Elektroautos und Infrastruktur

Nein, dafür gibt es keine Lösungen. Weil es das Problem nicht gibt.:slightly_smiling_face:
Mein Auto ist morgens so voll, wie ich es abends hinstelle.

Ah okay, dann ist das vermutlich so eine Halbwahrheit die sich bei mir festgesetzt hat, danke für die Auflösung.

Nichtsdestotrotz bleibt ja die Problematik, das ich und auch viele andere die unter ähnlichen Bedingungen wohnen, keine Möglichkeit haben, ihr E-Auto über Nacht zu laden. Stell ich mir Schwierig vor.

Ich fahre auch 1 -2 Mal die Woche zum Schnelllader, Rest steht das Auto unterm Carport. Kilometer verschwinden da auch bei Minus 5 Grad keine. Mein Auto klimatisiert den Akku. Das kostet ein wenig Energie, bringt aber einiges.
Alles in allem braucht man zu Hause keine Lademöglichkeit. Nach 3 Wochen hat man sich „eingegrooved“.

Vollkommen korrekt. Die Automobilhersteller werfen sie Produkte ja auch nicht auf den Markt, ohne sie mal harten Winterstresstests unterzogen zu haben.
Der einzige Punkt ist, dass eiskalte Akkus eben nicht so viel Energie abgeben können, also ist die Fahrleistung ggf. leicht reduziert. Ist am Ende aber auch nichts anderes als beim Verbrenner, den muss man auch warm fahren. Nur dass der eben auch kalt richtig hart belastet werden kann, während das E-Auto dann die Bauteile schützt.

Am Ende ist es dann so:

Das Auto weiß wann man morgens abfahren will (wird per App oder im Auto am Vortag eingestellt), also wird der Wagen am Netz angeschlossen einfach vorklimatisiert. Man steigt ein, Batterien sind ausreichend warm, Innenraum Praktischerweise auch und man kann losfahren.

Dazu muss es ja einen Ausbau im öffentlichen Raum und auch an den Arbeitsorten geben geben, hier der Thread in dem ich das Thema angesprochen habe:

Kein Problem. Ich habe mich mal beruflich mit Lithium-Zellen, speziell SoC-Schätzung und Lebensdauer-Überwachung beschäftigt. Deswegen triggert mich sowas immer etwas. :slight_smile:

Da sind wir uns einig. Aber nach so 10 Jahren wird man halt schon einen nennenswerten zweistelligen Prozentsatz an Kapazität verloren haben. Hängt natürlich immer auch mit der Fahrleistung zusammen. Wenn du da aktuelle Quellen hast, gerne her damit. Idealerweise aber nicht direkt von einem E-Auto-Hersteller, die sind da ja auch nicht immer die Objektivsten. :wink:

Da sind wir uns auch einig. Aber ein paar PS weniger machen mMn nicht soviel aus, wie wenn der 20 Jahre alte Fieste nur noch z.B. 300 Kilometer statt 600 Kilometer weit fahren kann.

Und man darf auch nicht vergessen, dass es in Lithium-Akkus zur Bildung von Kristall-Strukturen (sog. Dendriten) kommen kann, die schlimmstenfalls die Zelle kurzschließen und entflammen können. Auch diese Gefahr nimmt mit steigendem Alter des Akkus zu (Quelle1, Quelle2).

Damit will ich die Lithiumakkus auch nicht schlechtreden aber man sollte sich halt bewusst sein, dass man die hohe Energiedichte eben nicht ohne gewisse Nachteile bekommt, die man halt in den Griff kriegen muss und auch kann.

Hast du da vielleicht einen Link. Ich habe beim oberflächligen Googeln nur die chinesische Seite gefunden:
Die Staatliche Verwaltung für Marktregulierung (Nationales Normenkomitee) genehmigte und gab eine Charge von Wichtige nationale Normen

edit:
Oben hatte ich geschrieben, dass es durch Dendriten-Bildung bei allen Lithium-Zelltypen zu Kurzschlüssen kommen kann. Das stimmt auch, da Dendritenbildung mit dem Lithium direkt zusammenhängt.
Alerdings führt das nich bei allen Typen zu thermischen Durchgehen und damit zum Abbrennen der Zelle. Speziell die Lithium-Eisen-Phosphat (LiFePo)-Zellen gelten in dieser Hinsicht als besonders sicher.
Soll heißen, LiFePo-Zellen gehen dann auch kaputt brennen aber nicht ab.

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Hast du da vielleicht einen Link.
Einen Anriss des Standards gibt’s hier: GB/T 40032-2021: PDF in English. , der volle Standard ist wohl kostenpflichtig.
Und hier ist ein deutschsprachiger Artikel zum Thema: https://www.springerprofessional.de/ladeinfrastruktur/elektrofahrzeuge/china-belebt-den-wechsel-akku-fuer-elektroautos/19784166

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Danke für den Link. In dem Artikel wird die, zumindest für mich, ganz spannende Überlegung aufgemacht, was wohl passiert, falls z.B. Europa auf Ladestationen setzt und China auf Wechselstationen. Ferdinand Dudenhöfer dazu:

Was bedeutet das für die westlichen Autobauer? Sie müssten „entweder in zwei Welten […] leben oder ihre Fahrzeugarchitekturen an den China-Standard“ anpassen, sagt Dudenfhöffer. Beides seien kostenträchtige Vorhaben

Ultra-Schnell Ladesäulen

Das wird sicher erstmal ein Premiumservice bleiben. So wie Ionity mit ihrem plug&charge z.B.

Ich denke Ulf und Philip sollten die Erfahrung des Roadtrips mit Elektroauto von dem gängigeren Szenario des Berufspendlers abgrenzen. Der braucht i.d.R. nicht mehr als 50km Reichweite pro Tag, und das lässt sich in der Stadt billiger mit langsamen 11 und 22 kW Ladesäulen erreichen. Davon dann aber in jeder Straße welche. Und in jeder Firmengarage, etc. Geladen wird über Nacht. Da macht stundenlanges Laden nicht so viel aus.

EDIT
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Selbst das wäre kein großes Problem wenn die Anzeigenauigkeit weiterhin funktioniert, er also Nichte von 500km Reichweite ausgeht und dann plötzlich pro gefahrenem 2km von.der Schätzung abzieht.

Zeig mir den Fiesta Besitzer der täglich mehr als 300km fährt …

Leute die so eine Fahrstrecke täglich haben, fahren nicht in dieser Klasse.

Stimmt es gäbe sicher immer jemanden, der auch solche Auto noch gebrauchen kann, Senioren zum Beispiel.
Mir ging es oben auch nur darum zu sagen, dass es durchaus sein kann, dass Elektroautos mit fest eingebauten Akkus ein, möglicherweise deutlich, kürzeres Leben haben werden als die Verbrenner von heute, weil der voll-integrierte Akku eben schwierig und unwirtschaftlich zu wechseln ist.

Das muss natürlich nicht so sein, aber wenn ich mir überlegen was für einen Aufriss es gab, als z.B. die ersten Teslas verunfallten (was bei Autos halt mal vorkommt), und selbst 2019 keiner richtig wusste, was mit der Batterie passieren soll:

dann habe ich zweifel, dass die E-Auto Hersteller einen einfachen Akku-Wechsel auf dem Schirm haben. Dabei ist Werterhalt beim Autokauf ja durchaus ein Argument.

Und das wäre dann eben ein Argument für einen Austausch-Akku.

Nö, sieht nicht so aus. Du kannst hier auch mit so einer speziellen Aral Karte tanken, aber auch ohne.
„Ja, jedes E-Auto mit einem CCS- oder CHAdeMO-Ladesystem kann die Aral Schnellladestation nutzen.“
„Einfach per Ladekarte Ihres Mobilitätsanbieters“

Die Erklärung für die 11 / 22 KW Lader in der Staat sind erstmal das Stromnetz.
Es sollen Abends oder tagsüber E Auto Fahrer eine sogenannte Zwischenladung machen können mit Wechselstrom. Da werden sicher nie Gleichstrom Lader stehen, die sind Sauteuer und die sollen dort nicht so stehen!

E Auto Akkus sollen möglichst im Bereich 20 - 80 % Akku gehalten werden, das ist perfekt für die derzeitigen Lipo Zellen. Wie beim Handy auch.

Das langsame Laden mit Wechselstrom ist besonders schonend für die Akkus.

Die Schnell Lader belasten stark die Akkus, stark die Lade Infrastruktur. Das sollte man nur machen wenn man es braucht.
Die neuesten Ladeparks haben ohnehin Überdachungen zur Verschattung, dort wird dezentral PV erzeugt auf dem Dach, und die neuen Schnelllader haben dann 4*75 KWH Akkus drin. Das reicht dann für etliche E Auto Fahrer weil ja immer nur Delta Ladungen vorgenommen werden.

Ein großer Irrtum ist, wenn man meint man bräuchte beim E Auto immer so 100 % Akku Ladung = Ganz klar NEIN eben nicht!

Car Maniac erklärt mit einem echt witzigem Typen für wenn das E Auto perfekt ist und wo nicht: 700€ Spritkosten/Monat: Dieselfahrer kauft blind Elektroauto! - YouTube
Hier für Innenstadt Bewohner: Innenstadtbewohner mit Elektroauto - Zum Haare ausreißen? - YouTube
Dazu muss man aber auch sagen, aus den Städten sollen die Autos raus, da soll weder E noch Verbrenner fahren, außer was unabkömmlich ist Lieferwägen/Polizei/Krankenwagen etc…

Hier mal so ein Ladepark wo das schon sehr gut gemacht ist:

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Auch Verbrenner haben seit Jahrzehnten Komponentenschutzfunktionen.

Zusätzlich kann man noch folgendes dazu sagen:
Durchschnittlich geben die Autohersteller ca. 8 Jahre oder 160Tkm (oder mehr) Garantie auf die Fahrzeugbatterien.
Diese werden auf Garantie getauscht, wenn die zugesicherte Ladekapazität z.B. unter 70% fällt (Renault).
Das bedeutet also, dass man in 8 Jahren keine Angst davor haben braucht, dass man plötzlich eine neue Fahrzeugbatterie kaufen muss.
Außerdem muss bei einer defekten Zelle nicht der ganze Akku getauscht werden.

Bei Kälte schließe ich mich meinen Vorrednern an, da verliert man Reichweite aufgrund des höheren Innenwiderstandes der Batterie. Kann diese nicht vorklimatisiert werden, so merkt man den Effekt.
Was nicht passiert, ist, dass man abends das Auto mit z.B. 68% Akku auf den Parkplatz stellt und morgens plötzlich nur noch 50% drin sind (es sei denn man klimatisiert die ganze Nacht und lässt die Sitzheizung an).

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Bei den deutschen Herstellern sind es meines Wissens 80% Restkapazität und 180.000km.
Schaut man sich Langzeittests an sieht man, dass z.B. Tesla mit dem Model 3 teils 800.000km Laufleistung erreicht und noch immer über den 80% liegt. (Mir gehts hier nicht um die Marke, die sind einfach am längsten im Markt und daher gut um sowas zu beobachten)

Sehr gutes und smartes Batteriemanagement und Klimatisierung kann da echt was reißen.

Das ist Herstellerabhängig. Bei Tesla ist das z.B. nicht ohne weiteres möglich. Aufgrund der Erfahrung die sie bisher gesammelt haben gehen sie ja schon davon aus, dass man die Akkus wirklich nie tauschen muss und bauen sie in die Fahrzeugstruktur ein, Stichwort „Structual Battery Pack“.

Einige Menschen werden sich noch wundern wie verdammt lange diese Akkus halten werden.
Wir werden es jetzt immer öfter sehen, dass die Karosserie vor dem Antriebsstrang aufgibt.

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Mhh damit meinst du ja sicher diesen SZ-Artikel, den du bei dir verlinkt hast:
Tesla: Batterien halten länger als gedacht
Schaut man sich diesen Artikel mal genauer an, kommt man zu dem Quellartikel von quartz:
Electric cars are changing the cost of driving

bzw. auf Deutsch und ohne Paywall:

Dort kann man dann ein paar Details zu dem „Langzeit“-Test lesen, bei dem der Autovermieter tesloop einige Teslas in Kalifornien im Einsatz hatte:

  1. Der Vermieter tesloop hatten insgesamt nur 7 (in Worten SIEBEN) Tesla-Fahrzeuge im Einsatz. Für einen aussagekräftigen Langzeittest ziemlich dürftig.
  2. Sie wurden von Tesla speziell ausgewählt und betreut. Es ist also kein unabhängiger Betrieb der hier neutral seine Praxiserfahrungen schildert.
  3. Anders als suggeriert, sind die Teslas nicht alle durchgängig mit einem Batterie-Pack gefahren. Zitat:

Tesloop hat auch einige Batteriewechsel erhalten (alle unter Garantie). Sie wurden aufgrund von Fabrik- oder Installationsproblemen ausgetauscht.

  1. (forts.) Ob das wirklich Fertigungsfehler waren kann keiner sagen. Aber selbst wenn: Mehrere Batterie-Fertigungsfehler treten bei nur 7 Fahrzeugen auf? Klingt nicht sehr gut.
  2. In dem Artikel wird gesagt: „Als wir unser Unternehmen gründeten, sagten wir voraus, dass der Antriebsstrang praktisch für immer halten würde“.
    Im klassischen Verbrenner-Fahrzeug wird der Benzintank, also das Äquivalent zur Batterie im E-Auto, nicht in den Antriebsstrang eingerechnet. Daher vermute ich, dass die Batterie bei dieser Aussage auch nicht mitgemeint ist.

Sry wenn ich das sagen muss, aber dieser Artikel bestätigt meine Haltung bei Aussagen von Tesla oder ihren Partner-Firmen sehr skeptisch zu sein. Und die Erfahrungen dieser Firma (tesloop) taugen meiner Meinung nach wenig um sich ein objektives Bild über die Lebensdauer der Tesla-Batterien zu machen.

Wenn jemand da andere Quellen hat, gerne her damit.

Ist mir vollkommen klar, aber wie du selbst sagst gibt es aktuell nicht viel bessere Informationen. Ich würde auch gerne eine breitere Datenbasis zeigen, aber die gibts nun mal bisher nicht.
Aus Deutschland ist lediglich der Tesla von Hansjörg von Gremmingen erwähnenswert, der mittlerweile glaube ich 1,5 Mio. km absolviert hat (auch mit Tauschteilen und 3 Akkus), der letzte Akku dürfte allerdings jetzt etwa 750.000km auf der Uhr haben.

Das TFF-Forum sammelt auch sehr viele Informationen über die Tesla-Akkus und ihre Lebensdauer, da gibt es bestimmt auch spannende Infos für dich. Da müsste man zumindest ein paar tausend Fahrzeuge haben, aber geringere Laufleistung.

Sonst ist mir kein Hersteller bekannt, der mit Akkus der aktuellen Generation auch nur annähernd eine solche Datenbasis liefern kann.

Ich denke man kann dennoch festhalten:
Die Akkus scheinen über die Garantie von 180.000km hinaus noch eine ganze Weile zu halten. Welcher Hersteller gibt bei Verbrennern 180.000km Garantie auf den Antrieb? Ich kenne keinen.
Ich denke auch wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden (kein Plan warum ich das bei E-Autos so oft höre), dass die Autos nach 200.000km auch keine Neuwagen mehr sind und an Wert verlieren. Natürlich, was soll denn sonst passieren. Technik geht irgendwann kaputt.
Es ist meines Erachtens wichtig, dass Elektromobilität dem Verbrenner schon weit überlegen ist und dass man erkennen kann, dass diese Überlegenheit in den nächsten Jahren noch viel deutlicher werden wird. Das war die Intension meines Beitrags. Natürlich kann man das auch alles madig reden, machen ja genug Leute, ich finde diese Erkenntnis aber schon wichtig und gut um aufzuzeigen, wohin die Reise geht.

Wie schaut es denn mit den ganzen Hybrid-Fahrzeugen von Toyota aus, die schon ewig auf den Straßen rumkurven? Die Akkutechnologie dürfte da doch keine komplett andere sein, oder?

Doch, ist sie. Toyota verwendet bis heute Nickel-Metall-Hydrit-Akkus in den HEVs, die teils nur 10-20% entladen wurden. Erst die etwas neueren PHEVs verwenden Lithium-Ionen Akkus, die aber auch nur in sehr geringen SoC-Bereichen laufen, ca. 50% der Akkugesamtkapazität wird da verwendet.

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Das ist bei einer jungen Technologie wie den E-Autos auch völlig nachvollziehbar. Dass Elektrofahrzeuge, speziell wenn man die Batterie ausklammert, deutlich länger halten und wartungsärmer sind als Verbrenner bezweifelt glaube ich auch niemand.

Allerdings wird da auch von seiten der E-Auto-Befürworter immer gerne viel Hype gemacht. Nichts gegen Technik-Enthusiasmus für Umweltfreundliche Technologien aber wenn man objektiv über sowas diskutieren will, braucht man eben Fakten und Zahlen die nicht nur von Herstellern und Fans kommen.

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