So lange die Kosten zu hoch (wie in 09/22) sind, warten wir ab. Einen Wechselrichter braucht es so oder so an einer Stelle im lokalen Stromnetz. 99% der Geräte sprechen Wechselstrom=AC
nur mehrfachwandlungen sollten vermieden werden
Der Punkt ist, PV und E-Auto machen immer Sinn, denn Sonnenstrom vom eigenen Dach ins Auto ist immer eine gute Idee. Ich frage mich schon, wieso die H2-Verfechter das nicht verstehen wollen, dass ihr Wasserstoff eher nicht vom Dach kommt bzw. wenn, dann nur zu deutlich höheren Kosten.
Genau das geht eben nicht, das ist ja das Problem. Die aktuelle V2L (Vehicle to Load) Lösung von Hyundai und Kia (gleiche technische Plattform) kann wie im Bild erkennbar einfach eine Last bis 3kW versorgen.
Dabei handelt es sich allerdings um eine sog. Insellösung. Weder das Fahrzeug noch die Last haben Kontakt zum Stromnetz. Das bedeutet, dass das Fahrzeug die Last nicht synchron zum Netz betreibt. Klar wird die Last auch mit 230V und 50Hz betrieben, aber eben nicht synchronisiert.
Heißt also wenn du so einen Stecker (den du sowieso nicht bauen solltest, weil du dann stromführende Steckerpins hast, die einen Lebensgefährlichen Stromschlag ermöglichen) in die Haushaltssteckdose steckst, knallt es einmal und dann ist’s dunkel. Sowohl das Haus als auch das Auto. Aufs bestehende Stromnetz aufsynchronisieren können bisherige Bidirektionale AC Ladelösungen nicht. Das lässt sich ggf. per Update beheben, geht aktuell aber nicht.
EDIT: Laden kann man über diesen Anschluss dann auch nicht, da es sich um eine „Mode 1“ Ladeverbindung handelt. Also eine ungesicherte und nicht von einer ICCB überwachte Kabelstrecke. Viele Hersteller verhindern solche Ladevorgänge softwareseitig.
Damit ist es dann gänzlich ungeeignet für intelligentes Laden.
Die oben beschriebene Problematik, dass man dann noch nicht mal netzdienlich entladen/Laden kann, sondern nur Strom ins Haus drückt, bleibt.
Völlig korrekt. Bei DC-Wallboxen redet man von 11-22kW Leistung, also nicht mehr als bei AC-Wallboxen auch. Darüber hinaus bräuchte man auch riesige Wandler, die niemand in der Garage haben will.
@ExMod
Kannst du das Thema hier man aufteilen und hier nur einen Link zum neuen Thread hinterlassen? Wie @unkreativ schon sagte geht das hier schon sehr ins Detail.
Ich war schon dabei, aber die Beiträge sind jetzt so verwoben, dass es unter Zeitdruck schwierig ist, den Schnitt zu finden. Macht bitte einen Vorschlag, ich setze ihn gerne um
Das ist der Punkt, wenn ich aber nicht mehr als 3 KW brauche und mein Haus trenne dann gehts schon…
aber Ich denke für 99% der Leser und Forenmitglieder bleibt nur Warten auf die große Industrie… da geb ich dir Recht.
Und gut das wir hier alle so Spezalisten sind… Ich würde sagen ich werde mein Auto Abo ändern…
Insbesondere weil Volvo = Geely = mein Investment mal wieder alles kann während wir hier in der EU im Kreis uns drehen und versuchen unseren eigenen Schwanz zu fangen wie so ein Hündchen…
Gleichstrom Wechselstrom Autark als Insel oder ins Stromnetz rein alles ist ab werk on board möglich und nur durch gesetzliche Regelungen limitiert…
und dann hier wieder einen Gegenmeinung
aber noch viel interessanter eine inkrementelle Verbesserung für Diesel Buse, Entlastung der Lichtmaschine:
Habe gerade gesehen, dass sich die Leopoldina ausführlich mit dem (eigentlichen) Thema dieses Threads beschäftigt hat [1]. Das wäre doch mal eine solide und unabhängige wissenschaftliche Grundlage für die Diskussion. Ich habe noch nicht viel davon lesen können. Vielleicht komme ich in den nächsten Tagen dazu. Bzw. falls jemand gerne schon was dazu schreiben möchte natürlich immer gerne. Einen Absatz zum grundsätzlichen Umgang mit der Diskussion fand ich allerdings schon zitierendswert:
„In der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion wird häufig die Annahme beziehungsweise Hoffnung geäußert, dass ein dezentrales System einen kleineren, bürgernäheren Ausbau der erneuerbaren Energien ermöglicht und den Bedarf des Netzausbaus, insbesondere auf Übertragungsnetzebene, reduziert. Folglich wird Dezentralität positiv konnotiert und dezentrale Lösungen werden häufig als zu bevorzugende Ausbauoption kommuniziert. Die in dieser Publikation vorgenommene Auswertung der Szenarien aus verschiedenen Studien zeigt hingegen, dass sich zentrale und dezentrale Szenarien
hinsichtlich des Netzausbaus auf lange Sicht kaum unterscheiden. Zudem wird die Diskussion häufig von dem Narrativ getragen, dass „dezentral“ für erneuerbare und damit „saubere“ Technologien steht, „zentral“ hingegen für fossile und nukleare Energieträger, die es zu ersetzen gilt. Während dies für die ersten Jahrzehnte der Energiewende zutraf, planen heute auch große Energieversorgungsunternehmen große Windparks und PV-Anlagen und werden so zu Akteuren der Energiewende. Fragen der Akzeptabilität liegen zentrale Normen und Werte zugrunde, die nach allgemeiner Auffassung für einen Rechtsstaat, der seinen Bürgerinnen und Bürgern freie Entfaltung ermöglicht, als Standards gelten. Neben dem übergeordneten Kriterium der sozialen Gerechtigkeit gehören dazu ökonomische und politische Partizipation, Transparenz, Erhalt der Biodiversität und Beheimatung von Menschen in den jeweiligen Kulturlandschaften (siehe Box „Ethische Kriterien“). Es geht nicht zuletzt um die gesamtgesellschaftliche Frage, wie diese zentralen ethischen Werte durch die Transformation des Energiesystems hindurch beibehalten oder sogar gestärkt werden können. Wendet man die genannten Kriterien auf zentrale und dezentrale Technologien und Systeme an, so zeigt sich, dass nicht per se zentrale oder dezentrale Ansätze überlegen sind. Vielmehr ist die Bewertung – wie im Folgenden gezeigt wird – von den konkreten Technologien (Windenergie, Photovoltaik, Stromnetze) abhängig. Basierend auf der gesellschaftlichen Bewertung gibt es daher keinen Grund, eine zentralere oder eine dezentralere Ausgestaltung des Energiesystems generell zu bevorzugen.“
Naja, das Wind- und PV-Erzeugung nur dezentral und verteilt geht, das liegt ja auf der Hand.
Die Frage ist wohl eher die Speicherung der Energie. Und da würde ich sagen brauchen wir große Power-to-Gas-Speicher und das macht nur zentral Sinn. So wie auch die heutige Erdgasspeicher-Infrastruktur aufgestellt ist.
Ob das Ganze in die Hand weniger großer Firmen gehört, als Genossenschaft betrieben werden sollte oder in Staatshand ist, das wird man sehen.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Gibt ja auch große Wind- und Solarparks (steht ja auch oben). Die sind halt in der Gesamtleistung nicht so groß wie ein AKW aber definitiv zentral. Ich glaube auch hier braucht es beides.
Die brauchen wir, aber machen vielleicht auch mittelgroße (z.B. für Unternehmen etc Sinn)?
Und dann gibt es ja auch jede Menge Bedarf an Kurzzeitspeichern. Wie sieht hier die optimale Lösung bzgl. zentral vs. dezentral aus?
Jep. Aber ich glaube die wichtige o.g. Aussage ist, dass das nicht notwendigerweise fest mit einer zentralen oder dezentralen Struktur verbunden zu sein scheint. Wie gesagt für belastbare Details müsste ich mich erstmal einlesen …
Siehst du da wirklich einen Bedarf? Die Verbrauchsschwankungen heute bekommen wir ja auch mit Kraftwerken und unseren heutigen zentralen Speichern ausgeglichen.
Ich meine, ich sehe auch, dass man über die Vewendung von z.B. E-Autos als Zwischenpeicher nachdenken kann aber zwingend für notwendig von technischer Seite her, sind sie glaube ich nicht.
Da würde ich den Bedarf hauptsächlich im Tag / Nacht Ausgleich bzw. kurzzeitige Dunkelflaute o.ä. sehen. Da reichen unsere bisherigen Pumpspeicher nicht aus. Konventionelle Kraftwerke würden ja weniger und Power to Gas wäre dafür Verschwendung. Früh morgens im Winter wenn es dunkel ist sind die E-Autos auf der Straße und wir brauchen jede Menge Strom. Kannst mal in den Frauenhofer Bericht schauen, da haben sie ja auch prognostizierte Kapazitäten für diese Speicher angegeben.
Das würde ich meinem privaten Verbrauch auch so sehen.
Mein Ziel ist es entsprechend PV verbaut zu bekommen und einen eigenen Speicher für den Ausgleich zu installieren.
Dazu noch intelligente Geräte.
Die Batterien der E-Autos als Massenspeicher zu nutzen halte ich in der Regel als unpraktisch da diese unterwegs sind. Wenn das klappt eher ein „nice to have“ da es nicht planbar ist ob, wann, wieviel E-Autos gerade geladen/entladen werden (können).
Die Kapazität ist im Auto halt viel größer. Außerdem kosten die stationären Speicher m Vergleich ein Schweinegeld. Und viele Autos stehen die meiste Zeit, und erst recht Nachts.
Die Frage ist ja heute schon ob wir den ganzen zentral erzeugten Strom dann auch verteilt bekommen. Denken wir das mal ein bisschen Größer, so auf Bundesländer-Ebene. Wir haben ja heute schon Probleme Strom aus Niedersachen nach Bayern zu bekommen, mal ganz zu schweigen vom Redispatch-Problem.
Dabei können dezentrale Speicher dann schon eine entscheidende Rolle spielen.
Einerseits muss dezentral erzeugte Energie (z.B. PV Anlagen) dann nicht erst zu zentralen Speichern transportiert werden, andererseits kann man zentral gespeicherte Energie zu Zeiten geringer Netzlast auf dezentrale Speicher (wie Hausspeicher oder E-Autos) verteilt werden.
Natürlich reden wir hier über den täglichen Bedarf und nicht über Langzeitspeicher, also vorrangig andere Technologien als Batteriespeicher wie Wasserstoff, Methan, Ammoniak uvm., wir werden sehen was sich durchsetzt.
Diese werden sicherlich dann eher zentral organisiert sein, einfach aus Gründen der Effizienz. Dennoch würde es auch hier Sinn ergeben zumindest einen Teil als Batteriespeicher zu realisieren, einfach aufgrund der schnellen Reaktionszeit bei Netzschwankungen, da kann bisher kein anderes System mithalten.
Technologisch wird es bei Langzeit-/ Saisonalspeichern ein Mix an Systemen geben, ich denke aber man sollte dezentrale Speicher wie Hausspeicher und Autoakkus nicht vergessen. Sei es bei den Autos nur das netzdienliche Laden, was im Rahmen der Energiewende ein wichtiges Thema sein wird.
Thema Kurzzeitspeicher:
„Insgesamt gibt es mit Batteriespeichern, Elektroautos und Wärmepumpen ein großes Potenzial, kurzzeitige Flexibilität sehr dezentral bei Haushalten und anderen Verbrauchern zur Verfügung zu stellen. Allerdings ist nicht gewährleistet, dass diese Flexibilität im Sinne des Gesamtsystems genutzt wird und beispielsweise dazu beiträgt, den Bedarf an zentral installierter Flexibilität oder den Netzausbaubedarf zu reduzieren. Es gibt einfache und zuverlässige Verfahren, ohne nennenswerte Einbußen der Eigenverbrauchsleistung eine systemdienliche Betriebsweise im Hinblick auf die Vermeidung von Überspannungen zu gewährleisten. Allerdings wird dies für sehr hohe Ausbauziele nicht ausreichen und setzt zudem voraus, dass es gelingt, die Haushalte zu einer systemdienlichen Betriebsweise der Anlagen zu motivieren.“
Das würde sich auch mit meiner Intuition decken. Das Potential von z.B. Elektroauto-Akkus ist sehr groß, allerdings können wir Stand heute nicht seriös sagen, welchen Teil davon wir realistisch nutzen können (Verfügbarkeit, Planbarkeit, etc.)
Ökonomie zentral vs. dezentral
„Volkswirtschaftlich-technische Optimierungsrechnungen in Energiesystemmodellen führen größtenteils zu dem Ergebnis, dass die Gesamtsystemkosten in zentraleren Systemen niedriger als in dezentraleren Systemen sind, wenngleich diese Unterschiede oft gering ausfallen. Zentralere Systeme zeichnen sich durch große Erzeugungseinheiten, einen hohen Vernetzungsgrad und eine weitläufige Netzinfrastruktur aus. Geringere Investitionskosten pro installierter Kraftwerksleistung und Skaleneffekte machen die Erzeugung von Strom in Großkraftwerken kosteneffizienter als in kleinen Erzeugungseinheiten. Außerdem gleichen sich in größeren Gebieten wetterbedingte Schwankungen in der Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom besser aus. Jedoch stellen die zugrunde liegenden Energiesystemmodelle eine Abstraktion der Realität dar. Bei Vergleichen und Schlussfolgerungen müssen daher die entsprechenden vereinfachenden Annahmen berücksichtigt werden. Vor allem gilt, dass die „dezentralen Szenarien“ in den vorliegenden Studien keine umfassende Dezentralität (wie in Tabelle 1 beschrieben) abbilden. Meistens wird nur beispielsweise eine lastnähere Verteilung der Windenergieanlagen oder ein erhöhter Anteil an PV-Dachanlagen untersucht. Zudem gehen die Studien auch in „dezentralen Szenarien“ meist von einer starken Vernetzung aus. Die Auswirkungen eines systemdienlichen Betriebs dezentraler Anlagen werden meist nicht berücksichtigt. Zu vielen Aspekten dezentralerer Energiesysteme lassen sich basierend auf den vorliegenden Szenarien daher keine verlässlichen Kostenaussagen treffen.“
Mal einen kleinen Einwurf aus der Praxis. Man bekommt seit kurzem viele Anschlussanfragen für Batteriespeicher im Verteilnetz. Diese haben Leistungswerte bis 100 MW und werden bei der Leistung im 110 kV Netz angeschlossen, sind aber gut verteilt und nicht konzentriert an einem Ort. Nach erster Freude so die Spitzen der Einspeisung etwas dämpfen zu können und die Engpässe zu beheben, hat sich herausgestellt, dass die Speicher rein marktgetrieben gefahren werden und das Verteilnetz leider in der Regel nicht entlasten.
Im Gegenteil stellte sich heraus, dass eine Zusatzbelastung für das Netz durch Batteriespeicher entsteht.
Also genau der Punkt den MarkusS unter 1) aufgeführt hat.
Selbstverständlich handelt der Marktteilnehmer „Batteriespeicher“ rein ökonomisch, so dass die höchsten Gewinne eingefahren werden. Hier sollte Ziel sein, Anreize für Marktteilnehmer zu schaffen, die eine entlastende Fahrweise der Batteriespeicher ermöglichen.
Jep. Netzdienlichkeit ist auch ein großes Thema bei der Leopoldina:
" Um den Netzausbau zu begrenzen, sollten dezentrale Anlagen in Zukunft zunehmend netzdienlich betrieben werden, das heißt einen Beitrag dazu leisten, lokale Netzengpässe zu entschärfen. Auch für Verbraucher sollten Anreize für die Behebung vonNetzengpässen gesetzt werden. Da im derzeitigen Regulierungssystem die Netzsituation nicht im Marktpreissignal berücksichtigt ist, würde ein marktbasierter Einsatz von Erneuerbare-Energie-Anlagen und Flexibilitäten – also eine Reaktion auf Strompreissignale – dieses Problem nicht lösen. Denkbare Instrumente wären lokale Märkte zur Engpassbewirtschaftung und die Stärkung der Eingriffsmöglichkeiten von Netzbetreibern in Problemsituationen. Durch ein Ampelsystem könnten drei Marktphasen unterschieden werden: Bei Grün funktioniert das Stromnetz ohne Einschränkungen für den Markt, bei Rot ist die Systemstabilität gefährdet und der Netzbetreiber darf in die Fahrpläne der Anlagenbetreiber eingreifen. Bei Gelb liegt ein potenzieller Netzengpass in einem definierten Netzsegment vor. Um diesen zu beheben, rufen die Verteilernetzbetreiber die von Marktteilnehmern angebotene Flexibilität im betroffenen Netzsegment dezentral ab.
Die Einführung von netzknotenscharfen, zeitvariablen Preisen (sogenanntes Nodal Pricing) würde dazu führen, dass Netzengpässe im Strompreissignal berücksichtigt werden. Dadurch würden Anreize sowohl für einen netzdienlichen Betrieb als auch für eine netzdienliche Standortwahl für Erneuerbare-Energie-Anlagen und Speicher gesetzt. Allerdings wäre dafür eine umfassende Umgestaltung des Großhandelsmarktes erforderlich. Wichtig ist bei der Umsetzung der genannten Instrumente, die Konsistenz zwischen technischen Aspekten, Regelungsebene und Marktebene sicherzustellen, übermäßig hohe Transaktionskosten zu vermeiden und strategisches Verhalten, bei dem einzelne Akteure Inkonsistenzen im Marktdesign zum Schaden der Allgemeinheit ausnutzen, zu begrenzen."
Übrigens kommt der Bericht (der ja in vielen Fragen wenig eindeutig herausstellen kann) relativ klar zu dem Schluss, dass die Notwendigkeit des Netzausbaus (und zwar sowohl für Übertragungs- als auch Verteilungsnetz) relativ unabhängig von der Dezentralität des Energiesystems ist.
Hätte eher vermutet, wenn die Sonne scheint und Strom billig ist wird eingespeichert. Wenn der Strom teuer ist ausgespeichert. Ist das nicht automatisch netzdienlich?