Erfahrungsbericht Impfung durch mobiles Impfteam an Heilpädagogischer Schule

Hallo zusammen,

meine Mutter arbeitet an einer größeren HPT-Einrichtung in Bayern und letzte Woche wurden an mehreren Tagen insgesamt ca. 400 Mitarbeiter durch ein mobiles Impfteam geimpft. Dabei sind vor allem zwei große Probleme offensichtlich geworden:

  1. eine Mentalität der Schulleitung, die auf die pflegenden Mitarbeiter absolut demoralisierend wirkt

Es wurde für die Impfungen wie folgt unter den Mitarbeitern priorisiert:

erst nur Verwaltungsmitarbeiter, danach Lehrer, Erzieher, Pflegende und Schüler ab 16 Jahre

Es wurde von der Schulleitung (die die Impfreihenfolge selbst festlegen konnte) kommuniziert, dass das absichtlich so gelegt wurde, damit bei Impfreaktionen wie Grippesymtomen die Pfleger und Erzieher nicht schon am Anfang der Woche ausfallen, sondern diese sich an ihren freien Tagen am Wochenende ausruhen könnten. Diese Vorgehensweise traf bei den pflegenden Mitarbeitern, die sich ohnehin schon nicht wertgeschätzt fühlen und seit einem Dreivierteljahr keine Möglichkeit haben, bei der Arbeit auch nur ansatzweise Abstand zu den Kindern einzuhalten, auf absolutes Unverständnis. Es wurde als Affront gesehen, dass Verwaltungsmitarbeiter, welche kaum persönliche Kontakte haben und zum Großteil in Einzelbüros arbeiten, zuerst geimpft wurden.

  1. Mangelnde Vorbereitung des mobilen Impfteams

An einem der Tage konnten nicht alle Dosen wie geplant verimpft werden, da nicht genug Spritzen vorhanden waren. Extra für die Impfung angereiste Schüler (Hochrisikogruppe), die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen, fuhren ungeimpft wieder nach Hause.

An einem anderen Tag hatte das Impfteam nicht genug Einweghandschuhe in der passenden Größe dabei und war darauf angewiesen, dass das Pflegepersonal ihnen Handschuhe zur Verfügung stellte.

Eine Geimpfte wurde ohnmächtig, das Impfteam wollte ihr eine Infusion anbieten, hatte aber leider keinen Infusionsständer dabei.

Das ist natürlich nur eine Einzelerfahrung und man kann daraus nicht schließen, dass die Logistik bei der Impfkampagne prinzipiell nicht durchdacht ist. Sicher gibt es genug Impfteams und Impfzentren, die super organisiert sind und eine hervorragende Arbeit leisten, allerdings ist es erschreckend, dass der Erfolg der Impfkampagne anscheinend so stark vom Organisationstalent einzelner Mitarbeiter abhängt. Mich haben die Berichte meiner Mutter letzte Woche jedenfalls ziemlich demoralisiert.

Hat noch jemand anderes Erfahrungen mit mobilen Impfteams gemacht? Lief alles reibungslos ab?