Ich möchte euch ein Thema vorschlagen, das bisher wenig Aufmerksamkeit erhält, aber Millionen Menschen betrifft: Endometriose.
Ich selbst bin betroffen – über zehn Jahre lang hatte ich starke Schmerzen, ohne eine Diagnose zu bekommen. Auch nach vier Operationen geht es mir nicht wirklich besser. Ich bin 27 Jahre alt, schwerbehindert und zurzeit arbeitsunfähig. Und damit leider kein Einzelfall.
Endometriose ist eine chronische, unheilbare Erkrankung, von der rund 2 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Sie ist seit über 100 Jahren bekannt, aber bis heute kaum erforscht, nicht systematisch erfasst und wird im Gesundheitssystem weitgehend ignoriert. Die Erkrankung verursacht nicht nur viel persönliches Leid, sondern auch einen erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden – etwa durch Arbeitsausfälle, Fehldiagnosen und unnötige Behandlungen.
Ich engagiere mich ehrenamtlich in der politischen Arbeitsgruppe Endo.Politisch.Aktiv. der Endometriose-Vereinigung Deutschland e.V. Vor der Bundestagswahl haben wir ein Vorschlagspapier für eine nationale Endometriose-Strategie mit zehn konkreten politischen Forderungen entwickelt.
Und nun ein großer Schritt: Erstmals wurde Endometriose im Koalitionsvertrag der Bundesregierung erwähnt.
Das ist nicht nur ein politischer Erfolg, sondern auch ein Beispiel dafür, wie wirksam ehrenamtliches Engagement sein kann – insbesondere von jungen Betroffenen, die sich lange und mit viel Expertise für strukturelle Veränderungen einsetzen.
Vielleicht ist das für euch ein spannender Aufhänger:
Ein Thema, das viel mehr ist als eine „Frauengesundheitsgeschichte“ – sondern eine gesellschaftliche Herausforderung mit politischer Dimension.
Hier der Link zum Vorschlagspapier für eine Nationale Endometriose Strategie.