waren nicht so eindeutig.
  • welche Möglichkeiten habe ich um das „Fahrverbot“ durchzusetzen, da die Einsicht nicht gegeben war.

Für mich und mein Gewissen wäre es leichter gewesen wenn meine Eltern den Führerschein bei einer Routineuntersuchung verloren hätten.

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Das schon, aber das Statussymbol „Mein Auto, mein Haus, mein …“ ist damit nicht vom Tisch. Ich befürchte dass dieses Statussymbol schwerer wirkt als die Vernunft.

Unsere Gemeinde besteht aus 3 Ortsteilen. Da die Geschäfte sehr ungleich verteilt sind hat sich die Gemeinde entschlossen dass Fahrten im Ortsbereich nur 1€ kosten. Die Differenz zum regulären Fahrpreis bezahlt die Gemeinde.

Eine Pflicht jedes Führerscheinbesitzers, seine Fahrtüchtigkeit prüfen zu lassen, sobald Anlass zum Verdacht besteht, dass diese, z.B. durch Krankheit oder Alter, beeinträchtigt ist, würde schon mal helfen. Wird aber nicht reichen, weil viele Senioren sich gar nicht eingestellten wollen, dass ihre Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt ist.

Meldung durch den Arzt ist aufgrund der eine Beeinträchtigung des Vertrauensverhältnisses keine gute Idee.

Anonyme Meldung durch unmittelbare Angehörige? Riecht nach Denundianzentum. Ich war aber mal selbst in der Situation, meine zunehmend dement werdenden Mutter vom Fahren abhalten zu wollen - vergebens. Bis ein plötzlicher „unreparierbaren Defekt“ ihr das Auto nahm :wink: - schlimm, dass man sich so helfen muss!

Wie wäre es, wenn alle Führerscheinbesitzer alle 2 Jahre sich einem eine Fahrtüchtigkeitstest unterziehen müssen (sonst läuft der Führerschein ab)? In den USA müssen sie sogar alle 2 Jahre eine Fahrprüfung machen ….

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Das Argument ist aktuell präsent, mit einer autonomen Robotaxi-Flotte wäre es erledigt. Niemanden interessiert sich wie das Taxi aussieht, welches man kurzfristig benutzt.

Unterschiedliche Fahrzeugklassen wird es dennoch immer weiter geben, einfach aus Gründen der Anwendung (Transporter, Kleinwagen, Mittelklasse, Van für mehrere Personen,…)

Ich glaube man sollte den Leuten auch die Option geben etwas luxuriöseres/teureres buchen zu können. Mir würde es schon reichen wenn die ganzen lauten Autos aus der Stadt verschwinden und einfach keine Idioten mehr fahren und posen müssen. Wenn die übrigen Autos in der Stadt dann elektrisch und autonom fahren, wird es auch viel erträglicher. Zumal die Autos ja auch nicht in der Stadt parken.
Da wird auch ne ganze Menge Fläche frei:

Straßen können zurückgebaut werden (oder Spuren reduziert und zu Radwegen gemacht werden), mehr Grünflächen geschaffen werden. Und das, ohne dass jemand seine individuelle Mobilität einschränken muss.

Wir müssen nur die Variable „Mensch“ aus dem Straßenverkehr (gemeint ist hier alles was auf breiten Straßen fahren muss) entfernen, dann wird sich auch das Thema
Fahrtauglichkeit von selbst erledigen. Die Leute werden es lieben, auch wenn sie es aktuell nicht glauben.

Tut mir leid, aber das ist ferne Zukunftsmusik und ist für das hier und jetzt, vor allem auf dem Land, nicht hilfreich.

Ich kann nur hoffen, dass ich einmal mehr Einsicht haben werde und meinen Führerschein rechtzeitig abgebe.