Nein. Es geht mir darum, dass es nicht so einfach ist, grundlegende Dinge am Besteuerungssystem zu ändern, wie manche sich das vorstellen. Es gibt Auswirkungen, die bedacht werden müssen (Steuerflucht, Auswirkungen auf Investitionen im Inland) und über die man sich vorher Gedanken machen muss. Es bringt nichts, wenn Deutschland im Alleingang versucht, das weltumspannende Phänomen „Kapitalismus“ abzuschaffen, während der Rest der Welt damit fröhlich weiter macht. Dann haben wir keine bessere Welt, sondern im Zweifel nur weniger Geld in Deutschland.
Mein Kommentar antwortet auf einen Kommentar, der für sich allein recht undifferenziert in eine Richtung erscheint. Mir ist bewusst, dass auch mein Kommentar recht pauschal ist, hoffe aber, dass in der Gesamtschau aller Kommentare ein differenzierteres Gesamtbild entsteht.
Wir müssen vielleicht nochma sortieren.
Steuern auf Einkommen gibt es ja bereits, klar kann man auch überlegen wie man diese wo anpasst (weniger Progression im unteren Bereich und dafür einen höheren Spitzensatz bei sehr hohen Einkommen zum beispiel) aber an der Stelle funktioniert der Staat
Anders bei der Vermögensseite - da gibt es heute eigentlich keine Seuer (ausser die Grundsteuer vielleicht). An der Stelle wäre eine Diskussion dringender nötig in mehreren Dimensionen
Grundsteuer: umstellen auf Bodenwertsteuer
Vermögenssteuer generell. Gibt es zum Beispiel in der Schweiz (man glaubt es kaum) - könnte man zum Anfang einfach kopieren
Erbschaftsteuer: das ist aus meiner Sicht der wichtigste Ansatzpunkt. Wenn geerbt wird kann man sein Vermögen nicht mehr verstecken oder ins Ausland schieben und es wird auch nicht direkt jemandem was weggenommen denn die Erben haben ja noch gar nichts. Eine hohe Erbschaftsteuer (50%) mit hohem Freibetrag (1m€) wäre eine sehr sinnvolle Massnahme um die wachsende Ungleichheit der Vermögen zu adressieren. Wenn jemand ein Unternehmen erbt kann er das über 20 Jahre strecken, wenn das auch nicht ausreicht muss das Unternehmen eben verkauft werden