Elterngeldstreichung

Das habe ich so in meinem „populistischen“ post geschrieben.

Edit: aber vielleicht willst du noch ein paar Zahlen nachliefern:
Private Altersvorsorge vor und nach der Geburt
Spenden (vor allem an Parteien) vor und nach der Geburt
Private Krankenversicherung? Beitragshöhe Mann /Frau?

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Slippery Slope

Warum eigentlich 150.000€? Wer 120.000€ verdient, verdient auch viel zu viel und auch von 60.000€ kann man gut leben.
Warum eigentlich 120.000€? Wer 116.000€ verdient, verdient auch viel zu viel und auch von 58.000€ kann man gut leben.
Warum eigentlich 116.000€? Wer 110.000€ verdient, verdient auch viel zu viel und auch von 55.000€ kann man gut leben.
Warum eigentlich 110.000€? Wer 104.000€ verdient, verdient auch viel zu viel und auch von 52.000€ kann man gut leben.
Warum eigentlich 104.000€? Wer 98.000€ verdient, verdient auch viel zu viel und auch von 49.000€ kann man gut leben.
Warum eigentlich 98.000€? Wer 92.000€ verdient, verdient auch viel zu viel und auch von 46.000€ kann man gut leben.

EDIT: Dass es unter allen schlechten Lösungen eine der Besseren ist, habe ich ja bereits oben gesagt. Ich glaube nicht, dass wir noch weiter kommen.

EDIT 2:
Doch, zum Spaß noch ein paar zusätzliche Zahlen:

zvE 148.000 (74.000 & 74.000)
Vor der Geburt:   104.937
Geburt mit  EG:    79.290
Diff zu 150k:    + 14.946

zvE 148.000 (120.000 & 28.000)
Vor der Geburt:   104.937
Geburt mit  EG:   102.785 (EG = 15.522€, nicht sicher, ob das richtig ist)
Diff zu 150k:    + 38.441

Glückwunsch, es werden Paare mit ungleichem Einkommen wesentlich bessergestellt, als Paare mit gleichem Einkommen. Was für ein Sieg für die soziale Gerechtigkeit und die Gleichberechtigung der Frau.

Da sieht man mal wieder, dass Deutschlands Statistikfähigkeiten meist beim Durchschnitt aufhören.

In den Zahlen dürften vermutlich auch Vorstandsvorsitzende (meist männlich) mit Millionengehalt eingehen, ebenso wie die dort stärker Carearbeit leistende Hausfrau. Das verzerrt beide Durchschnitte ganz massiv, bei den Männern nach oben und bei den Frauen nach unten. Solche Werte sind weitgehend unbrauchbar und gehören dem Journalisten um die Ohren geschlagen (metaphorisch). Wie viele Jahrzehnte wird es wohl dauern bis sich der Median oder andere Perzentile (5/25/75/95) für solche Angaben durchsetzen?

Zugegeben, die Aussage kam vom DIW, aber dann muss der Journalist halt nach aussagekräftigen Zahlen fragen. Die Veröffentlichung und auch die Referenzierung methodisch unsinniger Daten, kann nie akzeptabel sein.

Vielleicht sollte es in Deutschland doch mehr Mathematikunterricht geben und dafür weniger künstlerische Fächer, um auf einen anderen intensiv diskutierten Thread zu verweisen. :wink:

Edit: habe erst jetzt gemerkt, dass @ThomasAnderson inhaltlich das gleiche geschrieben hat. Sorry für das Duplikat. Ich lasse es trotzdem stehen, da hier auch auf die Gründe der Verzerrung eingegangen wird.

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Kann es sein das wir uns in Deutschland das Leben manchmal komplizierter machen als nötig?
Jeden Einzelfall gesondert berücksichtigen und alle möglichen Abweichungen bürokratisch mitkalkulieren, um es besonders gerecht zu machen, dabei aber eher die Ungerechtigkeit durch Komplexität zu verschleiern?

Meine Frage wäre: Wollen wir, das Arbeitnehmer/innen ihre Erwerbstätigkeit für Kinder unterbrechen? Wenn ja, ist es gesellschaftlich gewollt, daß ein Elternteil jeweils zur Erziehung und Carearbeit für eine bestimmte Zeit keine bezahlte Erwerbstätigkeit ausübt? Wenn hier auch ja, respektieren wir Erziehungs-- und Carearbeit als gesellschaftlich so relevant, daß sie entsprechend entlohnt werden sollte?
Wenn wieder ja, warum dann soviel komplizierte Einzellösungen (Kindergeld, Mutterschutzgeld, Elterngeld,…) statt eine pauschale Lösung, also eine Art generelles Erziehungseinkommen mit Rentenanrechnung?
Oder wäre das aus politischer Sicht zu transparent? Ist es eher opportun, immer mal wieder mit einer neuen kleinen Gießkanne zu punkten im Wahlkampf?

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Ja, das ist so seit die Union das Ehegattensplitting eingeführt hat. Ist auch in der gesetzlichen Krankenversicherung ein großer Vorteil. Deshalb möchten die Grünen auch das Ehegattensplitting abschaffen. Aber das ist eine andere Diskussion.

Normalerweise nicht, da diese Zielgruppe bei solchen Panels nicht mitmacht.
Hat denn jemand Zahlen, wie viele Haushalte bei 60-100.000€ und bis 200.000€ ähnlich verdienen?

Kannst du das belegen? Wenn die nicht dabei wären, müssen sie über die zugrundeliegende Verteilung hinzugefügt werden, sonst wären die Daten nicht repräsentativ ausgewertet. Dann gäbe es bei IW einen großen methodischen Fehler. Dafür sind die zu clever.

Sei es drum, dann ist es halt nicht der Vorstandsvorsitzende, sondern der Unternehmensbereichsleiter oder der KMU-Gründer. Die verdienen auch deutlich überdurchschnittlich und sind überwiegend männlich.

Es bleibt dabei, der Vergleich von Durchschnittswerten ist abseits von normalverteilten Größen oft/meist Unsinn und verfälschend.

Also ich habe keine. Sonst hätte ich eine einfache Gegendarstellung (oder Bestätigung) oben schon gepostet.

Auf die schnelle nur das hier:

Habe das in einem Beitrag zum Mikrozensus gelesen, was deshalb interessant ist, da die Teilnahme ja eigentlich verpflichtend ist.

Geht es dort nicht um Vermögen? Beim Elterngeld geht es allerdings um zu versteuerndes Einkommen. Vermögen und Einkommen wird in der Debatte zwar oft (ungerechtfertigt) vermengt, ist aber nicht das gleiche.

Außerdem, denken wir uns das nicht zu kompliziert? Sind Millionäre nicht zur Abgabe einer Einkommenssteuererklärung verpflichtet? Sind die Daten nicht zumindest darüber zugänglich?

Wer Millionen verdient, hat nach ein paar Jahren auch Millionen auf dem Konto, dass das alles verschleudert wird ist unwahrscheinlich, der Verdiener hat auch dafür die Zeit gar nicht.
Und das Finanzamt ist keine Hilfe. Das darf die Zahlen nicht rausgeben, vermutlich nicht mal an andere Behörden, aber da bin ich mir nicht sicher.

Also sind die Zahlen nicht nur durch den Durchschnitt verzerrt, sie sind grundsätzlich nicht repräsentativ? Starkes Argument, das ich nicht teile. Denn:

Ist eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Siehe Seite 5 unten ff. Wert der Vätern die Elternzeit genommen haben stieg zwischen 2005 - 2013 von 4% auf 27%.

Richtig ist, das die Bundesregierung dies entschieden hat und die für das Ministerium zuständige Ministerin hat sich diese Umsetzung dann ausgedacht. Es ist nicht der Finanzminister, der jedem Geld (willkürlich) zuteilt. Wenn die Ampel es in Summe wollen würde, könnten sie das Geld auch an anderer Stelle einsparen und zwischen den Ressorts anders verteilen.

Ihr interpretiert Teilhabe als das beide Elternteile gleich viel Elternzeit nehmen. Das ist aber nirgends als ein Ziel beschrieben und das kann auch durch ein 12+2 Modell nicht gefördert werden. Das mag im linken Spektrum ein Wunsch sein, ist und war aber kein Ziel des Elterngeldes. Und die stete Wiederholung macht es nicht wahrer. Das 12+2 Modell diente nur dazu den Besserverdienenden Partner (meist der Vater) auch überhaupt in Elternzeit zu bringen, was ja auch gelungen ist, siehe oben.

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Nein kann es eben nicht, da die Frau trotzdem 1 Jahr ausfällt. Und selbstverständlich steht genau dieses Ziel darin und dieses Ziel wurde verfehlt, weil die Väter eben oft nur traurige 2 Monate MIT der Mutter daheim sind.

Ich würde diesen Thread gern schließen.
Viele Beiträge beinhalten Wiederholungen schon geposteter. Wir drehen uns im Kreis und sind so bereits bei viel zu vielen Beiträgen: fast 400.
Außerdem wird der Ton immer unfreundlicher.
Also: Einwände gegen die Schließung?

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Es handelt sich hier, liest man genau, um eine Einschätzung einer Expertin des Instituts für deutsche Wirtschaftsforschung, die die statistische Annahme („keine Seltenheit“) trifft - nicht um eine Einschätzung der beiden Journalist:innen. Das DIW erforscht den Bezug von Elterngeld seit Jahren intensiv. (Es ist übrigens ein Argument gegen die Streichung des Elterngeldes mit dem Hinweis darauf, dass sie in signifikantem Maße Frauen mit geringerem Einkommen trifft, die so in Abhängigkeit ihres Partners geraten.) Es ist jedenfalls die einzige professionelle, wissenschaftliche Aussage zur Einkommensverteilung innerhalb der Paare, die mir bekannt ist - und sie stellt auf die Unterschiede ab.

Es ging mir um den Hinweis darauf, dass es keinerlei Evidenz dafür gibt, dass weit mehr Paare mit gleich hohen Einkommen betroffen sind. Das mag ja eine „Meinung“ sein, sie wird in der Diskussion aber vor allem benutzt, um eine angeblich typische Konstellation zu behaupten, die dann verallgemeinert wird - und mit deren „Verlust“ durch die Elterngeldkürzung man sympathisieren soll. Ich habe das Argument weiter oben schon einmal gemacht: Es gibt schlicht bisher keine - mir bekannten - Belege dafür, wie ein durch die Elterngeldstreichung „betroffenes“ Paar typischerweise aufgestellt ist und wie das Verhältnis der unterschiedlichen Einkommenskonstellationen untereinander ist.

… (Abs. gel. Mod.)

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