Europawahl Ergebnisse

Die Angabe „Endergebnis“ bei Phoenix ist irreführend, um nicht zu sagen falsch.
Es handelt sich um die aktuellen Werte der Bundeswahlleiterin. Dort fehlen allerdings im Unterschied zu den Hochrechnungen von ARD, ZDF etc. noch knapp 1/4 der Wahkreise fehlt - davon die meisten aus Ostdeutschland.
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5 % finde ich auch übertrieben, aber es ist schon spannend sich die Wählerwanderung bei den Grünen anzuschauen, bspw. beim Spiegel, Stand 22:52:

Die Grünen verlieren erst einmal eine halbe Million Menschen an die Nichtwähler. Das ist gar nicht so wenig, aber noch im Rahmen wenn man betrachtet, dass Union und SPD deutlich mehr Wähler verlieren (1,2 und 2,4 Millionen). Die Mobilisierung scheint also in Ordnung.

An die Union verliert man dann aber eine weitere halbe Million Wähler. Das ist schon echt viel Das dürften vor allem gut situierte NIMBYs sein, die Klimaschutz bei der letzten Bundestagswahl zwar gut fanden, aber nur doof finden wenn es sie etwas kostet. Gleiches gilt vermutlich für die 20.000 Wähler, die zur FDP wechselten.

Und an das BSW hat man 140.000 Menschen verloren. Ich würde vermuten, dass das vor allem friedensbewegte Menschen sein dürften. Nicht jeder mag es für glaubhaft halten, wenn ein langjähriger Aufrüstungsgegner wie Panzer-Toni nun Fahrzeuggewicht, Feuerkraft in Kilonewton und Eindringtiefe des Antriebs in Normmatsch aus einem beliebigen Panzerquartett herunterbeten kann (sinnbildlichgesprochen).

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Interessant die Unterschiede in den Bundesländern, hier NRW:

Speziell AfD konnte dort nicht so punkten, schon überraschend

Aber der allgemeine Rechtsruck ist und bleibt beängstigend. Besonders für Europa.

Die AFD ist vor allem im Gegensatz zu dem was suggeriert wird nicht nur ein Problem im Osten. Überall in Deutschland gibt es Ergebnisse wo die AFD die stärkste Kraft wurde. Gestern war wahrlich ein schwarzer Tag für Europa und gestern wurde zumindest bei denen wo es die Möglichkeiten gibt schon durchgespielt in welches Land man Notfalls gehen könnte in Zukunft.

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3 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: LdN386 Wahlanalyse - was ist im Osten anders

Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: Europawahl im Ausland

Zusatz: Linnemann (CDU) hat es gestern auch gut gesagt. „Die Ampel beschäftigt sich mit dem wie Legalisierung von Cannabis und Geschlechterbenennung, obwohl die Mehrheit der Bürger ganz andere Sorgen haben, wie Krieg in Europa, Innere Sicherheit, Migration, Arbeitsplatzverlust. Das diese Themensetzung keiner mehr nachvollziehen kann ist wohl verständlich.“

Da hat er schon einen Punkt. Erstmal die Big Rocks bearbeiten und dabei die Mehrheit der Bevölkerung mitnehmen.

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Das sagt der Richtige…
Die Union mit ihrem Gendersternchenthema beschäftigt sich auch nicht mit Wichtigem. Bzw. torpediert die Lösungen für große Probleme.
Abgesehen davon, dass übersehen wird, dass sie genau diese torpedieren.

Plus: Die aktuelle Regierung hat sehr viel in Gang gebracht. Das wird nur unterschlagen.

Und auf europäischer Bühne mit den Rechtsextremen zusammenzuarbeiten, ist auch keine Lösung.

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Jürgen Trittin hat es gestern Abend gut gesagt.Die Grünen haben die Transformation nicht mit dem Wohlstandssicherheitsversprechen verbunden (Stichwort Klimageld, Stichwort Fördermittel für Gebäude und PKW, Stichwort Förderung der Wirtschaft).
Das liegt vor allem an der FDP. Die Grünen müssen diese aber auch klar benennen und Konsequent nicht diesen Kompromissen zustimmen und diese dann auch noch verteidigen.

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Ich würde mich freuen, wenn in der nächsten Folge die Forderung der Vertrauensfrage besprochen werden könnte. Ich verstehe nämlich nicht, warum der Kanzler seine Mehrheit im Parlament durch die Europawahl verloren haben sollte.

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Hat er doch auch nicht :thinking:

Die Ampelpartei hat hier insgesamt Wähler verloren. Diese Verluste sind bei den Grünen mehr als viermal so hoch wie bei den beiden anderen Ampelparteien. Gleichzeitig besticht das grüne Europawahlprogramm durch die richtige Prioritätensetzung. Fehlt es an Vertrauen in dessen Umsetzung oder am den Umsetzern? Wird es Konsequenzen geben - denn es sind nicht die Themen - die sollten bleiben.

Welche Lösungen kann die Union denn grade torpedieren? Die sind in der Opposition.
In den Bundesländern kann die Union bei den Großen Fragen auch nicht viel ausrichten, mal abgesehen von Bildung ist dort nicht viel zu holen.
Das Bayern immer noch probiert weniger Windräder zu platzieren und das der Netzausbau verzögert wird, könnte man anführen, wobei hierbei die Klagewellen der Bürger das größere Hindernis sind.

Und solltest du die Modifikation der Schuldenbremse meinst, müssten SPD und Grüne erstmal die FDP einfangen :slight_smile:

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Scholz wird diese niemals stellen. Warum sollte er auch?

Das stimmt.
Aber die Union hat durch ihre immerwährende Hetze zur gegenwärtigen Lage beigetragen.

Die Union feiert gerade. Aber was gibt es da eigentlich zu feiern bei einem derartigen Rechtsrutsch? Merken die das gar nicht, weil es ihnen nur um die Macht geht?

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Eben, also wozu die Vertrauensfrage?

Ich verstehe es nicht so ganz. Meinst Du Inhalte oder Kommunikation?
Natürlich gibt es die etwas unnötige Selbstbeschneidung durch die Schuldembremse. Aber die Koalition hat immehin innerhalb dieses Rahmens:

  • nachlaufend zu den GEG-Vorgaben ein verbessertes Förderprogramm aufgelegt (Gebäude)
  • Industrieförderung - Intel, Solarpaket etc. - so viel gemacht, dass Lindner fortlaufend mit den Ohren schlackert und kein Geld für Klimageld mehr da zu sein scheint

Klimageld seh ich auch so, Autoförderung geb ich dir bzw Trittin, halte aber persönlich die von der Ampel gestrichene E-Auto-Förderung für eine Subvention von Besserverdienenden.
Ich persönlich habe eher auszusetzen, dass Industrie und wohlhabendere Privatpersonen priorisiert werden statt eine gute Basis für die Transformation mit dem Klimageld zu schaffen und untere Einkommen zu entlasten. Und eben das Festhalten an der Schuldenbremse.

Aber dass die Mehrheit der Wähler:innen diese Fragen als ausschlaggebend ansieht, legen die Wahlergebnisse und hier geposteten Umfragen ja nun nicht nahe. Die interessiert sich anscheinend für Migration, Migration und … Migration? Gerne noch in Verbindung mit Kriminalität.

Liegt vielleicht auch ein wenig daran, dass es dann doch eine Europawahl ist. Da ist das Thema Migration präsent, Themen wie Infrastruktur oder staatliche Institutionen eher weniger.

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Gestern im ZDF würden Zahlen gezeigt, warum die Menschen zur AFD wandern.
Die Hauptgründe waren

  • nicht lösen der Migrationfrage
  • Innere Sicherheit
  • Verlust von Wohlstand
    Das sind Regierungsfragen nicht der Opposition.
    Dazu ist noch interessant, dass alle Ampel- Parteien die meisten Wähler an die Nicht- Wähler und Union im gleichen Maß verloren haben.
    Nicht Wähler sind sehr oft enttäuscht und auch nicht überzeugt von der Opposition.

Was ich sehr interessant finde ist, dass 560k Stimmen von den Grünen zur Union und 570k von der Union zur AFD gewandert sind.

Das mit der Opposition ist doch eine Ausrede, wenn wir über die mit Abstand stärkste Partei reden. Die Union könnte selbstverständlich a) konstruktiv mit der Ampel zusammenarbeiten und dazu z. B. Bedingungen formulieren, unter denen sie zur bestimmten Kompromissen bereit ist oder b) eigene Vorschläge für drängende Probleme machen, beipielsweise Verkehrswende, Energiewende, öffentliche Infrastruktur. Stattdessen versucht sie sich in einem ebenso rhetorischen wie substanzlosen Spagat aus „Wir sind die einzig übrig gebliebene verlässliche Volkspartei“ und „wir sind eine demokratiekompatible AfD-light“. Und programmatisch eiert sie irgendwo zwischen FDP, SPD und AfD hin und her.

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Die Erfahrung aus meinem persönlichen Umfeld ist, dass sich viele bei den etablierten Parteien nicht mehr wirklich aufgehoben fühlen. Die Passung Wähler-Parteiprogramm stimmt einfach nicht. Darum sieht man teilweise auch kuriose Wählerwanderungen. Meine nicht-repräsentative Sicht wäre, dass die Grünen Wähler wegen ihrer Haltung in Migrationsthemen, ihrer dirigistischen Grundhaltung und der aus Sicht vieler Wähler manchmal „besserwisserischen“ Art verloren haben. Meine Empfehlung wäre daher mehr Pragmatismus und eine Neubewertung des Methodenkastens.