Ein Erfolgsmodell für Langzeitarbeitslosigkeit?

Der Spiegel berichtet (Link) über ein Modellprojekt für/gegen Langzeitarbeitlosigkeit aus Österreich.

Das Thema ist auch für Deutschland relevant. Denn trotz Fachkräftemangel gibt es noch zahlreiche Menschen auf Arbeitssuche.

Das Projekt scheint - so der Artikel:

  • Menschen aus ihren Problemen zu holen,
  • erfolgreicher zu vermitteln und
  • dabei Geld zu sparen.

Wenn’s stimmt, ein Nobrainer.

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„MAGMA soll das ändern, jedenfalls in Gramatneusiedl. Wer dort langzeitarbeitslos ist, bekommt garantiert einen Job, so lautet das Versprechen. Niemand muss arbeiten. Aber wer es tut, wird nach Mindestlohn bezahlt und entweder bei einem Projektbetrieb oder mit staatlicher Unterstützung bei einem Unternehmen angestellt. Das alles soll den AMS nicht mehr kosten als Langzeitarbeitslosigkeit ohnehin, etwa 30.000 Euro pro Person im Jahr. Die Hoffnung: Den Menschen geht es besser, sie finden wieder Anschluss und fördern mit ihrer Arbeit die lokale Wirtschaft.“

Das haben wir in Deutschland im Prinzip auch schon. Jeder der arbeiten will und kann, bekommt zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen Job zum Mindestlohn.

Es krankt doch an ganz anderen Faktoren bei uns in Deutschland.

  • Betreuung der Kinder während der Arbeitszeit
  • Lohnabstand zu Bürgergeld → Mindestlohn müsste eigentlich massiv steigen und Netto vom Brutto, speziell bei Sozialabgaben gesteigert werden.
  • Regional Gebundenheit der Einzelnen vs. Arbeitsplatzangebot in der Region und anders herum

Dazu kommen noch Bildungsabschlüsse, Sprachkenntnisse und bei Langzeitarbeitslosen „lernen des strukturierten des Arbeitstages“.

Ich würde das noch ergänzen mit

  • Hilfe bei Suchterkrankungen
  • psychischen Krankheiten wie zum Beispiel Depressionen oder
  • körperlichen Problemen/ Einschränkungen.

Ich habe in einem anderen Threat schonmal geschrieben, dass ich eine Bekannte habe, die jahrelang beim Arbeitsamt mit Langzeitarbeitslosen gearbeitet hat und die von mir oben genannten Probleme haben viele Menschen, die sie vermitteln sollte, unvermittelbar gemacht. Da muss zuerst eine Eingliederungsmaßnahme erfolgen. Therapieplätze sind auch extrem rar. Von körperlichen Einschränkungen sind potenzielle Arbeitgeber auch nicht grade begeistert.