Hallo an alle,
in dem aktuellen Podcast des Deutschlandfunk zu dem geplanten EU-Flüchtlingsabkommen mit dem Libanon betont der Migrationsforscher Jochen Oltmer, dass in der Debatte um diese Abkommen (von UK, Italien und eben EU) zu selten vorkommt, dass es bereits ab 2013 eine solche Abmachung gab, und zwar zwischen Israel und Ruanda/Uganda.
DLF-Podcast, etwa ab Minute 6:00 von 10:00
Laut der BBC wurden zwischen 2013 und 2018 etwa 4000 Asylsuchende aus Eritrea und dem Sudan nach Ruanda oder Uganda ausgeflogen. Sie hatten (im Unterschied zu dem UK-Abkommen) auf dem Papier eine Wahl, ob sie in den Drittstaat ausreisen oder nicht. Allerdings bestünde diese Wahl zwischen Drittstaat, Gefängnis und Ausreise ins Heimatland.
What happened when Israel sent its refugees to Rwanda
Auch Israel musste schon große Hürden überwinden, um eine geringe Anzahl an Menschen auszufliegen und hat das Programm letztendlich gestoppt.
Darüber hinaus wurden viele der Versprechen, etwa die Aussicht auf Arbeit, nicht eingehalten.
Hier gibt es eine Art Timeline:
Timeline 2013-2018
Ich finde es bedenklich, dass wir in dieser Debatte nicht aus Erfahrungen lernen. Hattet ihr schon von dem israelischen Abkommen gehört?