Ich finde Frau Schnitzer war hier nicht gerade brilliant. Wieso wird nicht darüber gesprochen alle in die Rentenversicherung zu zwingen und die ausgezahlte Rente zu deckeln?
Um jetzt zu sparen könnte man die Beiträge sicherlich erhöhen, aber bitte nur für Kinderlose. Wer Kinder bekommen hat und damit finanziell benachteiligt ist sollte doch bitte nicht noch mehr Abgaben haben. Alternativ kann man auch die Rente bei Kinderlosen kürzen. Aber prinzipiell sollte erstmal die belastet werden, die eben keine späteren Beitragszahler großziehen .
Die Rentenversicherung ist eine Versicherung. Die Rentenversicherung basiert auf Punkten. Je mehr Punkte man erwirbt, desto mehr Anspruch hat derjenige. Da es eine Versicherung ist, darf es nicht die Funktion der Umverteilung (arm vs reich) einnehmen.
Da es eine Versicherung ist, sind alle Gleich von dieser Versicherung zu behandeln. Kinderlos oder 7 Kinder darf hier keinen Unterschied machen.
Dein Vorschlag muss über das legitime Mittel STEUERN geregelt werden. Kinderlose zahlen mehr Steuern, was schon so ist.
Fehlerhafte Systeme kann man bereinigen. Oder die Eltern bekommen pro Kind mindestens 18 Jahre lang ein Rentenpunkte extra und einem echten Freibetrag für alle die in den unteren und unteren mittleren Einkommen sind. Ich finde es einfach übel, dass ich 2 Kinder groß ziehe, dadurch finanziell zurück stecke, weniger Vorsorge habe aber in der Rente dürfen Kinderlose wie selbstverständlich darauf bestehen von meinen Kindern versorgt zu werden. Daran ist nichts fair und in Ordnung.
Du tust so als hätte Dich jemand gezwungen, Kinder zu bekommen.
Wieso hast Du weniger Vorsorge?
Das machen Kinderlose aber nicht. Wie bereits von mr.mucki erklärt wurde ist die Rentenversicherung, wie der Name schon sagt, eine Versicherung. Man zahlt ein und bekommt heraus. Das ist erst einmal komplett davon unabhängig, ob Du zwei Kinder hast. Die beiden könnten ja z.B. ja auch Sozielhilfemepfänger werden und nichts in die Rentenkasse der Zukunft einzahlen. Ziehen wir Dir das dann wieder ab?
Dass bei der Rentenversicherung ein Umlageverfahren gewählt wurde mag so scheinen, als wenn Deine Kinder in X Jahren dazu beitragen, müssen sie aber nicht, und dadurch wird auch Deine Auszahlung der Rente nicht beeinflusst.
Das Problem ist einerseits, das unser Umlagesystem der Rente unter den aktuellen und künftigen Bedingungen nicht mehr richtig funktioniert.
Dazu wird es von einigen mittlerweile als ungerecht empfunden, auch hinsichtlich Kinderlose, die Beamte etc.
Ich befürchte, dass wir mit Rechentricks und Steuerhilfen da dauerhaft nicht weit kommen.
Nö, aber wieso sollte ich die selbe Belastung tragen wie Kinderlose die eben nichts für das Umlage finanzierte System tun.
Arbeitszeitreduzierung+höhere Kosten+Karriereknick=weniger verfügbares Einkommen = weniger Geld zur privaten Vorsorge. Simple Rechnung.
Die gesetzliche Rente ist Umlage finanziert also durch zukünftige Beitragszahler und nicht durch die jetzigen Einzahlungen also sehr wohl durch meine Kinder.
Den Gedanken hatte ich auch. Allerdings dachte ich daran, dass die Kinder Selbständige oder Beamte werden könnten. Im Falle von Sozialhilfeempfängern könnte man sogar über einen Bonus für Kinderlose nachdenken, weil die niemanden großziehen, der hinterher kostet, statt was einbringt. \Ironie off
Mal im Ernst: Wie auch @Mike schreibt, es ist ein Problem des Systems, nicht einzelner Gruppen. Die Debatte um Kinderlose ist polemisch und mir auch in der Lage aufgestoßen. Da hieß es (wie übrigens schon in einer früheren Ausgabe), die Boomer seien schuld, weil sie zu wenig Kinder bekommen hätten. Wie kommt man auf sowas? Es gibt und gab nie einen Kinderzwang in Deutschland. Dass es weniger Kinder gibt, hat ja nun auch mit dem gestiegenen Wohlstand zu tun. Und an dem war die Generation der Babyboomer ja nicht ganz unschuldig. Ich finde, wir sollten eher dankbar sein. Denn im Zweifel lebe ich lieber in einem reichen Land mit wenig Kindern als in einem armen Land, in dem ich auf viel Nachwuchs zwingend angewiesen bin (was selten zum Wohle der Kinder ausgeht).
Übel ist, dass wir das mit dem System einfach nicht in Griff kriegen. Dass es mit immer weniger Kindern nicht funktioniert und es daher eine andere Lösung braucht, ist schon seit Jahrzehnten bekannt. Es ist wie mit 100 Sachen auf eine Mauer zuzurasen und zu denken, das Auto wird schon drüber fliegen. Nur, je näher man kommt, umso wahrscheinlicher, dass der Bremsweg nicht mehr reicht.
Ich war sehr erstaunt darüber, dass die Option die Anzahl der Einzahlenden zu erhöhen nicht erwähnt wurde. Bzw. das Einkommen der Einzahlenden zu erhöhen. Also so Dinge wie weniger Teilzeit, auch Selbständige/Beamten zahlen ein, Zuwanderung oder höherer Mindestlohn.
Waren die Themen Frau Schnitzer eigentlich im Vorfeld bekannt so dass sie sich auf die Richtung vorbereiten konnte?
Wenn Familien mit Kindern während des Großziehens deutlich unterstützt würden (gutes Kita-System, sehr gute Schulen, hohes Kindergeld), wäre die Diskussion um kinderlose Rentenempfänger:innen völlig überflüssig.
Das ist aktuell überhaupt nicht gegeben.
Vergessen wir außerdem auch nicht, dass es auch viele ungewollt Kinderlose gibt.
Nochmals, es ist eine Versicherung. Ob Kinderlos oder Eingewandert oder Kinder. Der Beitrag (Punkte) des Einzelnen zählen, weil damit im Moment die Renter versorgt werden.
Hier mal ein anderes Beispiel: Jemand hat 7 Kinder großgezogen und würde zusätzliche Rentenpunkte dafür erhalten. Nun ziehen die Kinder aber alle ins Ausland und werden gar keine Beitragszahler. Und das nach kostenloser Ausbildung (Schule und Studium). Muss man dann die erworbenen Punkte wieder zurückgeben? Es ist, wie bei Kinderlosen, kein Beitragszahler hinzugekommen.
Auch wenn sie so heißt, basiert sie auf dem Umlagesystem. Die Beiträge werden nicht angespart, sondern die Beiträge der aktuellen Beitragszahler werden unmittelbar an aktuelle Rentner:innen ausgezahlt.
Es ist auch bei der Pflegeversicherung durchgegangen, dass Kinderlose mehr zahlen. Hier sehe ich tatsächlich Chancen, dass das durchginge.
Die Aussage von Frau Schnitzer, obere Punkte weniger zu gewichten, hat mich aber dann ebenso überrascht. Da wäre ich mit dir konform gegangen und würde mich schon interessieren, wieso sie die Gefahr nicht sieht, dass das Bundesverfassungsgericht das nicht wieder kassiert.
Was mich irritiert, ist das immer nach Schuldigen gesucht wird.
Beispiel Kinderlose. Wie Margarete ja erwähnte, ist Kinderkriegen nicht immer eine Entscheidung die man frei treffen kann.
Zudem: wie reizvoll bzw attraktiv war oder ist es, in Deutschland Kinder zu bekommen?
Es geht nicht darum, welche Generation jetzt was versäumt hat und wie man diese jetzt bestraft.
Sondern das wir ein Rentensystem haben, was nicht mehr funktioniert und es neuer Ideen bedarf.
Ich möchte das auch nicht bewerten (bin selbst kinderlos).
Ich denke, das ist eine gute Gruppe, die sich hier argumentativ schlecht rauswinden kann, genauso wie Raucher, die regelmäßig mehr für ihre Sucht hinblättern dürfen, ohne dass der Staat ernsthaft Anstrengungen unternimmt, die Zahlen zu reduzieren.
Außer sie werden Beamte oder wandern aus.
Dann zahlen sie nämlich nix ein und tragen demzufolge auch nichts zur Rente bei.
Ich verstehe deinen Unmut, aber ganz so einfach ist es leider nicht, da es zu viele Gruppen gibt die nicht am System teilnehmen.
Daher wäre auch dein Vorschlag Rentenpunkte für Kinder zu erzeugen nicht wirklich fair.
Das würde erst funktionieren wenn wirklich alle am System teilnehmen.
Ansonsten kann leider niemand sicherstellen, das die Kinder für die du Rentenpunkte bekommen hast auch wirklich später bei der Monetarisierung dieser Punkte behilflich sind.
Wir wollten immer Kinder und haben nur wegen Deutschland gezögert. Wir haben uns dann trotz Deutschland für Kinder entschieden. Leider haben wir auch das ganze Spektrum an Benachteiligungen erlebt:
Verwaltungen die versuchen Leistungen zu verhindern und Beiträge viel zu hoch anzusetzen bis man einen Anwalt einschaltet.
Anträge die dazu dienen Eltern mürbe zu machen.
Behörden die schlicht auflegen wenn man Fragen zu Anträgen .
Nachteile im Beruf.
Und dann muss man von Frau Schnitzer hören es sollen alle Beiträge erhöht werden? Na herzlichen Dank. Reicht ja nicht schon dass die gesetzliche Krankenversicherung wieder erhöht wird. Und wir können uns nicht unsolidarisch im fie Private flüchten.
Es sollte eigentlich darum gehen, wie wir in diesem Land Güter erarbeiten, damit handeln und die Ergebnisse unter den Arbeitenden und den verschiedenen nicht arbeitenden Anspruchsgruppen verteilen, während gleichzeitig der Arbeitende Teil kleiner wird und viele Ressourcen in die Transformation der Industrie und Energieversorgung die Klimaanpassung, die Verkehrswende und in die Überwindung des restlichen Investitionsstaus fließen müssen.