eMobilität und Wirkung der politischen Entscheidungen

Beharrungskräfte sind das eine. Die Kosten das andere.

Ich würde gerne auf ein eAuto wechseln, mir reicht vom Platz ein Kleinwagen, der darf aber ruhig etwas sportlicher sein (Polo GTI, Fiesta ST). Solche Fahrzeuge sind gerade schwer zu finden. Beziehungsweise sind sehr teuer. Man kann da etwa ein Peugeot 208e oder einen Corsa anführen die haben etwas weniger Leistung liegen jedoch mit Ausstattung so um die 40.000€ für einen Kleinwagen.

Laden könnte ich oft zu Hause. Jedoch ist das mein einziges Auto also muss es ab und an mal auf die Langstrecke und DC Laden für 50ct/kwh finde ichrecht teuer das ist das neue VPower. Warum muss der Ladestrom doppelt so teuer sein wie Haushaltsstrom? Klar sind Ladeparjs eine Investition jedoch werden dort potentiell enorme Mengen an Strom abgenommen im Vergleich mit einem Haushalt der im Jahr etwa 3000kwh abnimmt.

Sei es drum ich bin mir relativ sicher mein nächstes Auto ist ein eAuto jedoch fahre ich aus Wirtschaftlichen Gründen meinen Benziner aktuell noch weiter und hoffe, dass sich in den nächsten 2 Jahren etwas tut.

Geht mir ähnlich. Zu teuer in der Anschaffung, keine Lademöglivhkeiten am Haus oder Arbeit.

Solange muss der kleine Benziner noch halten (und bezahlt werden).:wink:

Und wegen der Desinformation würde ich sagen.

Auf der Autobahnraststätte werden da halt Warteschlangen vor den Ladesäulen gezeigt. Dass es Warteschlangen an Raststätten an den Hauptreisetagen der Sommerferien auch vor den Tanksäulen gibt wird dann gerne ausgeblendet. Dass man an der Raststätte für den Liter dann auch 2,20 € zahlt ebenso.

Und so wird halt noch gerne das Tanken irgendwo zu einer günstigen Zeit mit dem Laden auf der Autobahnraststätte verglichen um zu suggerieren, dass das doch gar nicht ginge.

Das Angebot an Fahrzeugen, auch in kleineren Größen, fehlender Gebrauchtmarkt, Aufschieben wegen der Erwartung weiterer Inovationen, mangelnde Ladeinfrastrukturdichte in ländlichen Regionen, etc. sind dann halt weitere Gründe die den Wechsel erschweren.

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Noch ein kleiner Nachtrag zum sog. „Verbrenner-Aus“ (Quelle: EU-Pressemitteilung):

Gemäß der Verordnung muss jeder Hersteller sicherstellen, dass die durchschnittlichen CO₂-Emissionen seiner Flotte neu zugelassener Fahrzeuge in einem Kalenderjahr die jährliche Zielvorgabe [Anm.: ab 2035: 0g CO2] für seine spezifischen Emissionen nicht überschreiten. Andernfalls müssen Hersteller für jedes zugelassene Fahrzeug einen Aufschlag von 95 € pro Gramm CO₂/km über dem Zielwert zahlen. Folglich werden emissionsfreie Fahrzeuge mit den neuen vereinbarten Zielwerten am Ende billiger als mit fossilen Kraftstoffen betriebene Fahrzeuge werden.

Und das macht die Bundesregierung daraus (Quelle: Pressemitteilung der Bundesregierung):

In der EU dürfen ab 2035 neuzugelassene Fahrzeuge kein CO2 mehr ausstoßen. Denn die Flottengrenzwerte bei Personenkraftwagen sollen bis 2035 auf null sinken.

Und der BR übernimmt diese übertriebene Interpretation und verschärft sie sogar bis hin zur Unwahrheit (Quelle: BR):

In Brüssel wurde das Verbrenner-Aus bereits beschlossen. Ab 2035 dürfen in der EU keine neuen Benzin- oder Dieselfahrzeuge, die Schadstoffe ausstoßen, mehr zugelassen werden.

Das grenzt mMn schon fast an gezielte Desinformation.

Daher nochmal deutlich: Es gibt kein Verbrenner-Verbot.

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Hat ja auch hier niemand behauptet.
Ein Verbrenner wird nur voraussichtlich immer unwirtschaftlicher

Naja, wenn ich so einige Beiträge hier lese, da bin ich mir da nicht so sicher. Aber außerhalb unserer kleinen, netten Blase hier, sieht das halt ganz anders aus:

Immerhin schreibt heise hier klar und deutlich, was sowieso alle wisse, die es wissen wollen.

Ergänzend noch dies:

Die Gefahr, dass nun gezielt schlecht ausgelastete E-Auto-Werke schließen könnten, sieht Bratzel aber nicht. „Das wäre auch Irrsinn.“ Schließlich würden die gerade erst geschaffenen Kapazitäten benötigt, sobald die Nachfrage nach Elektroautos wieder anspringe. „Da muss man genau hinterfragen, ob man diese kritische Marktphase jetzt nicht einfach auch überstehen muss.“
Europaweit steigt der Absatz von E-Autos an, nur in Deutschland hapert es, wie eine Studie der Verkehrsorganisation Transport & Environment vor Kurzem ergeben hat. Um die Nachfrage nach klimafreundlicheren Stromern anzukurbeln, fordern Verbände schon seit langem, dass Autobauer mehr kleine und günstige Pkw bauen. Außerdem könnte Unterstützung aus der Politik kommen, zum Beispiel mit einem sozial-gestaffelten Leasingangebot für E-Autos oder mit Steuervorteilen für batteriebetriebene Dienstwagen.

Wäre die Frage, was hindert die deutschen Autobauer, diesen Markt zu besetzen?
Zu geringe Marge?
Widerspricht dem Image der „Premiumautobauer“?
Kapitulation vor der Konkurrenz aus China, die günstiger in dem Segment produzieren kann?
Die Hoffnung hier noch den Verbrenner ausreizen zu können? Dass eher unwahrscheinlich, da die Hersteller die Verbrenner-Kleinwagen eher komplett aus dem Programm nehmen.

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Die Batteriekosten. Hier liegt das Hauptproblem.
Bsp: Ein FIAT 500 E in der Basis kostet knapp 30 000€ Neu. Reichweite 250 km (eher 190 km).
Noch kleinere E-Autos haben dann noch weniger Reichweite. Das ist relativ unakratktiv für Kunden, weil dann wirklich alle 3 Tage nachgeladen werden muss und Langstrecken werden zur Go und Stop Fahrt.

Da wird es auch bald keine Abhilfe geben, was gerne von vielen Politikern verheimlich wird.
Hier können nur Feststoffbatterien helfen, die mehr Reichweite, Schnelleres Laden und viel günstige Herstellkosten versprechen. Das wird jedoch auch erst in der Oberklasse ausprobiert werden.
Darum sehe ich im Klein und unteren Mittelklasse Segment keine schnellen Marktänderungen

Die Kapitulation hat mehr etwas mit der Batterietechnologie und der Software zu machen, als mit Kleinwagen.

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Der Citroen e-C3 wird in einem Monat an die ersten Besteller ausgeliefert, bietet theoretische 320km Reichweite (WLTP) und laden bis zu 100kW.
Ja, VW hat noch mal klar gemacht, dass der ID2 nicht vor 2026 kommen wird, China ziert sich, weil sie mit den Verkäufen auch den Aufbau der Infrastruktur in Europa finanzieren müssen. Die Franzosen legen derweil vor.

Während in Europa noch über E-Fuels diskutiert wird, macht UK Nägel mit Köpfen:

Die Labour Party hat damit sogar Wahlkampf gemacht. Leider gibt es noch keinen genauen Gesetzesentwurf aber in einer früheren Version, die erst ab 2035 gelten sollte, ging es wohl wirklich um ein hartes Verbot von Neuzulassungen.

Auch das britische Gegenstück zum VDA sieht das Ganze positiv:

„Das Bekenntnis der neuen Regierung zu einer Industriestrategie und ihr bereits veröffentlichter Plan für den Automobilsektor können die Wettbewerbsfähigkeit des verarbeitenden Gewerbes stärken, die Handelsbeziehungen verbessern und die Verbraucher unterstützen“

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Achtung: 320 km bei vollem Akku und nach WLTP. Man soll den Akku aber nur bis zu 80% laden, um die Langlebigkeit zu sichern. Das vergessen viele Leute. Tesla Model Y 2024, BYD Fahrzeuge und der KIA EV6 können jederzeit bis 100% laden.
D.h. im Falle von Citroen 320 km x 0,8 = 256 km nach WLTP. Das sind dann in Realität eher 200 km.
Dazu ist die Ganrantie ein Witz. 2 Jahre. Auf wirklich fast alle E-Fahrzeuge sind 4 Jahre Fahrzeug und 7oder 8 Jahre bzw. 160 000 - 180 000km Standard.
Ich möchte E-Autos hier nicht schlecht machen, aber die WLTP Werte passen nur sehr bedingt und nur die Oberklasse und oberere Mittelklasse hat wirklich das Vermögen Alltagstauglich zu sein.

Da wäre tatsächlich ein Aspekt, was bietet man Menschen, die tatsächlich nur einen Kleinwagen brauchen oder ein begrenztes Budget dafür haben?

Wenn sich für die Hersteller aufgrund der Batteriepreise erst E-Autos ab Kompakt- bis Mittelklasse aufwärts rechnen und genügend Marge bringen?

Wenn der Ausbau oder Nutzung des ÖPNV ggf keine gangbare Alternative ist?

Wird elektrisches Autofahren dann nur ein Privileg Besserverdiebender (bezogen auf Neuwagen)?

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Ich weiß jetzt nicht wie du obere Mittelklasse definierst, aber Tesla Model Y und Model 3 gelten ja schon als Alltagstauglich, ebenso der von dir erwähnte Kia und das ist gemäß gängiger Definition doch keine obere Mittelklasse.

Es mag etwas Haarspalterisch klingen jetzt auf Unterscheidung Mittelklasse und obere Mittelklasse zu pochen, aber wenn man sich ansieht was für Modelle bei den Verbrennern zur Mittelklasse gezählt werden und welche zur oberen Mittelklasse, dann ist der Unterschied doch relevant.
Während die obere Mittelklasse ja doch die sehr großen und teuren Modelle wie E-Klasse, 5er BMW und Audi A6 erfasst zählt zu Mittelklasse schon sehr viel mehr welches auch für eine breite Menge an Leuten als Alltagsauto relevant ist. Und da sehe ich die Elektroautos durchaus halbwegs angekommen. Auch in der Kompaktklasse sieht es ja schon heute nicht so schlecht aus.

Damit sich günstige Kleinwagen lohnen braucht es halt Stückzahlen. Wenn es die nicht gibt, dann lohnt sich auch die Produktion nicht. Denn das Geld über hohe Margen reinzuholen ist anders als in der Oberklasse keine Option.

Gerade wenn man sich die Entwicklungen bei den Batterien ansieht, dann glaube ich aber schon, dass dieser Markt über kurz oder lang auch bedient wird.

Was für sehr viele Menschen bedeuten würde, dass man weniger als einen Ladezyklus pro Woche hätte. Hier und da mal beim Einkaufen laden und schon entspannt sich das Thema für die meisten.

Ausnahmen wären Pendler mit langer Strecke die weder daheim noch auf der Arbeit laden können.

https://www.mobile.de/magazin/artikel/elektromobilitaet/elektroautos-unter-30.000-euro

Sind aber auch wenn’s und aber‘s dabei (Rabatte, Ausstattungslinie,…)

Wer ein kleines billiges Auto für unter 10.000€ sucht, kommt um gebrauchte Verbrenner erstmal wohl nicht herum.

Das Problem: der deutsche Automarkt ist viel zu klein um den Verbrenner zu retten. Entscheidend ist der chinesische Markt und welche Antriebsform da geht.

Zumindest wenn der Deutsche sich seinen durch die Autoindustrie erworbenen Wohlstand wrhalten will.

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Also für teure Luxus-E-Autos und Unternehmen geht da was, dem Engagement von Herrn Lindner sei dank

Irgendwie klar, denn das sind ja auch die Preissegmente in denen deutsche Autobauer E-Autos produzieren. Win-Win, aus Sicht der FDP.

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Ich verstehe diese Politik nicht mehr. Wir brauchen doch keine Subventionen für Elektroautos die 95k€ kosten sondern den Anreiz für den „normalen“ Bürger sich wenn er nicht auf ein Auto verzichten kann anstatt eines Verbrenner „Golf“ eben ein Elektroauto in dieser Klasse anzuschaffen.

Da hustet der durch das VW Gesetz fast schon Staatsgelenkte Konzern und die Regierung verfällt in Panik.

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Soweit ich die Begründung verstanden habe:

Mit den meist hochpreisigen Dienstwagen für Unternehmen machen die deutschen Autokonzerne die höchsten Gewinne bzw. besten Margen.
Nach der Leasingzeit stehen diese immer noch recht teuren Fahrzeuge dem Gebrauchtmarkt zur Verfügung, was auch den Händlern höhere Margen ermöglicht.

Der normale Privatkäufer ist in dieser Sichtweise nicht rentabel genug, also günstige E-Fahrzeuge bringen aufgrund hoher Produktions- und Akku-Kosten zuwenig Gewinn.