Elektromobilität - nur für Vielfahrer (Batteriedegradation)?

Guten Morgen zusammen,

ein Aspekt, der nach meinem Eindruck deutlich unterbelichtet ist und besprochen werden sollte:
Elektromobilität ist nur für Vielfahrer interessant. Wenigfahrer zahlen schon bei Verbrennern pro Kilometer deutlich mehr, weil die Fixkosten eine so große Rolle spielen, mit der Batteriealterung (Teuerstes Bauteil!), die nach meinem Verständnis auch rein über die Zeit und bei weitem nicht nur über die Nutzung verursacht wird, wird das nochmals signifikant schlimmer. Noch dazu sind Wenigfahrer vermutlich genau diejenigen, die weit fahren, wenn sie dann doch einmal fahren.
Geteilte Autos sind für größere Haushalte schon in, aber insbesondere außerhalb von Großstädten zumindest bisher keine Alternative, weil es einfach wenige bis keine Fahrzeuge für Bedarfe ab drei Kindersitzen in der zweiten Reihe gibt.

Was bedeutet die Batteriealterung eigentlich für den Gebrauchtwagenmarkt? Kann es sein, daß der zukünftig keine Autos mit einem Alter von mehr als fünf Jahren (oder so) mehr anbieten können wird?

Gruß

Peter

Der ADAC geht von einem Batterieverlust von 15% pro 100.000km aus.
Link
Tatsächlich beziehen sie sich im Bericht nur indirekt aufs Alter.
Da der Wenigfahrer die Batterie weniger fordert, hält sie länger. Das größere Problem auf dem Gebrauchtwagenmarkt wird zumindest in den nächsten Jahren die Innovation sein.
Auch bei einem Verbrenner weiß ich nicht, wie der Vorbesitzer ihn behandelt hat.
Wenn nun der BMW M5 jeden Tag im Grenzbereich gejagt wurde, kann auch das teuerste Teil (der Motor) schon arg angeschlagen sein.

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Ich glaube, die Batteriedegradation wird im Allgemeinen überschätzt. Was ich bisher so an Tests gelesen habe, haben die Batterien nach 1.000 Zyklen noch 80 % Kapazität, also ca. 300.000 km bis zu den 80 %. Die Hersteller garantieren weniger, aber der niedrigste Wert, den ich in dieser Liste [1] gefunden habe war 70 % bei 160.000 km.

Ein gewisser Hansjörg von Gemmingen hat mit dem dritten Batteriepack die 1.000.000 Meilen (ca. 1.609.000 km) geknackt [2]. Das Pack nach 400.000 km noch 75 %.

Zudem würde ich bei wenig Kilometern nicht die Kosten pro Kilometer, sondern pro Monat betrachten. Mein Micra kostet zwar 46 Cent pro Kilometer, aber im Monat auch nur € 174,-.

Aber die mangelnde Reichweite beim E-Kleinwägen ist tatsächlich ein Problem, denn der Kleine muss ja im Zweifelsfall auch mal als Nummer 1 fungieren, wenn der große Wagen kaputt ist.

Eigentlich wäre zum Beispiel ein Dacia-Spring ein guter Nachfolger, aber das Teil kann weder schnell laden, noch hat es eine große Reichweite.