EU beschließt Verbrennerverbot 2035

Die EU hat am 14.02.2023 das Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2035 mit 340 Ja-Stimmen gegen 279 Nein-Stimmen beschlossen.

Hier gibt es auch noch ein paar mehr Details zur genauen Umsetzung:

Insbesondere E-Fuels scheinen erstmal auch für die breite Masse ausgeschlossen zu werden.

Fahrzeuge, die in Großserie gebaut werden, würden von einer möglichen Ausnahmeregel für Verbrenner-Pkw wohl nicht erfasst. E-Fuels könnten ab 2035 also nur noch in Neufahrzeugen von Herstellern eingesetzt werden, die pro Jahr in Kleinserie weniger als 1000 Autos produzieren, oder in Sonderfahrzeugen wie Feuerwehr- oder Krankenwagen.

Begleitet wird die Entscheidung (natürlich) von den bekannten Reaktionen konservativer Parteien, die den Untergang der kompletten Automobilindustrie herbeireden, von „grünem Schwachsinn“ sprechen, Technologieoffenheit fordern uvm.

Ein meines Erachtens längst überfälliger Schritt, um einen klaren Rahmen für die zukünftige Antriebsform zu setzen.

(P.S.: Es wäre schön, wenn hier über diese Entscheidung selbst und Auswirkungen dieser diskutiert wird und nicht direkt das Thema Verkehrswende aufgemacht wird, wie es sonst in jedem Thread passiert. Ja, weniger Autos, ja, mehr ÖPNV, ja mehr lebenswerte und autofreie Innenstädte, hier gehts jetzt aber um die EU Entscheidung zur Antriebswende - Danke :slight_smile: )

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Das mit den E Fuels ist interessant, war mir nicht bewusst, dass sie bereits so klar ausgeklammert sein würde.
Damit dürfte das Thema E Fuels auch für die FDP keines mehr sein.
Hoffentlich können wir uns mit dieser Entscheidung und nach der erfolgten Berlinwahl in den kommenden Monaten voll auf den Ausbau der EMobilität fokussieren.

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Jeder halbwegs fachkundige Mensch hat eFuels schon lange ausgeschlossen, Lindner ist damit ja selbst beim VW-Chef Blume abgeblitzt, so ziemlich jeder Experte hat zudem auch die Position vertreten, dass die notwendige Menge an eFuels für die breite Bevölkerung unmöglich herzustellen sein wird.

Die FDP wird dennoch an eFuels weiter festhalten, weil ihr Klientel ja weiterhin Sportwagen, die in Kleinserie unter 1000 Fahrzeuge produziert werden, kaufen will :wink:

Es war von Anfang an Schwachsinn, Verbrennungsmotoren zu nutzen. Leider - und das ist ein dickes, fettes Leider - hat sich der Verbrennungsmotor um 1900 gegen den Elektromotor durchgesetzt, sodass alle Entwicklungen ab diesem Zeitpunkt der Optimierung des Verbrennungsmotors galten. Hätten wir damals die Weitsicht gehabt, auf Elektromotoren zu setzen und diese Technologie die letzten 120 Jahre vorangetrieben, wäre die Lage heute vermutlich deutlich besser…

Aber leider waren Verbrennungsmotoren gerade in den großen Kriegen deutlich nützlicher, weil unabhängiger. Die Weltkriege haben daher mehr oder weniger die Entwicklung zum Verbrenner zementiert…

Diesen historischen Fehler nun zu korrigieren ist kein Untergang der Automobilindustrie, sondern eine seit 70 Jahren überfällige Kurskorrektur.

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Wäre man damals nicht überall auf Oberleitungen angewiesen gewesen (also quasi wären Autos Individualstraßenbahnen gewesen)? Es gab doch damals nicht ansatzweise Energiespeicher mit der notwendigen Energiedichte.

Du wirst dich glaube ich wundern wie gut die Technik damals schon war. Ich hebe es hervor, das ist jetzt 124 Jahre her:

Schließlich ging Camille Jenatzky 1899 als erster Mensch, der mit 105,88 km/h die 100 km/h Marke knackte, in die Geschichtsbücher ein. Wohl gemerkt in einem E-Mobil. Nachdem dieser Meilenstein erreicht war und durch die Weiterentwicklung der Batterien Reichweiten von bis zu 80 km erreicht wurden, waren die elektrischen Fahrzeuge nicht mehr aufzuhalten.

Man kann sich gar nicht vorstellen wie weit wir schon hätten sein können, wenn wir an diesem Punkt weitergemacht hätten.

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Beeindruckend. Vielen Dank für die Richtigstellung.